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Fußball: Regionalliga Bayern
Das vierte Unentschieden in Serie für Fußball-Regionalligist TSV Aubstadt
Gegen den Mitkonkurrenten um den Klassenerhalt entspricht das 1:1 dem Spielverlauf und der Leistung des TSV Aubstadt. Aschaffenburg freut sich über den Punkt
Aschaffenburgs David Nene (links) hat gerade wieder einmal Timo Pitter den Ball weggeschnappt. Dessen Teamkollegen Max Grimm (rechts) und Loris Maier können nur zuschauen.
Foto: Rudi Dümpert | Aschaffenburgs David Nene (links) hat gerade wieder einmal Timo Pitter den Ball weggeschnappt. Dessen Teamkollegen Max Grimm (rechts) und Loris Maier können nur zuschauen.
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Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 30.09.2024 02:35 Uhr

Ein Abstiegs-Endspiel nein, ein Schlüsselspiel schon eher. Wie spielen zwei Teams vom Tabellen-Kellerrand, wenn für beide ein Unentschieden eigentlich zu wenig ist? Zunächst extrem ehrgeizig, bisweilen übermotiviert und unübersichtlich, allmählich fehlerhaft und zunehmend verkrampft – und am Ende doch unentschieden. So geschehen am zehnten Spieltag zwischen dem Zwölften und dem 16. der Regionalliga Bayern in der Aubstädter NGN-Arena. Wo erneut über 600 Zuschauerinnen und Zuschauer enttäuscht waren vom 1:1 ihres TSV Aubstadt gegen Viktoria Aschaffenburg.

Diesmal nicht so sehr vom Ergebnis, wie nach dern späten Gegentoren gegen die Bayern-Reserve vergangenes Wochenende, sondern vom Spiel an sich. Denn von den vorherigen vier Heimvorstellungen des TSV Aubstadt war diese vermutlich die schwächste. Schwächer auch als vier der fünf Auswärtsspiele. Freilich, mit ein bisschen mehr Übersicht und dem gewissen Quäntchen Glück wäre ein Sieg möglich – und ein bisschen verdient – gewesen.

Marvin Weiß muss verletzt vom Feld

Hinzu kam, dass sich das Pech in puncto Verletzungen fortsetzte. Marvin Weiß, zuletzt einer der Besten im TSV-Trikot, kreativ und torgefährlich, musste bereits nach 22 Minuten ersetzt werden. Ohne ihn, Braun und den gesperrten Jens Trunk und Marcel Volkmuth fehlte nun eine komplette Mittelfeld-Achse. Etwas viel für ein Team, das sich bis vor drei Monaten größtenteils noch nie gesehen und in den letzten Wochen erstaunlich gut entwickelt hatte. Und das sich gegen große Gegner mit Rang und Namen so hervorragend gesteigert hatte.

Diesmal schien von Beginn an ein Knoten irgendwo zwischen Kopf und Beinen zu stecken. Erstaunlich schon mal, dass die erste halbe Stunde die Gäste vom Untermain und von noch weiter unten in der Tabelle den lebendigeren Eindruck machten. Während dem Bemühen der Abschter im Spiel nach vorne jegliche Durchschlagskraft fehlte. Auch die ersten beiden besseren Möglichkeiten kreierte die Viktoria. Gianluca Schäfers Schuss (12.) zischte an Max Böhnkes Tor vorbei. Auch der Ball von Alen Camdzic (20.) strich am Winkel vorbei. Und selber brachte man nach vorne mangels Präzision im Abspiel zunächst mal überhaupt nichts zustande.

Die Szene vor dem Aschaffenburger Tor lässt die Frage offen, wo außer Max Grimm (hinten) die Aubstädter Angreifer sind. Hier sind es nur die zwei Innenverteidiger Tim Hüttl (links) und Steffen Behr.
Foto: Rudi Dümpert | Die Szene vor dem Aschaffenburger Tor lässt die Frage offen, wo außer Max Grimm (hinten) die Aubstädter Angreifer sind. Hier sind es nur die zwei Innenverteidiger Tim Hüttl (links) und Steffen Behr.

Was ziemlich neu beim neuen TSV-Team war, das sich zuvor von Spiel zu Spiel gesteigert hatte, wenngleich vier Unentschieden in Serie nicht den möglichen Maximalerfolg brachten. Hier bekamen sie von sich selber die Grenzen aufgezeigt. So stark war der Gegner denn nun wirklich nicht. Da hatte man schon anderem Kaliber Paroli geboten. Und so ließ zunehmend das Selbstbewusstsein nach. Als Marvin Weiß rausmusste, gesellte sich das "Bitte-nicht-schon-wieder" dazu.

Die größte Aufregung vor dem Aschaffenburger Tor entstand durch das Eindringen eines Einlaufkinds von der Mittellinie außen aus in den Viktoria-Strafraum. Schwups, waren es gleich deren vier, mit Blöckchen und Kuli bewaffnet, die doch nur ein Autogramm vom Torhüter begehrten – während ja das Spiel in der anderen Hälfte lief. Max Grün war schließlich mal Bundesliga-Torhüter in Wolfsburg, Mönchengladbach und Fürth, wenn auch im zweiten Glied. Zwei besonnene Ordner entnahmen völlig unaufgeregt die kleinen Racker vom Spielfeld. Apropos Torhüter: Beide bekamen nur sehr wenig Gelegenheit sich auszuzeichnen, waren kaum beschäftigt. Es wäre also Zeit gewesen zum Autogramme-Schreiben.

Viele lange Behandlungspausen unterbrechen die Partie

Hinzu kamen viele lange Behandlungspausen, überwiegend von Seiten der Gäste, die sich mit einer Punkteteilung eher anzufreunden schienen. Bis auf einmal nach einer Flanke von Loris Maier sich Timo Pitter von seinem Dauerbewacher David Nene löste und zum 1:0 einköpfte. Knappe vier Minuten waren die Abschter im Fußball-Himmel. Dann fügten sie ihrem derzeitigen Schicksal doch wieder den 1:1-Ausgleich zu. Der kurz vorher eingewechselte Sam Zander sah nach seinen ersten sieben Regionalliga-Minuten im Duell mit Roberto Desch etwas unglücklich aus, aber noch weit genug vor dem Strafraum. Desch flankte vors Tor, und der ebenfalls eingewechselte Lucas Sitter verwandelte zum 1:1. So viel zum Thema Unentschieden. "Wir haben selber kaum Möglichkeiten raus gespielt und hätten heute sogar noch mehr bestraft werden können", sah´s Kapitän Steffen Behr.

Fußball: Regionalliga Bayern, Männer
TSV Aubstadt – Viktoria Aschaffenburg 1:1 (0:0)


Aubstadt: Böhnke – Koch (66. Zander), Hüttl, Behr, Hemmerich – Hatman – Pitter (90. Degelman), Maier, Weiß (22. Stahl), Nickel – Grimm.
Aschaffenburg: Grün – Stein (77. Meyer), Borger, Dähn, Nene – Schulz – Schäfer (87. Kocahal), Obolkin, Baier, Desch – Camdzic (61. Sitter).
Schiedsrichter: Manuel Steigerwald (Karlburg). Zuschauende: 608. Tore: 1:0 Timo Pitter (69.), 1:1 Lucas Sitter (73.).

 
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