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Handball: 3. Liga
Der HSC verzichtet auf die Teilnahme an der Pokal-Qualifikation
Geschäftsführer Eduard Mardian begründet die Kehrtwende mit den steigenden Corona-Infektionszahlen vor Ort und im Land. Was Trainer Frank Ihl von der Entscheidung hält.
Handball-Drittligist HSC Bad Neustadt nimmt nicht an der Qualifikationsrunde für den DHB-Pokal teil. Diese Entscheidung überbrachte Geschäftsführer Eduard Mardian (rechts) am Dienstagabend Trainer Frank Ihl (links) und der Mannschaft.
Foto: Anand Anders | Handball-Drittligist HSC Bad Neustadt nimmt nicht an der Qualifikationsrunde für den DHB-Pokal teil. Diese Entscheidung überbrachte Geschäftsführer Eduard Mardian (rechts) am Dienstagabend Trainer Frank Ihl (links) ...
Daniel Rathgeber
 |  aktualisiert: 12.09.2022 15:17 Uhr

Der HSC Bad Neustadt nimmt nun doch nicht an den Qualifikationsspielen zum DHB-Pokal teil. Das verbreitete der Klub am Donnerstagvormittag auf seinen Social-Media-Kanälen. Am Dienstagabend hatte Eduard Mardian, der Geschäftsführer der Spielbetriebs-Gesellschaft des Handball-Drittligisten, Trainer und Mannschaft über den Entschluss unterrichtet.

Gesundheit an erster Stelle

Laut der Mitteilung der Rotmilane liegt die Entscheidung im "dynamischen Infektionsgeschehen und zuletzt wieder steigenden Infektionszahlen in Rhön-Grabfeld und darüber hinaus bundesweit" begründet. Weiter heißt es: "Es sei daher nicht verantwortungsvoll, für diese Spiele quer durch das Land zu reisen, so Mardian. Die Gesundheit aller Beteiligten stehe an erster Stelle." Für Rückfragen dieser Redaktion war Mardian am Donnerstag nicht zu erreichen.

Die Saison in der 3. Liga war seit Ende Oktober zunächst unterbrochen, Mitte Februar wurde sie vom Deutschen Handballbund (DHB) dann ganz abgebrochen. Der Verband bot den Drittligisten aber an, sich auf freiwilliger Basis entweder an einer Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga oder aber an einer Qualifikationsrunde zum DHB-Pokal 2021/22 beteiligen zu können. Mardian hatte in der Vergangenheit eine Teilnahme des HSC an der Pokal-Qualifikation befürwortet.

Nun folgte die Rolle rückwärts, für die neben den in der Mitteilung erwähnten gesundheitlichen auch wirtschaftliche Aspekte in die Erwägungen eingeflossen sein werden. Schließlich ist nicht auszuschließen, dass sich die Teilnahme an den Partien in finanzieller Hinsicht einzig und allein auf der Ausgabenseite bemerkbar gemacht hätte. So hätten die Spieler für eine gezielte Vorbereitung auf die Begegnungen gänzlich aus der Kurzarbeit geholt werden müssen und es wären Kosten zum Beispiel für Auswärtsfahrten oder Corona-Tests an den Spieltagen entstanden. Auf der anderen Seite scheint es derzeit schwer vorstellbar, dass der HSC zu seinen Heimspielen Zuschauer in die Halle hätte lassen dürfen.

Sieben Gegner aus vier Bundesländern?

Der SV Zweibrücken hatte zu Beginn dieser Woche die geplante Zusammensetzung einer der Gruppen der DHB-Pokal-Qualifikation öffentlich gemacht: Demnach hätte der HSC mit den Mannschaften aus Kirchzell (Bayern), Nieder-Roden, Gelnhausen, Groß-Bieberau, Gensungen-Felsberg (alle Hessen), Zweibrücken (Rheinland-Pfalz) und Saarlouis (Saarland) um zwei Plätze im DHB-Pokal konkurrieren sollen. Die ersten Spiele sollen schon in zwei Wochen angepfiffen werden. Vonseiten des Verbands gibt es für beides noch keine Bestätigung.

Im Januar und Februar hatte der HSC das Training der Drittliga-Mannschaft eingestellt. Zuletzt standen zumindest wieder vereinzelt virtuelle Einheiten mit Fitnesscoach Carsten Pusch auf dem Plan. Und an den letzten Dienstagen gemeinsames Training in der Halle. Was dem HSC dank einer Sondergenehmigung der Stadt erlaubt ist, weil die 3. Liga im Handball als Profiliga eingestuft ist. Vor Beginn der Trainingseinheiten wurden alle Trainer und Spieler auf eine Corona-Erkrankung getestet. "Bis das Ergebnis vorlag, ist keiner auf jemand anderen getroffen", sagt Trainer Frank Ihl. 

Der 51-Jährige äußerte Verständnis für die Entscheidung Mardians, der sich zuvor mit dem Beirat abgestimmt hatte. "Die Mannschaft und wir Trainer hätten gerne gespielt", sagt Ihl. Er hätte die Begegnungen wie Testspiele behandeln wollen. "Wir hätten sie zur Weiterentwicklung genutzt und dafür, um den jungen Spielern Spielzeiten zu geben."

 
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