
Nach gut drei Monaten Winterpause geht es für die Mannschaften aus der Landesliga Nordwest und der Bezirksliga Ost am Wochenende erstmals wieder um Punkte. In beiden Ligen sind bereits zwei Drittel der Saison absolviert, sodass bis zum letzten Spieltag Mitte Mai nicht mehr viel Zeit bleibt, um die eigenen Saisonziele zu erreichen. Wie gut sind vier Klubs aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld – der TSV Großbardorf, der TSV Aubstadt II, der FC Strahlungen und der TSV Trappstadt – für den Re-Start gerüstet? Ein Formcheck.
TSV Großbardorf (8. Landesliga Nordwest/34 Punkte)
Mit dem neuen Cheftrainer Robin Keiner ist der TSV Großbardorf ins Jahr 2025 gestartet. Der 34-jährige Thüringer, der auch als Physiotherapeut für das deutsche Biathlon-Team arbeitet, freut sich nach sechs Wochen Vorbereitung auf das erste Landesligaspiel am Samstag um 16 Uhr im heimischen Westphalen-Stadion gegen den FC Fuchsstadt. "Die Jungs haben in den letzten Wochen gut gearbeitet. Wo man letztlich steht, weiß man aber nie so genau", sagt Keiner.
Die drei Testspiele gegen unterklassige Gegner gewannen die Grabfeld-Gallier allesamt souverän (8:1 gegen Kreisligist Gemünden/Seifriedsburg, 4:0 gegen Buchonia Flieden aus Hessen und 4:0 gegen den mittelfränkischen Bezirksligisten Uffenheim). Gefallen hat Keiner auch das Spiel beim Bayernligisten Würzburger FV (1:2), das die Großbardorfer weitestgehend ausgeglichen gestalten konnten. Ein Dämpfer war hingegen die 2:3-Pokalniederlage vor zwei Wochen beim Ligakonkurrenten TSV Schammelsdorf. "Dort haben wir zu viele einfache Fehler gemacht. Man hat auch gesehen, dass wir unser Spiel noch nicht konstant über 90 Minuten auf den Platz bringen."
Daran will der TSV-Coach in den verbleibenden elf Ligaspielen arbeiten. Dass den Großbardorfern wie im vergangenen Jahr noch einmal eine furiose Aufholjagd gelingt, ist ziemlich unrealistisch. Der Abstand auf Relegationsplatz zwei beträgt immerhin schon 16 Punkte. Verlassen hat den TSV in der Winterpause Innenverteidiger Robin Zeitler, der sich dem Regionalligisten FC Eintracht Bamberg angeschlossen haben. Verletzungsbedingt fehlen aktuell noch die beiden Torhüter Simon Voll und Fabio Böhm.
TSV Aubstadt II (13. Landesliga Nordwest/25 Punkte)

Lediglich einen Punkt Vorsprung auf die Abstiegszone hat der Aufsteiger TSV Aubstadt II vor den restlichen elf Saisonspielen. "Es wird wohl bis zum Ende spannend bleiben", sagt David Nock, der ebenso wie Dominik Grader am Saisonende als Trainer der TSV-Reserve aufhören wird. Seine letzte Vorbereitung bezeichnet Noack als "holprig". Aufgrund von Krankheitsfällen und schwierigen Platzverhältnissen konnte das Trainerduo das Vorbereitungsprogramm nicht wie geplant durchziehen. So fanden letztlich nur zwei der geplanten fünf Aubstädter Testspiele statt.
Gegen den thüringischen Landesligisten VfL Meiningen gewannen die Grabfelder auf Kunstrasen souverän mit 4:0, gegen den Bezirksligisten TSV Trappstadt auf Rasen vor zwei Wochen mit 3:1. "Eigentlich sind zwei Testspiele zu wenig. Mit der Leistungen der Mannschaft in diesen beiden Partien war ich aber sehr zufrieden", sagt Noack. Positiv bewertet der TSV-Coach zudem die Rückkehr der im Herbst verletzten Führungsspieler Philipp Kleinhenz, Michael Damm und Joe Etzel. Verlassen haben den TSV hingegen Nicolas Roth (TSV Trappstadt) und Jonas Ludwig (DJK Salz/Mühlbach).
Zum Re-Start ist der TSV Aubstadt II an diesem Samstag um 15 Uhr bei der FT Schweinfurt gefordert. "Wir haben zu Beginn ein schweres Programm. Gegen die FTS und Don Bosco Bamberg waren wir in der Hinrunde beispielsweise chancenlos. Das wollen wir diesmal besser machen. Wichtig werden dann aber im Saisonendspurt vor allem die Spiele gegen direkte Konkurrenten aus dem Tabellenkeller", sagt Noack.
FC Strahlungen (3. Bezirksliga Ost/35 Punkte)

