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Fußball: Regionalliga Bayern
Aubstadt geht den nächsten Schritt in seiner Entwicklung
Beim 2:1-Erfolg über den SC Eltersdorf tut sich der TSV Aubstadt schwer gegen den Aufsteiger. Worüber TSV-Trainer Victor Kleinhenz besonders froh ist.
Symbolischer Jubel: Joshua Endres (im Bild) zeigt nach Toren mit seinen Händen immer seine Rückennummer 33.
Foto: Rudi Dümpert | Symbolischer Jubel: Joshua Endres (im Bild) zeigt nach Toren mit seinen Händen immer seine Rückennummer 33.
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Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:10 Uhr

Was für ein Arbeitssieg des TSV Aubstadt gegen den SC Eltersdorf! Das 2:1 (2:1) der Grabfelder unterstreicht die Ausgeglichenheit in dieser Fußball-Regionalliga Bayern. Aber auch, dass keine der 20 Mannschaften in jedem Spiel ihre Höchstleistung abrufen kann. Gewiss hatte niemand mehr die letzte Begegnung der beiden vor dieser Partie auf dem Schirm, die Aubstadt in seinem letzten Bayernligajahr in Eltersdorf mit 7:0 für sich entschieden hat. Ein Spiel, in welchem dem TSV alles, dem SC nichts gelungen war.

Eltersdorfs Trainer Bernd Eigner, ein ehemaliger Bundesliga-Profi, musste kurz nach dem Schlusspfiff schallend lachen, als ihm zu seiner Mannschaft gratuliert wurde, die nach holprigem Start als Aufsteiger die letzten drei Spiele gewonnen hatte: "Ich sehe es auch so. Wir haben schließlich gegen eine Top-Mannschaft der Liga gespielt und das gibt uns Zuversicht. Chancen hatten wir zuletzt immer. Wir sind halt etwas kaltschnäuziger geworden."

Das bekamen die Aubstädter dicke zu spüren. Und: Dass ein Gegner in der Schlussphase noch mehr Power entwickeln kann als die Kleinhenz-Elf, das gab es in dieser Saison auch noch nicht oft. Fraglich, ob alle Spieler der Gäste, die seit Generationen den Spitznamen "Quecken" tragen, dessen Bedeutung kennen. Laut Lexikon ist der Name aus "queck, quick" gleich "zählebig", entstanden. Genau das waren sie in diesem Spiel: Sie waren zäh, einfach nicht müde zu kriegen.

Joshua Endres verwandelt in Torjägermanier

Im Spiel waren sie ja schon eher angekommen als die Aubstädter, mit breiter Brust und hohem Tempo. Und als sie zum ersten Mal in Rückstand geraten waren, da schüttelten sie sich kurz und waren sofort wieder da. Patrick Hofmann hatte im vorderen Mittelfeld beim Gegenpressing den Ball erobert und Joshua Endres bedient. Der verwandelte ganz in Torjägermanier, verarbeitete Hofmanns Vorarbeit zum 1:0 (16.).

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Schon zwei Minuten danach kam der gefährlichste Angreifer der Gäste, Calvin Sengül, an den Ball, der ihm beim Schuss aus Nahdistanz über den Rist rutschte – neben das Tor. Es folgte aber die Phase bis zur Halbzeit, in der sich beide auf Augenhöhe begegneten, keiner mit erheblicher Torchance. Dann fiel er doch, der nicht unverdiente Ausgleich kurz vor der Halbzeit. Eine Flanke von rechts parallel zum Tor lenkte Leo Langhans mit dem Hinterkopf nach hinten weiter. Doch da stand ein Abnehmer, der Calvin Sengül vor der Kiste frei sah und bediente. Der hatte jetzt das Visier richtig eingestellt – keine Chance für Wenzel. Doch in der Nachspielzeit vor der Pause passierte einem SC-Abwehrspieler ein Stockfehler. Dellinger war zum Glück, weil angeschlagen, noch nicht ausgewechselt, zur Stelle, ließ sich Zeit, ließ Akbakla agieren und suchte sich die freie Ecke aus – 2:1 fast mit dem Pausenpfiff.

