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Fußball: Regionalliga Bayern
Wieder mittendrin im Abstiegskampf: Welche Erkenntnisse der TSV Aubstadt aus der Niederlage in Buchbach zieht
Beim Sechs-Punkte-Spiel in Buchbach leistet sich der TSV zu viele Fehler. Die gezeigte Moral nach der Pause macht aber dennoch Mut für die kommenden Wochen.
Marco Nickel (vorne) kann es nicht fassen. In der Nachspielzeit vergab der Angreifer des TSV Aubstadt die große Chance auf den Ausgleich im Auswärtsspiel beim TSV Buchbach.
Foto: Anand Anders | Marco Nickel (vorne) kann es nicht fassen. In der Nachspielzeit vergab der Angreifer des TSV Aubstadt die große Chance auf den Ausgleich im Auswärtsspiel beim TSV Buchbach.
Florian Karlein
 |  aktualisiert: 01.11.2024 02:42 Uhr

Die Ränge in der SMR-Arena hatten sich längst geleert, da saßen Kapitän Steffen Behr und Angreifer Marco Nickel am Dienstagabend im Buchbacher Regen immer noch pitschnass zu zweit auf der Ersatzbank, schüttelten den Kopf und diskutierten über die 2:3 (0:2)-Niederlage des TSV Aubstadt beim TSV Buchbach. Wohlwissend, dass die Grabfelder durch die jüngsten beiden Niederlagen gegen direkte Konkurrenten einen Spieltag vor Ende der Hinrunde wieder deutlich tiefer im Abstiegskampf der Fußball-Regionalliga Bayern stecken.

"Man hat heute aber deutlich gesehen, dass wir den Abstiegskampf von der ersten Minute angenommen haben. Für unsere Leistung hätten wir sicher mehr verdient gehabt und deswegen tut diese Niederlage auch besonders weh", sagte Nickel, bevor er sich auf den Weg zu seinen Mitspielern in die Kabine machte.

Buchbach bestraft die Aubstädter Nachlässigkeiten eiskalt

Dort musste nach einem turbulenten Spiel auch Trainer Julian Grell erst einmal die richtigen Worte finden. Die von ihm vor der Partie geforderte Reaktion nach dem enttäuschenden Heimauftritt beim 0:1 am Samstag gegen die SpVgg Hankofen-Hailing hatte seine Mannschaft bei der zweitweitesten Auswärtsfahrt der Saison definitiv gezeigt, für Zählbares in diesem so wichtigen Sechs-Punkte-Spiel reichte es am Ende aber nicht. "Die Niederlage am Samstag hat dennoch mehr wehgetan, da sie von uns komplett selbst verschuldet war", meinte Grell.

In Buchbach hingegen hatte der TSV-Coach kein schlechtes Spiel seiner Mannschaft gesehen, die in den entscheidenden Situationen aber wieder einmal zu viele leichte Fehler gemacht hatte, "und die werden auf diesem Niveau eben sofort bestraft". Beispielhaft dafür stand die erste Halbzeit, in der die Aubstädter den Hausherren zwei gefährliche Torabschlüsse gestattet hatten und zweimal eiskalt bestraft wurden. "Das hat aber nicht nur etwas mit Pech zu tun. Der Gegner spielt es vielleicht dann einfach auch zwingender und geradliniger", übte Grell Kritik.

Buchbachs Daniel Muteba (Mitte) setzt sich in dieser Situation gegen Loris Maier (links) und Lukas Mrozek (rechts) vom TSV Aubstadt durch. 
Foto: Anand Anders | Buchbachs Daniel Muteba (Mitte) setzt sich in dieser Situation gegen Loris Maier (links) und Lukas Mrozek (rechts) vom TSV Aubstadt durch. 