Das Saisonziel Klassenerhalt dürfte der FC Strahlungen bereits vor den letzten zehn Spieltagen in der Bezirksliga Ost geschafft haben. Als Tabellendritter könnte der FC nun vielmehr sogar in Richtung Aufstiegsplätze schielen. "Das ist bei uns aber überhaupt kein Thema. Um in der Bezirksliga überhaupt oben mitspielen zu können, müssen wir schon Woche für Woche in Bestbesetzung an unser Leistungslimit kommen", sagt FC-Spielertrainer Marco Nöth. Wie schnell es in die andere Richtung gehen kann, mussten die Strahlunger schließlich vor einem Jahr erfahren, als sie nach einer starken Hinrunde am Ende sogar noch einmal um den Klassenerhalt bangen mussten.
Da der Abstand nach unten diesmal aber deutlich komfortabler ist, kann der FC bereits frühzeitig für eine weitere Bezirksliga-Saison planen und sich auf das Pokalendspiel am 1. Mai zuhause gegen den FC 06 Bad Kissingen freuen. "Das wird ganz sicher unser Saison-Highlight", so Nöth. Dementsprechend war der souveräne 5:1-Halbfinalsieg vor zwei Wochen beim Kreisligisten SV Garitz auch der Glanzpunkt der Wintervorbereitung. Deutlich holpriger verliefen die Testspiele gegen den die Ligakonkurrenten Münnerstadt (2:5) und Gerolzhofen (0:0) sowie die beiden Kreisligisten FC Eibstadt (1:0) und SV Riedenberg (1:2).
Nach einigen Krankheitsfällen und Verletzungen hat sich das Lazarett aber pünktlich zum ersten Pflichtspiel des Jahres am Sonntag um 15 Uhr bei der SG Eltmann wieder gelichtet. Länger ausfallen wird lediglich Lukas Hein, der sich bei einem Fahrradunfall schwer verletzt hat. "Ich schaue daher, dass ich meine Knieprobleme in den Griff bekomme, um Lukas in der Innenverteidigung vertreten zu können", sagt Nöth.
TSV Trappstadt (8. Bezirksliga Ost/23 Punkte)

Den Klassenerhalt noch nicht in trockenen Tüchern hat trotz einer starken Hinrunde hingegen der Aufsteiger TSV Trappstadt. Acht Punkte beträgt vor den letzten zehn Spielen der Vorsprung auf die Abstiegszone. "Wir dürfen auf keinen Fall leichtsinnig werden und die Spannung verlieren. Bei nur noch zehn Spielen ist wenig Zeit, einen Fehlstart wieder gutzumachen", schärft TSV-Trainer David Büschelberger zusammen mit seinem Partner Dominik Firnschild die Sinne vor dem ersten Plfichtspiel am Sonntag um 15 Uhr zuhause gegen den TSV Abtswind II. Nach einem spielfreien Wochenende folgen im März zwei weitere richtungsweisende Spiele gegen Ettleben und Türkiyemspor.
Die Wintervorbereitung sei in Anbetracht der schwierigen äußeren Umstände gut verlaufen, findet Büschelberger. Von den drei Testspielen – übrigens alle auf Rasen – gewann der TSV nur das Duell gegen den Schweinfurter Kreisligisten TV Haßfurt mit 3:0. Niederlagen setzte es gegen den Coburger Kreisligisten TSV Gestungshausen (2:5) und den Landesligisten TSV Aubstadt II (1:3). "Aufgrund der Platzbedingungen lassen sich aus den Testspielen im Winter meist nicht viele Erkenntnisse gewinnen. Am aufschlussreichsten war noch die Partie gegen Aubstadt II, als wir lange mithalten konnten", sagt Büschelberger.