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Tischtennis: Bundesliga
Für den TSV Bad Königshofen wird es in der Tischtennis-Bundesliga am Faschingsdienstag wieder ernst
Vor dem Spiel gegen den TTC Neu-Ulm treibt den TSV einmal mehr die Frage um, ob Kilian Ort spielen kann. Der machte zuletzt immerhin im Sitzen eine gute Figur.
Der Einsatz von Kilian Ort (im Bild) vom TSV Bad Königshofen im Spiel gegen den TTC Neu-Ulm ist fraglich.
Foto: Rudi Dümpert | Der Einsatz von Kilian Ort (im Bild) vom TSV Bad Königshofen im Spiel gegen den TTC Neu-Ulm ist fraglich.
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Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:58 Uhr

Vor dem Spiel des TSV Bad Königshofen, des Tabellenfünften der Tischtennis-Bundesliga der Männer (TTBL), gegen den Sechsten TTC Neu-Ulm stellen sich gleich mehrere Fragen. Sie münden in der Zusammenfassung, ob es dem TSV in der Endabrechnung zum ersten Mal gelingt, unter den ersten Vier zu landen, um dann in den Play-offs am Halbfinale um die deutsche Meisterschaft teilnehmen zu dürfen.

Fast die ganze Saison über war und ist man hinter Borussia Düsseldorf, dem 1. FC Saarbrücken und den TTF Ochsenhausen in Schlagdistanz zum Vierten Post SV Mühlhausen und in Konkurrenz zu Werder Bremen und dem TTC Neu-Ulm, gegen den das Hinspiel mit 1:3 verloren wurde.

Der TTC Neu-Ulm ist aktuell ins Gerede gekommen

Das Neue an dieser Partie: Zum ersten Mal wird ein Bundesliga-Heimspiel an einem Faschingsdienstag ausgetragen – um 18 Uhr in der Shakehands-Arena. Die zweite Frage: Wie wird der Termin vom Publikum angenommen? Und gleich die dritte: Wie sportlich wird dieses mit den Gästen umgehen, die in der jüngeren Vergangenheit und aktuell ins Gerede gekommen sind?

Wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine vor fast genau einem Jahr sind russische Mannschaften und Sportler als Vertreter ihres Landes von internationalen Sportereignissen ausgeschlossen. So auch die russische Tischtennis-Nationalmannschaft. In der TTBL spielt diese aber komplett für den TTC Neu-Ulm mit Vladimir Sidorenko, dem Ex-Bad-Königshofener Maksim Grebnev, Lev Katsman und Ersatzmann Nikita Artemenko. Klubtrainer ist der Nationaltrainer Dmitrij Mazunov. Die Begründung der TTBL: "Hier vertreten sie nicht die Werte ihrer Nation, sondern die des Vereins."

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Dieser ließ bisher überwiegend die jungen Russen, eigentlich die zweite Garde, die TTBL-Spiele bestreiten. Die erste ist komplett in den Top 10 der Weltrangliste zu finden mit Tomokazu Harimoto, Dimitrij Ovtcharov, Lin Yun-Ju und Truls Moregardh. Sie bilden die Pokal- und Champions-League-Mannschaft, wurden Anfang Januar mit einem 3:0 gegen Düsseldorf vor 5000 Fans deutscher Pokalsieger 2023. Dass einer von ihnen mit nach Bad Königshofen kommt, ist eher unwahrscheinlich.

TTBL spricht harte Strafen gegen Truls Moregardh und Lin Yun-Ju aus

Dass sie es überhaupt dürfen, mutet nach den Vorkommnissen der letzten Tage etwas paradox an. Die TTBL hat nämlich gegen Truls Moregardh und Lin Yun-Ju harte Strafen wegen Verstoßes gegen die Lizenz-Bedingungen verhängt. Weil sie für einen TTBL-Einsatz nicht mehr geplant waren, beantragten sie und der Klub eine Auflösung ihrer Lizenzverträge, allerdings ein paar Tage nach Ende der Wechselfrist.

Trotz der Ablehnung der TTBL spielte Moregardh für einen schwedischen Verein. Daraufhin wurde er laut Satzung für zehn Spiele gesperrt und mit einer 10.000-Euro-Strafe belegt. Genauso Lin, der für einen japanischen Verein spielte.

Die pikante Zusatznote: Hätten sie ihren Wechsel fristgerecht mit Wirkung Anfang Januar beantragt, wären sie im Pokalfinale gegen Düsseldorf gar nicht spielberechtigt gewesen. Verwunderlich aber ist, dass die Sperren erst in der nächsten Saison wirksam werden sollen. Demnach können beide in diesem Spieljahr in der TTBL wie in der Champions League weiterspielen. Das Aus im Europa-Pokal kam am Sonntag im Halbfinale in Düsseldorf.

Und der i-Punkt auf das Ganze: Der TTC-Vorsitzende Florian Ebner, der den neu gegründeten Verein vor anderthalb Jahren aus dem Stand per Wildcard in die Bundesliga gehievt hatte, droht jetzt mit dem Rückzug aus dieser, falls die angekündigten Sanktionen nicht zurückgenommen werden. Bleibt nur zu hoffen, dass die Partie das werden kann, was sie ohne diese Begleitumstände auch geworden wäre: ein spannender Kampf auf sportlich hohem Niveau.

Bleibt nur noch diese Frage: Spielt Kilian Ort oder nicht? Beim 1:3 beim ASV Grünwettersbach fehlte er wegen Rückenproblemen. Wozu die Mannschaft mit ihm und Bastian Steger fähig ist, hat sie in dieser Runde mehrfach bewiesen. Am vergangenen Dienstag war Ort beim TTBL-Magazin "2. Phase" eines Streaming-Senders anderthalb Stunden lang zu Gast.

Dort antwortete er auf die Frage nach den Verletzungen in seiner Karriere: "Das würde den Rahmen dieser Sendung sprengen." Ansonsten war es eine bemerkenswerte Präsentation des Vorzeige-Athleten des TSV Bad Königshofen. Auch beim Showkampf gegen den Moderator Richard Scharmann machte er eine gute Figur – allerdings im Sitzen an einem Mini-Tisch.

 
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