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Fußball: Regionalliga Bayern
Auf den TSV Aubstadt wartet ein wegweisendes Kellerduell bei Viktoria Aschaffenburg
Sowohl Aubstadt als auch die Viktoria haben nach der Winterpause noch nicht gewonnen. Warum TSV-Trainer Julian Grell die jüngste Pause gelegen kam.
Will mit seiner Mannschaft in Aschaffenburg den ersten Sieg im Jahr 2025 einfahren: Julian Grell, Trainer des TSV Aubstadt.
Foto: Anand Anders (Archivfoto) | Will mit seiner Mannschaft in Aschaffenburg den ersten Sieg im Jahr 2025 einfahren: Julian Grell, Trainer des TSV Aubstadt.
Rudi Dümpert       -  SONY DSC
Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 06.04.2025 02:31 Uhr

Das hätte man beim TSV Aubstadt Ende November nicht gedacht, dass man Ende März mit Sorgen im Gepäck an den Untermain zum SV Viktoria Aschaffenburg (Anpfiff: Samstag, 14 Uhr) fahren würde. Damals ging man mit zuletzt zehn Punkten aus fünf Spielen und Tabellenplatz acht mit neun Punkten Vorsprung zu den Relegationsrängen der Fußball-Regionalliga Bayern in die Winterpause.

Inzwischen gewannen einige Teams dahinter ihre Nachholspiele, während Aubstadt aus vier Spielen nur einen Zähler den 28 von November hinzufügen konnte. Die 30-Punkte-Marke wollte einfach nicht fallen. Etwas Pech war mit dabei in den Spielen auf Augenhöhe beim 2:3 gegen Schwaben Augsburg, 0:0 in Burghausen, 2:3 gegen Ansbach und beim 0:1 in Nürnberg.

Letztendlich waren es Punktverluste gegen Teams, die sich zu dem Zeitpunkt selbst in Abstiegsgefahr befanden. Fortsetzung aus dieser Sicht ist diese Partie im Stadion am Schönbusch. Die Viktoria (27) ist ebenso vier Spiele lang sieglos – spielte in Bayreuth (0:3), in Würzburg (0:0) gegen Vilzing (0:2) und beim FC Augsburg II (1:2). Dennoch hängen am Schönbusch die Trauben ziemlich hoch, wurden in 13 Spielen 21 Punkte geholt, auswärts nur sechs. Die Bilanz zwischen diesen beiden Teams gestaltet sich nach 15 Begegnungen in der Bayern- und Regionalliga mit 6-3-6 ausgeglichen. Das Hinspiel endete 1:1.

TSV-Trainer Julian Grell hat Respekt vor der Viktoria, besonders vor ihren Routiniers wie Innenverteidiger Hamza Boutakrit (32) oder den Mittelfeldspielern Roberto Desch (32), Benjamin Baier (36) und Clay Verkaj (28). Im Tor steht mit Max Grün (37) ein ehemaliger Bundesligaspieler, der mit dem VfL Wolfsburg Pokalsieger wurde und mit Greuther Fürth in die Bundesliga aufstieg. Natürlich sind solche Informationen derzeit nur Nebengeräusche für Grells Kader. Dass er nach dem 0:1 in Nürnberg wegen des verlegten Spiels gegen Bayern München II 14 Tage lang Zeit hatte zur Analyse der Situation ("Wir konnten tief rein gehen"), zur Ursachenforschung und Gegenmaßnahmen, kam ihm und seinem Trainerteam entgegen.

Zahlreiche Einzel- und Gruppengespräche

Man habe den Abstiegskampf angenommen. "Die Stimmung ist bei aller Selbstkritik von allen Beteiligten sehr gut", versichert Grell. "Wichtig ist aber, dass man dies nicht nur im Bus, sondern auch auf dem Platz sieht." Viermal habe ja nur ein Tor gefehlt oder ein Gegentor weniger, und man hätte fünf Punkte mehr auf dem Konto. In den zahlreichen Einzel- und Gruppengesprächen sei alles auf den Tisch gekommen, was man als Ursachen ausmachen konnte.

Die ehrliche Haut Grell nimmt auch sich und sein Trainerteam (u.a. ein Sozialpädagoge, ein Studienrat und ein Jurist) nicht aus der Kritik: "Die Entwicklung haben wir so nicht erwartet. Wir haben vielleicht auch etwas den Fokus verloren und deshalb in den vergangenen Tagen versucht, den Blick wieder aufs Wesentliche zu richten."

Man habe ein Verständnis für die Situation entwickelt und wolle fortan "mit einer ganz anderen Energie und Intensität" auftreten. "Wir haben uns durch die gute Punkteausbeute im Herbst und die Neuzugänge im Winter etwas blenden lassen und sind dadurch etwas nachlässig geworden. Statt auf Altbewährtes zu setzen, wollten wir Neues aufbauen. Das war ein Fehler. Wir müssen wieder auf den Weg kommen, der uns im Herbst ausgezeichnet hat", sagt Grell. Von den namhaften Neuen Severo Sturm und Pascal Moll etwa kämen bislang nicht die Impulse, die man sich erhofft hatte. Deshalb "haben wir ausgiebig in die Spieler reingehört, um einen gemeinsamen Nenner zu finden".

Am Samstag steht nun das wegweisende Kellerduell an. Kann sich Aubstadt von unten absetzen oder wird’s noch brenzliger? "Eine Riesenchance für uns. Ich meine nicht zwingend einen Sieg, schon ein Punkt kann ein Erfolg sein", sagt Grell.

 
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