Der ganz große Erfolg war es noch nicht, was die Tischtennis-Regionalliga-Mannschaft des TSV Bad Königshofen am Doppelspieltag vergangenen Samstag im Shakehands-Center in der Hennebergerstraße abliefern konnte. Es war aber wieder ein Teilerfolg mit einem 6:4-Sieg gegen den FC Bayern München und einer denkbar unglücklichen 4:6-Niederlage gegen den Tabellenführer Post SV Mühlhausen II.
Bei jener hätte es nämlich ums Haar zu einem 5:5 gereicht, wenn der 16-jährige Lucas Romanski bei seiner 11:13-Niederlage im fünften Satz gegen den routinierteren Nico Müller die letzten zwei Ballwechsel gewonnen hätte, so wie ganze 51 vorher. Es sollte – "noch" – nicht sein. Diese zu einer guten Aussicht neigende Einschränkung fügte der Leader des ansonsten aus Jugendspielern bestehenden Teams an: Hermann Mühlbach (35).
Er ist nämlich durch die Entwicklung, die er jetzt schon nach sieben Spielen seiner Boy-Group feststellt, "überaus zuversichtlich, dass wir mit dem Casting durch Einsätze und der Findung der Top-Besetzung auf dem richtigen Weg sind. Bei der Entwicklung der Jungs selber und auch zum Klassenerhalt." Er, der bis zur zweiten Bundesliga erprobte Sachse, hat als berufliche Heimat Hofheim gefunden und als neue sportliche den TSV Bad Königshofen. Mit dieser komplexen sportlichen Aufgabe und Herausforderung. Er und seine Frau sind ins Training und Coaching mit eingebunden. Familiensport Tischtennis eben.
Mühlbach selbst hat wieder einmal, zum sechsten Mal, seinen persönlichen Maximal-Beitrag zum Erfolg geliefert. Mit sechs Punkten in den zwei Spielen: zwei im Einser-Doppel zusammen mit Romanski und vier als Einzel-Einser. Der 16-jährige Brasilianer Romanski steuerte als die Nummer zwei im vorderen Paarkreuz je ein Einzel bei. Gegen Bayern München unterlag er dem Einser Nico Longhino im fünften Satz, schlug Petros Sampakidis nervenstark mit jeweils 11:9 im dritten und vierten Satz. Jakob Schäfer bekam seinen Einsatz anstelle von Vova Nevizhyn (13), räumte nach zwei Niederlagen aber sportlich und mannschaftsdienlich seinen Platz per eigenem Vorschlag freiwillig an Nevizhyn.
Bewährte Aufstellung bei den Doppeln
"Jakob kommt, wenn er so weiter trainiert, bis zur Rückrunde wieder ran", machte ihm Mühlbach Mut. "Und Vova ist schon sehr weit, hat die Regionalliga-Reife bereits, so wie auch Lucas." Nevizhyn hatte Münchens 3:2-Führung mit einem 11:9 im fünften Satz gegen Chinmay Vinod Datar ausgeglichen, Mühlbach die eigene Führung besorgt und Romanski auf 5:3 ausgebaut. Bei 5:4 machte Nevizhyn dann den Deckel drauf.
Die größte Herausforderung der Vorrunde wartete mit dem Post SV Mühlhausen II nur zwei Stunden nach Spielende auf die erste TSV-Nachwuchstruppe. "Es hätte wirklich nicht viel gefehlt und die Sensation wäre perfekt gewesen", haderte Mühlbach weniger, als er eine gewisse Genugtuung über den Auftritt seiner erneut veränderten Mannschaft erkennen ließ. Die Doppel hatte er freilich in der inzwischen bewährten Aufstellung bereits zum vierten Mal so antreten lassen. Heraus kam ein 1:1. Den Junioren Alexander Krebs/Nevizhyn fehlten im fünften Satz drei Bälle zum Sieg gegen das vermutlich stärkere Doppel der Thüringer.
Einsätze für weitere Talente
Einen weiteren Einsatz bekamen der 14-jährige Kazuto Itagaki im Einzel und der 16-jährige Tscheche Filip Vondracek. Was darauf hindeutet, dass Mühlbach das Vorspielen gegen stärkstmögliche Gegner wichtiger war als ein Überraschungscoup gegen den Tabellenführer. Der mit der "Bayern-Besetzung" wahrscheinlicher gewesen wäre. Denn beide gingen leer aus, haben nach Einschätzung ihres Mentors noch nicht ganz das Niveau für die Regionalliga. Besonders Vondracek müsse sich in der dritten Mannschaft beweisen.