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Fußball: A-Klasse Rhön 2
A-Klasse Rhön 2: Was sich die Lokalrivalen SG Niederlauer und SG Burglauer im neuen Jahr vornehmen
Zwischenbilanz: TSVgg Hausen hat die gesamte Konkurrenz weit abgehängt. Von Heim- und Auswärtsstärke, Torjägern, Fairness und einem unvergessenen Elf-Tore-Festival.
Unermüdlich und immer mit vollem Einsatz: Marco Mangold (rechts), der 48-jährige Spielertrainer der SG Burglauer, hier im Derby gegen die SG Niederlauer (links Adel Nahdi).
Foto: Günter Madrenas | Unermüdlich und immer mit vollem Einsatz: Marco Mangold (rechts), der 48-jährige Spielertrainer der SG Burglauer, hier im Derby gegen die SG Niederlauer (links Adel Nahdi).
Peter Hüllmantel
 |  aktualisiert: 29.01.2023 03:07 Uhr

Die TSVgg (Turn- und Sportvereinigung) Hausen/KG hat in der Fußball-A-Klasse Rhön 2 zu einem bemerkenswerten Alleingang angesetzt. Der Hausen-Express raste bislang nahezu ohne Stopp (14 Siege, ein Unentschieden) durch alle Stationen. Die Verfolger (der Tabellenzweite SG Niederlauer I/Strahlungen II hat 17 Punkte Rückstand) sind längst weit abgehängt. Dafür kämpft eine große Verfolgerschar Kopf-an-Kopf um die lukrativen Relegationsplätze zwei und drei. Den Zweiten und Sechsten trennen drei Punkte. Selbst die Teams dahinter haben die Aufstiegspläne noch nicht in der Schublade verstaut.

Trotz des zweiten Platzes hält die SG Niederlauer I/Strahlungen II an ihrer Zielsetzung "einstelliger Tabellenplatz" fest. "Ich bin auf jeden Fall sehr zufrieden", lobt Trainer Meghdad Salehan seine Mannschaft. Und hebt die beiden prestigeträchtigen Derbysiege (jeweils 2:1) gegen die SG Burglauer als besondere Highlights hervor. Das Team sei eine sehr gute Mischung aus jungen Akteuren und älteren Spielern mit Erfahrung. Über seine Schützlinge sagt er: "Ein Riesenlob an meine Mannschaft. Sie hat sehr intensiv gearbeitet, ist zahlreich zum Training gekommen und das hat sich ausgezahlt." 

Der Trainer der SG Niederlauer I/Strahlungen II, Meghdad Salehan (im Bild), belegt mit seiner Mannschaft aktuell den zweiten Platz in der A-Klasse Rhön 2. Der 35-Jährige wird die SG Niederlauer zum Saisonende verlassen und Coach bei der SG Haard/Nüdlingen. 
Foto: Anand Anders | Der Trainer der SG Niederlauer I/Strahlungen II, Meghdad Salehan (im Bild), belegt mit seiner Mannschaft aktuell den zweiten Platz in der A-Klasse Rhön 2.

Konzentration gilt voll und ganz der SG Niederlauer

"So weitermachen, nicht nachlassen, nicht von der Relegation träumen, sondern intensiv arbeiten, arbeiten, arbeiten", lautet seine Ansage mit Blick auf die restlichen Rückrundenspiele. "Hausen ist weg, aber dahinter ist es sehr eng. Das wird interessant." Wichtig sei, wie die Mannschaften aus der langen Winterpause kommen. "Ich werde mich jedenfalls bis zum Saisonende voll und ganz auf die SG Niederlauer konzentrieren."

Danach, das steht bereits fest, wird der 35-Jährige die SG Niederlauer nach dann zwei Spielzeiten verlassen. Er kehrt zu seinem Heimatverein SG Haard/Nüdlingen zurück. "Dort habe ich bereits Fußball gespielt. Ich lebe seit 2012 mit meiner Familie in Nüdlingen, da hängt viel Herzblut drin." Die ersten Mannschaften des TSV Nüdlingen und der SpVgg Haard schlossen sich 2019 zu einer Spielgemeinschaft zusammen. Sein Engagement dort sei liga-unabhängig.

SG Burglauer im Wechselbad der Gefühle

Marco Mangold, der Trainer der SG Burglauer I/Reichenbach II/Windheim I, setzt seine Mannschaft nicht unter Druck. Nach wie vor gelte ein "Top 5-Platz" als Ziel, das sei mit dem derzeit 6. Rang fast erreicht. Bei drei Punkten Rückstand auf Platz zwei "sind wir aber noch in Schlagdistanz". Seine Mannschaft sei, trotz des 5:1-Auftaktsieges (erster Tabellenführer der Saison) "nicht gut in die Saison gekommen. Zehn Punkte in den ersten acht Spielen, das war zu wenig." Der goldene Oktober mit 13 von 15 möglichen Punkten katapultierte die Mannschaft auf Position zwei, ehe zwei November-Spiele (1:2, 1:5) zum Vergessen folgten.

