Für ein Wochenende pulsierte das Herz der deutschen Bergrennsportszene im beschaulichen Rhöndorf Hausen. Dabei waren die Gastgeber wie gewohnt Feuer und Flamme für den Motorsport zum Anfassen. "Wir sind wir mit unseren Gästen alle eine Familie", meinte Hausens Bürgermeister Fridolin Link. In Abwesenheit des bisherigen Streckenrekordhalters Alexander Hin, der zweitgleich einen EM-Lauf in Polen bestritt, holte sich der Deutsch-Slowene Patrik Zajelsnik erstmals dem Gesamtsieg beim 51. Hauenstein-Bergrennen und verbesserte nebenbei auch noch den Streckenrekord in seinem Norma M20 FC auf 1:37,29 Minuten.
Uwe Lang muss sich erst an den neuen Wagen gewöhnen
Insider waren im Vorfeld gespannt gewesen, wie der fünfmalige Hauenstein-Champion Uwe Lang bei seiner Premiere in Alexander Hins Osella PS 30 abschneiden würde. "Dieses Ding fährt sich ganz anders als mein PA 20", erkannte Lang schon nach dem ersten Lauf. Dem folgte die Pikanterie in Lauf zwei, denn der Schweinfurter rollte gleich nach der Jopp-Kurve aus unerklärlichen Gründen aus. Just in dem Moment als Uwe Lang talwärts rollte, verkündete Streckensprecher Uli Kohl den Streckenrekord von Zajelsnik. Damit war die Chance auf das Gesamtsieger-Podest dahin, doch gelang Uwe Lang später wenigstens noch eine persönliche Hauenstein-Bestzeit.
Die Ehre des Rennsportteams Lang retteten sein Sohn Georg Lang und der von den Langs betreute Stefan Armbruster. Georg Lang im Tatuus Fr 2000 verfehlte als Gesamt-Vierter in persönlicher Bestzeit das Podest nur knapp und glänzte auch als Klassenzweiter. Der Breisgauer Stefan Armbruster sicherte sich im Osella PA 30 den Gesamtplatz zwei bei seiner Hauenstein-Premiere. Eine beachtliche Leistung zeigte der Hausener Sascha Markert, der erstmals in einem Formel-3-Renner an die Startlinie fuhr. In seinem van Diemen wurde der 24-Jährige Klassensechster und belegte Gesamtrang 15 im großen Fahrerfeld. Damit erreichte er sofort sein Ziel, unter der Zwei-Minuten-Marke zu bleiben.
Jasmin Markert aus Hausen wird als beste Frau ausgezeichnet
Die Lokalmatadore bestachen vor allem bei der ADAC-Gleichmäßigkeitsprüfung, denn hinter dem Sieger Rudi Werner platzierten sich Jochen Federlein (AC Schweinfurt), Hannes Menninger (Bad Neustadt), Rainer Hergenhan (Stetten) und Mario Markert (Hausen) auf den Plätzen zwei bis sechs. Weitere Erfolge aus der Region schafften auf der 4,2 Kilometer langen Strecke die Klassensieger Matthias Marquardt (Gräfendorf), Markus Fink (AC Schweinfurt) sowie der Pokalgewinner Dietmar Seufert (Schweinfurt). Gut schlug sich die als beste Frau ausgezeichnete Jasmin Markert aus Hausen. Die 38-Jährige teilt sich das Cockpit des Schneider-Polo mit ihrem Bruder Simon.
Die Fans in der Hochrhön waren begeistert vom fahrerischen Können der knapp 100 Frauen und Männern in ihren Rennern. Es war schon imposant, wie Uwe Lang mit 200 km/h auf die Jopp-Kurve zubrauste und mit welchen verschiedenen Fahrstilen viele die 90-Grad-Kurve meisterten. Mit über 200 Sachen durch Waldpassagen zu donnern, dazu gehört eine gehörige Portion Mut. Die Motorsportfans dankten es den Rennsportlern mit stehendem Applaus bei der Abschluss-Rückführung über die Strecke.
Bei der Siegerehrung würdigten Fridolin Link und der stellvertretende Rhön-Grabfelder Landrat Josef Demar die Leistungen des veranstaltenden MSC Rhön um Vorsitzenden Jochen Seyd und Rennleiter Bernd Seyd. "Der MSC Rhön ist immer gerne gesehen hier in Hausen", versicherte Link. Landrat und Schirmherr Thomas Habermann hatte vorab schon in seinem Grußwort unterstrichen, dass der Landkreis hinter dem Rennsport-Event steht und verdeutlichte den Stellenwert für die Region.