Die Handballer des HSC Bad Neustadt haben in der Abstiegsrunde der Bayernliga im dritten Spiel die zweite Niederlage kassiert. "Sie tut sehr weh", erklärte Trainer Florian Hauck nach dem 27:35 (13:16) beim TV Erlangen-Bruck. "Wir haben unseren Matchplan nur in der Anfangsphase umsetzen können, danach aber aus verschiedensten Gründen dem Gegner zu wenig Paroli geboten und die nächste Niederlage mit einer Acht-Tore-Differenz hinnehmen müssen."
Die personelle Situation, es fielen kurzfristig auch noch die Torhüter Felix Schmidl und Istvan Lengyel sowie Florian Kirchner aus, wollte der enttäuschte Trainer nur bedingt als Entschuldigung gelten lassen: "Unser Problem war, dass wir das erwartete Tempospiel des Gegners, der dann tatsächlich seine Treffer vornehmlich über die erste Welle und über seine flinken Außen erzielte, nicht zu bremsen vermochten."
Nach dem Videostudium in der Vorbereitung hatten die Rotmilane auch eine offensive Deckung der Mittelfranken erwartet, diese agierten auch so, "aber obwohl wir darauf hintrainiert hatten, fanden wir keine entscheidende Lösung", meinte Hauck, "das von unserer Seite aus am gegnerischen Kreis geplante Tempospiel ohne Ball fand fast nicht statt".
Gegen Ende der ersten Halbzeit verliert der HSC Bad Neustadt den Anschluss
Der HSC Bad Neustadt ging zweimal in Führung (1:0 durch Benedikt Kleinhenz, 2:1 durch Filip Susnjara), doch nach fünf Minuten ging Erlangen-Bruck erstmals in Führung. Der TV wusste sich aber zunächst nicht entscheidend abzusetzen, weil HSC-Linksaußen Adrian Wöhler seine Farben immer wieder zurückbrachte. So erzielte er in Unterzahl den Ausgleichstreffer zum 7:7 (16.). Als Rechtsaußen Noah Hahn zum 8:8 ausglich, waren noch zehn Minuten in der ersten Halbzeit zu spielen.
Mit dem Treffer ihres Rückraumakteurs Christian Stöckl starteten die Mannen von Trainer Mirko Scholten einen Lauf und warfen einen Drei-Tore-Vorsprung heraus, was sie Ballverlusten auf Gäste-Seite und ihrem konternden Linksaußen Lorenz Maidl zu verdanken hatten. Die Vorentscheidung im Frankenduell fiel im Prinzip beim Stand von 18:16 (35.). Da handelte sich Vilim Leskovec eine Zeitstrafe ein, in den nächsten hundert Sekunden nutzte der TV Erlangen-Bruck die Überzahl zu drei Treffern in Folge.
Als einziger Torwart im Kader muss Ivica Simic im Tor des HSC Bad Neustadt durchspielen
Eine in einer Auszeit von Hauck angepeilte Aufholjagd scheiterte, weil sich der im zweiten Durchgang nun doch eingesetzte grippegeschwächte Tony Ilic und wenig später Michal Panfil Zeitstrafen einhandelten. Die Hauherren nutzten die Gunst der nächsten Minuten, bauten ihre Führung auf acht Tore aus. "Weil nun so gut wieder jeder Wurf einschlug, ein Torhüterwechsel hätte unserem Spiel, und wohl auch Ivica Simic, gut getan", sagte Hauck.
In der 50. Minute war beim Stand von 29:21 die Messe gelesen, die Hoffnung auf einen Auswärtssieg schon zerstoben. "Wir haben uns nach Spielende sofort in der Kabine zusammengesetzt, die Spieler übten Selbstkritik und schworen sich darauf ein, den Kampf um den Ligaerhalt nicht aufgeben zu wollen", berichtete Hauck, der die zweiwöchige Spielpause bis zur Heimpartie gegen den TV Roßtal im Training nutzen will. "Da gibt es keine Ausreden mehr."
Erlangen-Bruck: Golla, Raucheisen - Neuß 5, Hümpfer 5, Vöcker 1, Ljevar, Duscher, Maidl 12/1, Beyer 3, Kessler 2, von der Burg 1, Hückel, Stöckl 8. Bad Neustadt: Simic - Panfil, Kleinhenz 3, Wöhler 12/1, S. Kirchner 4, Leskovec 2, Hahn 2, Alves, Rovcanin, Ilic, Oliveira, Susnjara 4. Schiedsrichter: Schaub/Seidel (Biessenhofen/Marktoberdorf). Zuschauende: 300. Siebenmeter: 1/1:5/4. Zeitstrafen: 2:10 Minuten.