
Es waren gerade die letzten 15 Minuten des packenden Spitzenspiels der Kreisklasse Rhön 2 zwischen der SG Unsleben/Wollbach und dem TSV Ostheim angebrochen, als plötzlich ein Eiswagen auf dem Unslebener Sportgelände vorfuhr. Eine willkommene Abkühlung nicht nur für die zahlreichen Zuschauerinnen und Zuschauer, sondern wenig später auch für Maximilian Gensler. Der Torhüter der SG Unsleben/Wollbach war nach dem glücklichen 2:1-(1:0)-Erfolg der Hausherren einmal mehr der gefeierte Matchwinner und gönnte sich zur Belohnung erst einmal zwei kühle Kugeln Eis.
Maximilian Gensler pariert den vierten Elfmeter in Folge
In den 90 Minuten zuvor hatte Gensler beim Sturmlauf der Ostheimer gleich mehrmals einen kühlen Kopf bewahrt und einen großen Anteil daran, dass die SG Unsleben/Wollbach auch im achten Saisonspiel als Sieger vom Platz ging und mit weißer Weste weiter an der Tabellenspitze thront. Gleichzeitig baute der SG-Torhüter seine unglaubliche persönliche Serie aus. Es lief die 52. Minute, als er den nicht einmal schlecht geschossenen Strafstoß von Jan Baumbach aus dem Eck fischte und somit zum vierten Mal in Folge in dieser Saison einen Elfmeter parierte.

"Wir trainieren extra keine Elfmeter, damit sich Maxi seine Elferparaden für das Spiel aufheben kann", scherzte SG-Trainer Markus Muth, ehe er lobend hinzufügte: "Mit den parierten Elfmetern hat er uns schon einige Punkte gerettet." Die Elfmeterserie ist irgendwie auch symptomatisch für den bisherigen Saisonverlauf des Spitzenreiters, der in den entscheidenden Situationen oft auch das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite hat.
Der TSV Ostheim macht zu wenig aus seiner Überlegenheit
So auch im Spitzenspiel gegen einen stark aufspielenden TSV Ostheim, der trotz aller Überlegenheit am Ende ohne Punkte da stand. "Ich kann meiner Mannschaft nicht viel vorwerfen. Sie ist 90 Minuten lang angerannt, hat versucht, Fußball zu spielen und sich zahlreiche gute Chancen erarbeitet. Aus unseren Hochkarätern müssen wir aber ganz einfach mehr Tore erzielen. Das ist momentan unser Manko und da merkt man, dass wir keinen klassischen Mittelstürmer haben", sagte TSV-Trainer Rainer Graumann.
Auf der anderen Seite freute sich Markus Muth, dass sein defensiver Matchplan letztlich voll aufging. "Mir war klar, dass wir gegen diesen starken Gegner nicht oft den Ball haben werden. Meine Jungs haben 90 Minuten lang unglaublich gefightet, sich in jeden Schuss geworfen und sich immer wieder gegenseitig unterstützt. Am Ende war es sicher ein glücklicher Arbeitssieg, der sich aber super anfühlt." In die Karten spielte dem Spitzenreiter bei seiner abwartenden Taktik freilich die frühe Führung nach zwei Minuten, als Jonas Schirber eine Ecke sehenswert direkt verwandelte.
Ostheim will den Sieg und läuft in einen Konter
Es blieb für lange Zeit die einzige Torchance der Hausherren, die in der Folge fast ausschließlich in der Defensive gefordert waren. Allein in der ersten Viertelstunde ließen die Gäste durch Nico Wohlmacher, Tim Baumbach und David Heuring drei gute Gelegenheiten ungenutzt. Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich lange nichts am Spielgeschehen, ehe Felix Umla im Nachsetzten doch den längst fälligen Ausgleich (61.) erzielte.
Die Ostheimer wollten nun mehr und liefen in der Schlussphase in einen Konter der Gastgeber, den Jonas Schirber zum 2:1 vollendete. In doppelter Unterzahl überstanden die Hausherren anschließend selbst die sechsminütige Unterzahl, um nach dem Schlusspfiff jubelnd und erschöpft zu Boden zu sinken.
Fußball: Kreisklasse Rhön 2, Männer
SG Unsleben/Wollbach - TSV Ostheim 2:1 (1:0)
Unsleben/Wollbach: M. Gensler - Benkert, Froh, Statt, Wehner, Marschall, V. Gensler, J. Schirber, Hesselbach, Jucht, Geisler. Eingewechselt: B. Schirber, Manger, Markert, Johannes, Müller.
Ostheim: Heinrich - Weiß, Mußmächer, J. Baumbach, Heuring, Wohlmacher, T. Baumbach, Hey, Hock, Umla, Heinrich. Eingewechselt: Deblich, Wachsmann, Vierheilig.
Schiedsrichter: Christoph-Alex Ettel (Dietersdorf). Zuschauende: 250. Tore: 1:0 Jonas Schirber (2.), 1:1 Felix Umla (61.), 2:1 Jonas Schirber (80.). Gelb-Rot: Paul Benkert (82.), Benjamin Schirber (90. + 3, beide Unsleben/Wollbach). Besonderes Vorkommnis: Maximilian Gensler (Unsleben/Wollbach) pariert Foulelfmeter von Jan Baumbach (52.).