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Fußball
Brüder: Beim Fußballspiel TSV Ostheim gegen SG Hausen/Nordheim werden Marcel und Lukas Heinrich zu Gegnern
Marcel Heinrich und sein Bruder Lukas sind Torhüter. Kein Wunder: Ihr Vater Rolf Heinrich zählte einst zu den besten seines Fachs in der Region. Was sie eint und was sie trennt.
Das Torhüter-Gen liegt bei den Heinrichs in der Familie: Marcel (links) und Lukas (rechts) haben es von ihrem Vater Rolf (Mitte) geerbt. Am Montag werden die beiden Brüder im Derby TSV Ostheim gegen SG Hausen/Nordheim zu sportlichen Rivalen.
Foto: Burkard Schmidt | Das Torhüter-Gen liegt bei den Heinrichs in der Familie: Marcel (links) und Lukas (rechts) haben es von ihrem Vater Rolf (Mitte) geerbt.
Burkard Schmidt
 |  aktualisiert: 09.02.2024 16:08 Uhr

In der Fußball-Kreisklasse Rhön 2 stehen sich am Montag, 3. Oktober, 16 Uhr, erstmals überhaupt, der TSV Ostheim und die 2019 gegründete SG Hausen/Nordheim gegenüber. Dieses Derby bekommt mit dem Familien-Duell auf der Torhüter-Position eine besondere Note. Bei den Hausherren steht Lukas Heinrich im Tor (falls er seine Verletzung auskuriert hat), auf der anderen Seite hütet sein Bruder Marcel Heinrich das Gehäuse. Für beide ist es kein Spiel wie jedes andere. Auch für ihren Fußball-begeisterten Vater Rolf nicht, der ebenso wie die beiden Protagonisten der Begegnung entgegenfiebert. 

Bei den Heinrichs gilt: Wie der Vater, so die Söhne 

Vater Rolf Heinrich gehörte über zwei Jahrzehnte lang zu den besten Torhütern der Region. Er hatte maßgeblichen Anteil daran, dass der TSV Nordheim/Rhön zu glorreichen Zeiten Ende der 80er Jahre saisonübergreifend in 48 Punktspielen ungeschlagen blieb und den Durchmarsch von der C-Klasse (heutige B-Klasse) bis in die Bezirksliga schaffte. Zum damaligen Ausnahmeteam gehörten u. a. auch Rolfs Onkel Toni Heinrich und seine fünf Cousins (darunter die vier Bätzel-Brüder). 

Marcel Heinrich, mit 30 Jahren laut eigener Aussage "im besten Torhüteralter", durchlief beim TSV Nordheim zunächst sämtliche Nachwuchsmannschaften von der F- bis zur A-Jugend, ehe er mit 18 Jahren die Nachfolge seines Vaters ("das ist mein Vorbild") im Nordheimer Gehäuse antrat. In der Saison 2011/2012 errang er mit dem TSV Nordheim als Aufsteiger sensationell die Vizemeisterschaft in der Kreisliga Rhön ("mein bisher größter Erfolg"). Das Relegationsspiel um den Aufstieg in die Bezirksliga in Ballingshausen gegen die SG Eltmann ging mit 0:2 verloren.

Die Stärken und Schwächen von Marcel Heinrich

Als bislang sportlichen Tiefpunkt bezeichnet er das verlorene Relegationsspiel in der Saison 2018/2019 (0:3 gegen die SG Urspringen-Sondheim/Rhön), das nach siebenjähriger Kreisliga-Zugehörigkeit den Abstieg in die Kreisklasse zur Folge hatte. "Meine Qualitäten als Torhüter sollen eigentlich andere beurteilen", so Marcel Heinrich, der seinen unbändigen Ehrgeiz, Siegeswillen und Motivation sowie sein Reaktionsvermögen auf der Linie und in Eins-gegen-Eins-Situationen als Stärke sieht. Beim Herauslaufen und bei Freistoßsituationen (die letzten vier Gegentore kassierte die SG Hausen/Nordheim allesamt nach Freistößen) sieht er noch Verbesserungspotenzial, um schmunzelnd hinzuzufügen, dass dieses Manko "erblich bedingt" sein könnte.

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Im eigenen Team lobt er die super Kameradschaft mit den Routiniers Michael Hippeli, Marco Schmidt und Johannes Fischer, mit denen er schon seit über einem Jahrzehnt in einer Mannschaft spielt. Auch in der 2019 gegründeten SG Hausen/Nordheim fühlt sich "Matze" pudelwohl, woran sowohl der "positiv fußballverückte" Coach Stefan Mühlfeld, als auch die unterschiedlichsten Charaktere auf Hausener Seite ihren Anteil haben.