Für Mangold (48), der die Mannschaft auch in der nächsten Saison trainieren wird, ein Schlüssel für die Harmonie: "Die Kameradschaft wächst nach dem Zusammenschluss des FC Reichenbach, VfB Burglauer und DJK Windheim immer mehr. Mannschaftsabende stärken den Teamgeist." Gold wert sei das gemeinsame Training der 1. und 2. Mannschaft. "Das hilft bei der Weiterentwickung der Spieler, vor allem der jungen, ungemein. Da sehen sie, welches Niveau gespielt wird, wenn sie es mit gestandenen Kreisliga-Spielern zu tun bekommen." Und reichlich Nachwuchs aus dem eigenen A-Junioren-Lager zu Saisonbeginn stimmt Marco Mangold zudem zuversichtlich.

Fehlende Balance zwischen Offensive und Defensive

Den Trumpf seiner Mannschaft sieht er in der "extrem starken Offensive". Er weiß aber um die fehlende Balance zwischen "Offensiv-Feuerwerk" wie beim 7:0 bei Lauertal II und den Defiziten im Abwehrverhalten, "da haben wir an schlechten Tagen drei, vier oder mehrere Buden kassiert". Was ihn zum Schluss führt: "Wir müssen in der Defensive stabiler stehen." Er freut sich auf die Rest-Runde. "Verletzte kommen zurück. Wenn alle fit sind, wird der Kader breiter." Wo die Reise enden könnte, darauf will sich Mangold nicht festlegen. Aber er weiß: "Wir haben gegen die Top 8 bislang nur Spiel gegen Winkels gewonnen. Ein Indiz für mich, dass uns noch ein bisschen etwas zu einer Spitzenmannschaft fehlt."

TSVgg Hausen führt nahezu alle Statistiken an

Angesichts der Dominanz verwundert es nicht, dass Hausen nahezu alle Statistiken anführt, nachdem 93 der insgesamt 156 Spiele in dieser Saison absolviert sind. Das entspricht 59,16 Prozent. Mit 368 Toren wurde die Vier-Tore-Marke im Schnitt pro Spiel knapp verfehlt (3,96). Hausen blieb als einziges Team unbesiegt und besitzt mit 44 Treffern den erfolgreichsten Angriff. Einen "Titel", den sich die TSVgg allerdings mit der SG Burglauer I/Reichenbach II/Windheim I teilen muss. Der TV Jahn Winkels komplettiert in diesem Ranking die Top 3 mit 42 Treffern.

Der TSVgg Hausen hat seinen Sportplatz zu einer uneinnehmbaren Festung ausgebaut. Der Spitzenreiter gewann seine acht Heimspiele (25:5 Tore). Es folgen der TV Winkels (21 Punkte) und die SG Sulzfeld/Merkershausen (16). Auch die Auswärtstabelle wird von der TSVgg Hausen (19 Punkte) angeführt vor der die SG Arnshausen II/Reiterswiesen II/FC Bad Kissingen III (18) und der SG Großwenkheim I/Münnerstadt II (13).

Torjägerliste: Jan Schneider in Lauerstellung

Auch in der Torjägerliste kommt die Überlegenheit Hausens zum Ausdruck. Dessen Goalgetter David Fleischmann hat 15-mal getroffen. Jan Schneider (SG Burglauer), 13-facher Schütze, besitzt noch alle Chancen auf die Torjägerkrone. Fünf Schützen teilen sich Platz drei mit jeweils zehn Abschlüssen: Chris Kraus (SG Burglauer), Louis Meder (SG Sulzfeld/Merkershausen), Bashar Al Ali (TV Winkels), Luis Brunner (SG Arnshausen) und Daniel Vielwerth (SG Großwenkheim). Platz acht hat Felix Mast (9, TV Winkels) erobert vor Eray Cadiroglu (8, TSVgg Hausen) und Fabio Mast (7, TV Winkels).

Sportlich kam die SG Haard/Nüdlingen bislang auf keinen grünen Zweig. Platz eins in der Fairnesstabelle ist da für das Schlusslicht nur ein schwacher Trost. Der FV Rannungen II und die SG Arnshausen folgen auf den Plätzen zwei und drei. Den letzten Rang belegt die SG Sulzfeld/Merkershausen, deren Spielern die Schiedsrichter die meisten Gelben Karten (42) unter die Nase hielten. Auch die sechs Zeitstrafen bedeuten den höchsten Wert. Insgesamt zückten die Referees 319-mal die Gelbe Karte und neunmal Gelb-Rot. Drei Spieler wurden mit Rot vom Spielfeld geschickt, 25 Aktiven eine Zehn-Minuten-Zeitstrafe aufgebrummt.

SG Burglauer feiert den höchsten Sieg

Die deutlichsten Siege feierten die SG Burglauer (7:0 beim FC WMP Lauertal II), der FV Rannungen II (6:1 bei Haard/Nüdlingen) und die TSVgg Hausen (5:0 gegen SG Burglauer). Aus dem Jubeln nicht heraus kamen die Zuschauenden in der Partie SG Großwenkheim gegen SG Arnshausen II. Beim Elf-Tore-Festival hatte Arnshausen (trotz 0:4- und 2:5-Rückstand) am Ende mit 6:5 das bessere Ende für sich. Torreich verliefen zudem die Begegnungen Großwenkheim gegen Winkels (6:3), Lauertal II gegen Arnshausen (3:5), Winkels gegen Lauertal II (5:3) und Winkels gegen Haard (6:2).

 
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