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Fußball: Ligapokal Regionalliga
Aubstadts Freude auf den FC 05 ist größer als der Respekt
Spaß und Freude überwogen beim Training des TSV Aubstadt in dieser Woche.
Foto: Rudi Dümpert | Spaß und Freude überwogen beim Training des TSV Aubstadt in dieser Woche.
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Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 20.02.2024 19:54 Uhr

Es geht wieder los. Auch für den TSV Aubstadt, der gut sieben Monate nach dem letzten Pflichtspiel an diesem Samstag beim FC Schweinfurt 05 (14 Uhr, Willy-Sachs-Stadion) in der Trostrunde des Ligapokals beim FC Schweinfurt 05 antritt. Dem Verein, der zwischen den zwei Stühlen Regionalliga Bayern und 3. Liga steht, und dem Regionalliga-Fünften der vergangenen Saison. Dieses Unterfranken-Derby ist geprägt durch völlig unterschiedliche Vorzeichen, schon allein was die Vorbereitung betrifft. Die Schnüdel stehen als unter Profibedingungen arbeitender Verein seit Monaten voll im Training und arbeiten ebenso lange am vermeintlichen Profi-Kader für die 3. Liga.

15 Trainingseinheiten seit Wiederbeginn

Fünf Mal drei Einheiten pro Woche haben aber auch schon die Aubstädter in den Beinen. Was ihnen fehlt ist die Wettkampfpraxis. Sogar das generelle Mannschaftstraining mit Kontakt und Taktik-Schulung war ja bis vor Kurzem nicht möglich. Und dann gleich so eine Bombe von Gegner. "Perfekt! Eigentlich hatten wir ja nicht damit gerechnet, sondern mit Eichstätt. Aber so ist es natürlich umso schöner", bringt TSV-Trainer Victor Kleinhenz seine Freude darüber zum Ausdruck. Auch über die Ankündigung, gegen die Bestbesetzung des Proficlubs antreten zu dürfen. Das motivierende Ambiente Willy-Sachs-Stadion, wenn auch nur mit 250 Zuschauern, tut ein Übriges.

Der FC Schweinfurt 05 befindet sich seit Beginn der Play-off-Runde im Wettkampfmodus, in der gegen Viktoria Aschaffenburg und die SpVgg Bayreuth der Regionalliga-Meister ausgespielt wurde, der in der Relegation gegen den Regionalliga-Nord-Meister TSV Havelse den letzten Aufsteiger in die 3. Liga ermittelt. Diese Runde war bereits nach drei Begegnungen vorzeitig zugunsten des FC Schweinfurt 05 entschieden. Das Rückspiel im Willy-Sachs-Stadion gegen Aschaffenburg (1:1) hatte Freundschaftsspiel-Charakter, wurde von den Gastgebern folglich mit einer B-Elf bestritten.

Schweinfurt 05 will wieder in den DFB-Pokal

Der Blick von FC-05-Trainer Tobias Strobl ist nämlich auf den 12. Juni und den TSV Havelse gerichtet. Er brachte dem Spiel gegen Aschaffenburg untergeordnete Priorität entgegen. "Wir wollen die Trostrunde und anschließend den Totopokal mit aller Macht gewinnen, um in den DFB-Pokal einzuziehen." Wo die Schweinfurter in den letzten Jahren erstaunliche Auftritte gegen Mannschaften wie den FC Schalke 04 oder Eintracht Frankfurt hatten. Deshalb will er gegen den TSV Aubstadt seine Bestbesetzung aufs Feld schicken, um zu gewinnen und am Dienstag gegen Wacker Burghausen zuhause das Trostrunden-Finale zu bestreiten. Im Fall eines Siegs gegen Burghausen ginge es für die Schnüdel nach der Relegation mit der nächsten Totopokal-Runde weiter.

Die Partie gegen Aubstadt hat für die 05-er also doppelte Bedeutung: Verbleib im Rennen um einen DFB-Pokal-Platz und zugleich Generalprobe für Havelse, mit dem übergeordneten Saisonziel Aufstieg in die 3. Bundesliga. Es gilt, die Gelegenheit jetzt beim Schopf zu packen. Denn leichter wird es in der kommenden Regionalliga-Saison mit den Absteigern FC Bayern München II und SpVgg Unterhaching, auf die sich die Aubstädter besonders freuen, keinesfalls. Groß genug ist Strobls Kader auf jeden Fall, um zwei starke Mannschaften aufzubieten. Ob es auch ein Wiedersehen von Martin Thomann mit dem TSV Aubstadt gibt, für den er über fünf Jahre lang auflief? Der "Mörtl" gehört zwar zur FC-05-Stammbesetzung, stand aber auch am Dienstag in der Startelf gegen Aschaffenburg. Könnte bedeuten Schonung gegen seinen Ausbildungsverein und seine Ex-Kumpels, muss es aber nicht.

Enge Derbys zuletzt zwischen Aubstadt und Schweinfurt

Denen ihrerseits beim Training auf dem Nebenplatz (der Hauptplatz wird saniert) die Freude auf den ersten Pflichtspiel-Einsatz seit dem 31. Oktober anzumerken war. Wie verspielte junge Welpen tollten sie lang genug vor den ersten Übungseinheiten auf dem Platz herum. Der Dinge harrend, wie sich ihr Standing innerhalb des Kaders bestätigt oder verändert hat. Als Stammspieler, Wechselspieler mit mehr oder weniger bis hin zu gar keinen Einsätzen oder Perspektivspieler wie Jona Köhler und Lukas Merkl, die seit Jahr und Tag die Ersten aus dem eigenen Nachwuchs in der Mannschaft wären. Oder Vincent Held, dessen Leidenszeit von 19 Monaten ohne Spiel zu Ende gehen könnte. Darin enthalten ist die halbjährige Sperre nach seinem Wechsel vom Landesligisten FC Geesdorf.  Der allgemein guten Stimmung tat die Vielfalt der Perspektiven keinen Abbruch.

Von der Verfassung seiner Spieler hat Kleinhenz "einen sehr guten Eindruck. Sie haben sehr gut gearbeitet, waren zudem sehr diszipliniert in der Fußball-freien Zeit. Ich bin echt sehr zuversichtlich." Über den unterschiedlichen Trainingsstart der beiden Kontrahenten „ist genug diskutiert worden. Wir wollen defensiv geschlossen stehen, brauchen aber die eine oder andere Idee, um zum Torerfolg zu kommen. Wir wollen zunächst das Spiel möglichst lange offen halten. Das können wir erreichen, wenn unsere Freude wie auf dem Trainingsplatz größer ist als der Respekt vor diesem Gegner." Eng genug waren ja die letzten Derbys mit 1:2, 2:2, 0:0 in der Saison 2019/21. Einen TSV-Sieg gab es allerdings in diesem Jahrtausend noch nicht.

 
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