
Gefühlt war der FC Viktoria Untererthal II ja mal dran mit dem Aufstieg in die A-Klasse. Aber der wackeren SG Premich/Langenleiten hätte man den Aufstieg nicht minder gegönnt. Es konnte an diesem lauen Sommerabend beim TSV Oberthulba im Relegationsspiel zweier B-Klassen-Vizemeister um den Aufstieg freilich nur einen geben, der die Versetzung in die A-Klasse feiern durfte. Es war der FC Untererthal II, der sich mit 2:0 (0:0) durchsetzte.
Hart, aber fair ging es zur Sache im Herbert-Neder-Sportpark vor 544 Zuschauenden. Den besseren Start hatte die Viktoria mit dem knapp verzogenen Schuss von Pascal Wüscher, ehe die FC-Reserve gar mit Alu-Pech haderte, später eine Großchance in Person von Lukas Hereth versemmelte. Erste anerkennende Rufe aus dem fachkundigen Publikum, darunter Kreisspielleiter André Nagelsmann. Die Spieler der SG ließen sich von den heftigen Angriffen des Kontrahenten nicht entmutigen, erkämpften sich Gelegenheiten, aber es mangelte der Elf von Jörg Kirchner ebenfalls an der Präzision.
In der zweiten Hälfte beeindruckte der Kampfgeist der SG in diesem körperbetonten Abnutzungskampf, der auf eine Verlängerung zuzusteuern schien, weil der Freistoßball von Untererthals Pascal Wüscher über das SG-Tor zischte und FC-Kollege Max Gerlach eine Kopfball-Chance liegen ließ. Hörbares Aufatmen bei den Langenleitenern und Premichern.
Der FC Untererthal trifft in der Schlussviertelstunde doch noch zweimal
Währenddessen brüllten die Untererthaler Fans ihrem Team Mut zu. Das half. Simon Hereth zirkelte das Leder ins lange Eck, vorbei an SG-Keeper Julian Müller. Für die Viktoria war das der Moment, den es brauchte, um das Eis zu brechen.
Der Gegenangriff der SG Premich/Langenleiten rollte sprichwörtlich neben das Tor der Viktoria. Besser machte es Pascal Wüscher nach dem Zuspiel von Kevin Wüscher im Duell mit Julian Müller - 2:0. Kurz darauf folgte der Abpfiff des souveränen Unparteiischen Maximilian Graf.
Jörg Kirchner, der Trainer der SG Premich/Langenleiten, blickt schon voraus
Während bei den Untererthaler Fans der Jubel ausbrach und Konfetti flog, sank mancher SG-Spieler enttäuscht zu Boden. Trotz des verpassten Aufstiegs gab sich Coach Jörg Kirchner optimistisch: "Ich bin grundsätzlich zufrieden mit der Saison. Wenn vor der Runde jemand gesagt hätte, dass wir um den Aufstieg spielen - ich weiß nicht, ob ich das geglaubt hätte. Dass sich die Jungs nach der Niederlage gegen Wollbach wieder aufgerafft haben - Weltklasse." Für Kirchner ist klar: "Kommende Saison greifen wir wieder an."
Für die Untererthaler stand nach dem Spiel erstmal Feiern an. Sven Röthlein, der stellvertretende Vorsitzende der Viktoria, betonte: "Es war ein sauwichtiges Spiel für den Verein. Wenn ich sehe, wie viel Energie jeder der Jungs investiert hat, dann haben wir das verdient. Das ist der Lohn unserer Arbeit und unseres Zusammenhalts im Verein."
Untererthal: L. Gerlach - Beyer, Kolb, St. Gerlach I, St. Gerlach II, L. Hereth, K. Wüscher, Ch. Gerlach, D. Virnekäs, P. Wüscher. Rückwechselspieler: Tiedemann, A. Herrlein.
Premich/Langenleiten: Müller - Sell, Hartmann, Holzheimer, Limpert, Schmitt, Weyer, Hauck, Oppelt, Schlesinger, Krug. Rückwechselspieler: Herold, Ertl, Arnold, Strauß, Kirchner.
Schiedsrichter: Maximilian Graf (1. JFG Rhön). Zuschauende: 544 (beim TSV Oberthulba). Tore: 1:0 Simon Hereth (78.), 2:0 Pascal Wüscher (90.).