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Fußball: Regionalliga Bayern
Eine WG in Aubstadt, internationales Flair und erstmals kein Gesang: So lief die Kadervorstellung des TSV Aubsatdt
Nach dem großen Umbruch stellt sich die neue formierte Mannschaft des TSV Aubstadt den Fans vor. Trainer Julian Grell bittet bei seiner Ansprache auch um Geduld.
Manfred Schubert (rechts) vom Fanklub 'Die Widerwärtigen' zeichnete (von links)  David Noack, Patrick Warmuth, Leon Heinze, Tim Hüttl und Marcel Volkmuth vom TSV Aubstadt aus.
Foto: Rudi Dümpert | Manfred Schubert (rechts) vom Fanklub "Die Widerwärtigen" zeichnete (von links)  David Noack, Patrick Warmuth, Leon Heinze, Tim Hüttl und Marcel Volkmuth vom TSV Aubstadt aus.
Florian Karlein
 |  aktualisiert: 21.07.2024 02:34 Uhr

Um das seit Jahren obligatorische Singen zum Einstand kamen die Neuzugänge des Fußball-Regionalligisten TSV Aubstadt bei der Kadervorstellung diesmal herum. Einen Eindruck von der besonderen Stimmung in ihrem zukünftigen Verein bekamen die elf neuen und überwiegend noch sehr jungen Spieler aber durchaus. Familiär geht es seit jeher im Aubstädter Sportheim zu, es wird gescherzt, zusammen mit den Fans gegessen, getrunken und gefeiert. Berührungsängste darf man da nicht haben. Es kann aber auch schon mal etwas deftiger werden, wenn den treuen Zuschauerinnen und Zuschauern etwa die Einstellung oder die Leistung nicht passt.

Deftige Worte vom Fanklub "Die Widerwärtigen"

Dies wurde am Sonntagvormittag vor allem beim Vortrag von Manfred Schubert deutlich, dem Vorsitzenden des Fanklubs "Die Widerwärtigen" deutlich. Fünf ältere Männer, mittlerweile in der Altersspanne zwischen Ü75 und U90, gehören diesem besonderen Klub an, der vor Saisonbeginn traditionell die besten Spieler und den besten Torschützen der abgelaufenen Runde kürt. Ein Geldgeschenk aus eigener Tasche gibt es obendrauf.

Nach dem großen Umbruch mit einigen Störgeräuschen tat sich der Fanklub bei der Auswahl diesmal so schwer wie nie. "Wir sind richtig widerwärtig geworden, als nach Saisonende ein Abgang nach dem anderen gemeldet wurde. Und ausgerechnet in dieser Zeit mussten wir unsere Auswahl treffen", sagte Schubert. Kreativ zeigte sich das Gremium bei seiner Auswahl. So wurde kurzerhand Patrick Warmuth von der zweiten Mannschaft als Torschützenkönig ausgezeichnet, "da in der ersten Mannschaft kein Spieler mehr als zehn Tore geschossen hat und damit diesen Titel ja irgendwie auch nicht verdient hätte".

Amerikanischer Slang bei der Vorstellung der Neuzugänge

Generell wurde die zweite Mannschaft, die mit dem dritten Aufstieg in Folge den Durchmarsch von der Kreisklasse in die Landesliga perfekt gemacht hatte, an diesem Vormittag immer wieder gefeiert. So bekam deren Trainer David Noack von den "Widerwärtigen" auch noch eine Extraprämie. Bei der Auswahl der drei besten Spieler der Saison berücksichtigten die Fanklubmitglieder nicht nur die sportlichen Leistungen, sondern schauten auch darauf, "wie sich ein Spieler für den Verein und die Mannschaft eingesetzt hat". Ausgezeichnet wurden diesmal Tim Hüttl (1.), Fanliebling Marcel Volkmuth (2.) und Leon Heinze (3.).

Im kommenden Jahr ist bei der Prämierung dann ja vielleicht schon einer der elf Neuzugänge dabei, die sich den Fans im Sportheim mit persönlichen Worten vorstellten. Zwischenzeitlich wurde es sogar international, als der Kanadier Owen Degelman und der US-Amerikaner Creighton Braun mit hörbar amerikanischen Slang das Mikro ergriffen. Mit Torhüter Max Böhnke und Nico Ott, die beide vom Regionalliga-Absteiger SV Schalding-Heining ins Grabfeld gewechselt sind, wohnen mittlerweile sogar zwei Spieler direkt in Aubstadt zusammen in einer WG. Ebenfalls ein Novum.

Für den TSV Aubstadt zählt in der neuen Saison nur der Klassenerhalt

Sechs Tage vor dem Saisonstart mit dem Derby beim FC 05 Schweinfurt am Freitag, 19. Juli (19 Uhr), war beim TSV Aubstadt definitiv eine Aufbruchstimmung zu spüren. "Wir brauchen keine Angst vor der neuen Saison zu haben. Die vielen Abgänge können auch eine Chance sein", sagte TSV-Trainer Julian Grell und richtete zugleich eine Bitte an die Fans im Sportheim. "Wir haben viele junge Spieler geholt, denen man auch die nötige Zeit geben muss. Ich hoffe, dass sie die auch von euch bekommen."

Denn eines müsse allen klar sein: Eine Wiederholung des vierten Platzes aus der Vorsaison, zugleich die beste Platzierung der Vereinsgeschichte, sei nicht realistisch. Vielmehr geht es im fünften Regionalliga-Jahr des TSV Aubstadt mehr denn je in erster Linie um den Klassenerhalt. Und da müssen vielleicht auch die "Widerwärtigen" manchmal mit einem unattraktiven Unentschieden zufrieden sein.

 
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