Irgendwann als Meister noch einmal aufsteigen

Welcher gegnerischer Spieler hat ihn bislang am meisten beeindruckt? "Angst habe ich eigentlich vor keinem Stürmer, aber Fabian Rott vom VfR Stadt Bischofsheim besitzt schon außergewöhnliche fußballerische Fähigkeiten und stellt diese seit über einem Jahrzehnt in den Spielen gegen uns immer wieder unter Beweis", so Heinrich anerkennend. "Erst im letzten Punktspiel vor sechs Wochen beim 2:2 hat er gegen uns kurz vor dem Abpfiff zweimal getroffen." Und welche sportlichen Ziele verfolgt der leidenschaftliche Hobby-Jäger? "In dieser Saison einen Platz im oberen Tabellendrittel und irgendwann als Meister noch einmal aufsteigen."

Lukas Heinrich besitzt Qualitäten als Feldspieler und Torwart

Sein sieben Jahre jüngerer Bruder Lukas spielte in allen Juniorenteams des TSV Nordheim bzw. der JFG Oberes Streutal, abwechselnd als Torwart oder Feldspieler. Vor seinem Wechsel zum TSV Ostheim absolvierte er eine Saison beim damaligen Kreisligisten TSV Nordheim, wohlgemerkt als Feldspieler. Aufgrund der coronabedingten Quotientenregelung in der Saison 2019/2021 verpasste er mit dem TSV Ostheim als Stammtorhüter den Aufstieg in die Kreisklasse um Haaresbreite, ein Jahr später war es dann allerdings soweit. Als Vizemeister der A-3 ging das erste Relegationsspiel gegen die SG Bad Bocklet/Aschach mit 1:2 verloren ("mein sportlicher Tiefpunkt"), durch einen 4:2-Sieg gegen die SG Oberelsbach/Ober-Unterwaldbehrungen ("der Höhepunkt in meiner Karriere") gelang der Sprung in die Kreisklasse.

Im Gegensatz zu seinem Vater bleibt Lukas einen Tag vor dem Spiel nicht zu Hause

"Als Torhüter verfüge ich über eine gewisse spielerische Klasse, auch meine Reaktionen auf der Torlinie können sich sehen lassen", nennt Lukas seine Stärken beim Namen, "an den ab und zu auftretenden Schwächen beim Herauslaufen gilt es zu arbeiten." Eine gewisse Art von Disziplin hält er schon für nützlich, um im gleichen Atemzug mit einem Schmunzeln hinzuzufügen, dass er im Gegensatz zu seinem Vater ("ein Disziplinfanatiker zu seiner aktiven Zeit und mein Vorbild") einen Tag vor Punktspielen keinesfalls zu Hause bleibt.

Welcher Stürmer Lukas Heinrich zu schaffen macht

"Der Matthias Martin hat mir schon ein wenig zu schaffen gemacht", sagt Lukas über den Torjäger der SG Oberelsbach/Ober-Unterwaldbehrungen, "ansonsten ist mir egal, wer beim Gegner aufläuft." Als seine Hobbys nennt er "Fußball, Kameradschaft und Geselligkeit", in sportlicher Hinsicht strebt er mit dem TSV Ostheim den Klassenerhalt an ("das wird schwer genug") und "irgendwann in meiner Laufbahn will ich als Meister noch einmal aufsteigen."

In diese familieninterne Aufzählung gehört auch Leonie, die Schwester der beiden Torhüter-Brüder, die ihre Karriere aber mittlerweile beendet hat. Sie gehörte als Feldspielerin und Torhüterin zu den Leistungsträgerinnen der Frauenmannschaft des TSV Nordheim, die 2016 den Meistertitel in der Kreisliga 3 errang,

Wer geht aus dem Derby als Sieger hervor?

"Ich tippe auf ein Remis", gibt sich das 56-jährige Familienoberhaupt Rolf salomonisch, während sich Marcel (" ich freue mich wahnsinnig auf dieses Spiel, dafür trainiert man") einen knappen Sieg der SG Hausen/Nordheim erhofft. Sein jüngerer Bruder Lukas, der nach seiner Verletzung auf den ersten Einsatz in der laufenden Saison förmlich brennt ("es sieht gut aus, bis zum Derby will ich wieder fit sein"), rechnet mit einem "hitzigen und kampfbetonten Spiel" und mit einem "knappen Sieg für den TSV Ostheim."

 
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