Nach der Pause beginnt die Schwerstarbeit

Die Schwerstarbeit begann nun erst richtig nach Wiederbeginn. Christian Köttler, zuletzt so gut in Schwung gekommen, musste mit Oberschenkelproblemen ausgewechselt werden. Doch Tim Hüttl ist kein schlechter Ersatz. Bernd Eigner trieb seine Mannschaft nach vorne, während die Aubstädter eine gefährlich tiefe Defensivstellung einnahmen, zu der sie aber auch gezwungen wurden. Nach gut einer Stunde brachte Kleinhenz drei frische Kräfte ins Spiel: Bieber für Dellinger, der sich völlig aufgerieben hatte, Pitter für Hofmann, der Kilometer geschrubbt hatte, und Volkmuth, den Mann fürs Grobe, anstelle von Harlaß, den Feinmechaniker am Ball.

Und doch konnten alle TSV-Feldspieler, so sehr sie sich dem Druck der Mittelfranken entgegenstemmten, nicht verhindern, dass ihr Torwart Lukas Wenzel mehrfach zum Retter der drei Punkte avancierte. Wobei er sich hinterher gar nicht so sehr bewusst war, wie oft er als letzte Instanz rettend eingreifen musste, sprach von "zweimal", die man als Torwart in so einem Spiel geprüft wurde, "und da muss man halt da sein. Super, dass ich die Mannschaft im Spiel halten konnte".

Wenzel rettet ein ums andere Mal

Es war häufiger, erstmals in der 76. Minute, als nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung Julian Konrad den Ball eroberte, Sengül allein vor Wenzel auftauchte – und der rettete. Eine heikle Szene löste die andere ab. Nach vorne ging nur noch ganz wenig beim TSV, weil hinten alle Mann gebraucht wurden. Wenzel rettete (86.) unter anderem gegen den Kopfball von Karim Said und wäre doch beinahe durch einen eigenen Fehler bezwungen worden, weil er zu weit vor dem Tor stand, als Kevin Bärs Dreher von oben auf die Latte klatschte. Den hätte er nie bekommen.

TSV-Coach Victor Kleinhenz sprach von einem "ganz ekligen Fußballspiel. Viele Zweikämpfe, viele lange Bälle, sehr zerfahren, weil es beide Offensivreihen sehr mutig angegangen sind. Torchancen auch nicht die große Palette. Das Spiel war von der Spannung geprägt. Wir sind glücklich. Das ist einer der nächsten Entwicklungsschritte, dass wir Spiele, in denen unsere fußballerischen Fähigkeiten nicht so zur Geltung kommen, trotzdem für uns entscheiden. Es war natürlich heute der eine oder andere Spieler dabei, der nicht seine Topleistung abrufen konnte. Aber das ist halt so".

Die Statistik des Spiels

Fußball: Regionalliga Bayern
TSV Aubstadt - SC Eltersdorf 2:1 (2:1)
Aubstadt: Wenzel – Langhans, Köttler (46. Hüttl), Behr, Feser (88. Grader) – Müller, Heinze (63. Pitter) – Hofmann, Harlaß (65. Volkmuth), Endres – Dellinger (65. Bieber).
Eltersdorf: Akbakla – Egerer, Topalaj (46. Schaffors), Bär – Göbhardt, Renner – Schäferlein, Sulmer (65. Said), Klaus (76. Herzner), Konrad – Sengül.
Schiedsrichter: Markus Huber (Niedertaufkirchen).
Zuschauer: 553.
Tore: 1:0 Joshua Endres (16.), 1:1 Calvin Sengül (42.), 2:1 Michael Dellinger (45. + 2).
Gelb: Müller, Heinze / Klaus, Schaffors.
 
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