Der hatte am Dienstagabend auf eine größere Rotation verzichtet, dafür aber sein taktisches System umgestellt. So probierten es die Grabfelder seit Längerem mal wieder mit einer Dreierkette in der Abwehr und zwei klassischen Mittelstürmern. "Unser Ziel war es, Timo Pitter und Luke Hemmerich in gute Flankenpositionen zu bekommen, was uns auch geglückt ist", sagte Grell. In der Tat hatten die Buchbacher mit diesen Umstellungen zunächst so ihre Probleme, ehe sie nach einer Viertelstunde aus dem Nichts per Konter das 1:0 erzielten. Ein Treffer, der bei den Gästen durchaus Wirkung zeigte.

Deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zu Samstag

Der Aubstädter Schwung aus der Anfangsviertelstunde war jedenfalls erst einmal dahin, und die Buchbacher erhöhten noch vor der Pause, als Lukas Mrozek zu zaghaft ins Laufduell mit Tobias Stoßberger ging und der Tobias Sztaf in Szene setzte, auf 2:0. Wie die Aubstädter dann aber mit zwei frischen Spielern aus der Kabine kamen, sprach für den Charakter und die Moral der Mannschaft.

Jens Trunk und zweimal Nickel verpassten bei drei guten Gelegenheiten erst noch den Anschluss, ehe Hemmerich nach einer scharfen Pitter-Hereingabe das längst fällige 1:2 erzielte (58.). "Wir sind mit einer guten Stimmung aus der Kabine gekommen, belohnen uns mit dem schnellen Anschlusstreffer und kassieren dann im direkten Gegenzug das 1:3, da wir im Zentrum viel zu passiv sind", sah es Grell. Trotz dieses Nackenschlags gaben sich die Aubstädter aber nicht auf und glaubten spätestens nach dem erneuten Anschlusstreffer durch Max Grimm (65.) an eine Wende.

Bei in der Schlussphase einsetzendem Starkregen waren die Chancen auf den Ausgleich durchaus da. So zischte ein Schuss von Marvin Weiß aus 22 Metern nur knapp am Tor vorbei, und Nickel schoss tief in der Nachspielzeit aus kurzer Distanz einen Buchbacher Abwehrspieler auf der Torlinie an. "Dass der Ball nicht reingeht, hat dann irgendwie zu diesem Spiel gepasst", haderte Nickel.

Trotz der jüngsten beiden Niederlagen sieht der TSV-Angreifer sein Team auf einem guten Weg. "Im Vergleich zu Samstag waren das fast zwei Welten. So wie wir heute aufgetreten sind, müssen wir am Samstag zu Hause gegen Bamberg weitermachen", forderte Nickel und stimmte dabei mit seinem Trainer überein. "Gegen Hankofen hatten wir einen rabenschwarzen Tag, so etwas kommt schon einmal vor. Heute war hingegen eine klare Leistungssteigerung zu erkennen, und auch in den Wochen zuvor mit acht Spielen ohne Niederlage hat die Mannschaft gezeigt, dass sie den Abstiegskampf absolut verinnerlicht hat", sagte Grell.

Fußball: Regionalliga Bayern, Männer
TSV Buchbach - TSV Aubstadt 3:2 (2:0)

Buchbach: Zech - Bahar, K. Hingerl, Tavra, Walter - S. Hingerl - Sztaf (89. Hirtlreiter), Gashi (84. Manghofer), Muteba (90. + 2 Mattera), Stoßberger (67. Heiland) - Ammari (75. Celani). 
Aubstadt: Böhnke - Mrozek (46. Stahl), Hüttl, Behr, - Trunk - Hemmerich, Maier, Ott (46. Weiß), Pitter (73. Falaye) - Nickel, Grimm (86. Hatman).
Schiedsrichter: Andreas Dinger (Bischofsgrün). Zuschauende: 514. Tore: 1:0 Daniel Muteba (16.)., 2:0 Tobias Sztaf (42.), 2:1 Luke Hemmerich (58.), 3:1 Sammy Ammari (59.), 3:2 Max Grimm (65.).

 
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