Der TSV Bad Königshofen hat sich am Freitagabend mit einem 3:1-Sieg beim ASV Grünwettersbach auf Platz 3 der Tabelle der Tischtennis-Bundesliga der Männer geschoben. Es war nicht unbedingt zu rechnen, dass das beste und zugleich letzte Aufgebot der Grabfelder dem daheim bislang unbesiegten Grünwettersbach die erste Heimniederlage würde beibringen können.
Die Euphorie war nämlich groß beim Teilnehmer am Pokal-Final-Four am 7. Januar in Neu-Ulm. Der allerdings auf Wang Xi verzichten musste und Ricardo Walther als Ersatzmann nominierte, ihn zumindest fürs Schlussdoppel vorsah. Ausgeglichen war diesmal schließlich auch die Ausfallquote, muss der TSV doch bereits die ganze Vorrunde ohne Kilian Ort (verletzt) und Neuzugang Jin Ueda (gesperrt) auskommen.
Der TSV-Leitwolf Bastian Steger schaffte erneut, nach zwei Einzel-Erfolgen gegen Bergneustadt im Spiel zuvor, gegen den Kopf-an-Kopf-Ligakonkurrenten aus dem Karlsruher Ortsteil (6:6 Siege-Bilanz bisher) mit zwei Punkten fast im Alleingang den Sieg. War es gegen Bergneustadt noch das Doppel Allegro/Zeljko, das den dritten Punkt beisteuerte, schaffte das diesmal Allegro mit seinem dritten Saison-Einzelsieg gegen den Ex-Europameister Tiago Apolonia.
Von ihm hatte man bei den Gästen angesichts der Aufstellung der Gastgeber am wenigsten einen Sieg erwartet. Pokern bei der Aufstellung ist ja beim TSV nicht angesagt, seit Trainer Koji Itagaki endlich den derzeit Stärksten, Bastian Steger, an 1 (mit zwei Einzel-Einsätzen) positioniert und dem Gegner alle Freiheiten zu reagieren einräumt, einräumen muss.
Martin Allegro wehrt gegen Tiago Apolonia sieben Matchbälle ab
Dass Allegro überhaupt noch eine Chance in diesem Spiel haben würde, vermutete nur, wer dessen Kämpferherz kennt. Denn zweieinhalb spannungsfreie Sätze lang sah es nach einer klaren Niederlage aus. Dann wehrte der Belgier vier Matchbälle ab und gewann den dritten Durchgang noch 12:10.
Im vierten Satz wehrte Allegro nervenstark wieder drei Matchbälle, also insgesamt sieben, ab, sodass allmählich aus dem Respekt der 450 Zuschauenden vor seinem Kampfgeist ein mulmiges Gefühl wurde. Im fünften Satz machte Allegro mit seinem zweiten Matchball den Sack zu – zum Fundament für den späteren Sieg nach drei Stunden und 20 Minuten.
Filip Zeljko sucht weiterhin nach seiner Form
Umgekehrte Vorzeichen standen vor der Begegnung Bastian Stegers (42) gegen den jungen Schweizer Timmothy Falconnier (17) bei dessen Bundesliga-Debüt für die Badener. Ein Sieg war einfach seine Pflicht, aber auch undankbare Aufgabe, bei der er nur verlieren konnte. Aber nicht verlor, außer dem zweiten Satz, weil er ein pflichtbewusster und zuverlässiger Mensch und Sportler ist. Und all die Erfahrung seiner 26 Profi-Jahre in die Waagschale warf und den Junior am Anfang seiner vermutlich glänzenden Zukunft noch einmal in die Schranken wies.
Diesen 2:0-Vorsprung der Gäste nach der Pause in einen Sieg zu verwandeln, gelang dem Kroaten Filip Zeljko gegen den Slowenen Deni Kozul nicht. Dessen 1:5-Bilanz hing ihm weniger in den Klamotten als Zeljko seine 2:6-Bilanz und seine derzeitige Form. Die nicht ausreichte, um seiner Mannschaft und Bastian Steger dessen zweiten Einsatz zu ersparen. Denn der musste erst Apolonias Frust über seine für ihn peinliche Niederlage gegen Allegro brechen, ein 15:17, 6:11 aufholen, um sich nach 11:9, 11:9 und 11:7 noch als Vater des Erfolgs feiern zu lassen.
Die Statistik des Spiels
Apolonia – Allegro 2:3 (11:6, 11:2, 10:12, 11:13, 8:11)
Falconnier – Steger 1:3 (7:11, 11:9, 7:11, 6:11)
Kozul – Zeljko 3:1 (10:12, 11:8, 11:8, 11:8)
Apolonia – Steger 2:3 (17:15, 11:6, 9:11, 9:11, 7:11)