Das Grabfeld-Derby in der Fußball-Kreisliga Rhön zwischen der Spitzenmannschaft TSV Trappstadt und dem Keller-Team TSV-DJK Wülfershausen hatte zwar den erwarteten Sieger (2:1). Dennoch war es eine hart umkämpfte Partie, die durchaus auch einen anderen Ausgang hätte nehmen können. Der Sieger-Trainer Martin Beck und der Spielertrainer der Gäste, Ronny Roggatz, waren sich hinterher einig: Die erste Halbzeit (1:1) ging klar an die Gäste.
Nach dem Seitenwechsel übernahm Trappstadt die Zügel und versäumte es lediglich, aus zahlreichen Einschussmöglichkeiten mehr als die 2:1-Führung zu erzielen. Was lange Zeit zu reichen schien, in der Nachspielzeit aber beinahe mit dem durchaus möglichen Ausgleich noch bestraft worden wäre.
Durchaus erwähnenswert noch: Es war ein ausnehmend faires Spiel, dem auch der souverän leitende Schiedsrichter Ludwig Weisenseel mit seiner unaufgeregten Art diesen Stempel aufdrückte. Erst in der 85. Minute musste er die erste von zwei gelben Karten ziehen.
Freundschaftlichen Charakter hatte dieses Derby auch für die beiden Torhüter. Der Trappstädter Dominik Valtenmeier und der Wülfershäuser Lukas Bier kommen beide aus Alsleben, wohnen dort in direkter Nachbarschaft und fuhren zusammen in einem Auto die drei Kilometer hinüber zum Spiel – und, so wie das Spiel verlief, sicherlich auch wieder zurück.
Spielertrainer Ronny Roggatz bringt Wülfershauen in Führung
Dass die Wülfershäuser durch Ronny Roggatz mit 0:1 in Führung gingen, war dem Spielverlauf nach bis dahin (21.) keineswegs überraschend, weil der Außenseiter sehr mutig und offensiv die Partie angegangen war und sie dominierte. "Da spielten wir überhaupt nicht gut", gestand der TSV-Trainer Martin Beck, "und durften froh sein, nicht mehr Schwierigkeiten bekommen zu haben."
Auf der anderen Seite vergaben seine Männer die eine oder andere Halbchance zu halbherzig und fahrig. Ein besonderer Augenschmaus für die Zuschauenden waren die Zweikämpfe zwischen dem herausragenden Trappstädter Angreifer Luke Harth und seinem Sonderbewacher Nico Büttner, nicht nur in dieser Phase, sondern zunehmend im gesamten Spiel.
Luke Harth ist der Unterschied-Spieler für den TSV Trappstadt
Nach dem Rückstand legte Trappstadt vorübergehend einen höheren Gang ein, so dass das 1:1 durch Jannes Benkert nach einem Freistoß nur schwer zu verteidigen und auch nicht überraschend war. Nach dem Seitenwechsel war 40 Minuten lang dann doch zu erkennen, wer hier mehr spielerische Akzente zu setzen in der Lage ist.
Bei den Gastgebern war der Neuzugang aus Sulzdorf, Luke Harth, der Unterschied-Spieler. Nicht nur wegen seines überragend erzielten Treffers zum 2:1, wobei er seinen Bewacher mit einer geschickten Körpertäuschung versetzte und die Kugel aus der Drehung ins Netz wuchtete. Sein Spielverständnis, seine Ballbehandlung, sein hohes Tempo am Ball und seine kämpferische Einstellung, als er am eigenen Strafraum mit aushalf, sind nicht der Normalfall bei Stürmern dieser Liga.
"Wenn wir das 1:1 noch etwas länger hätten halten können, hätten wir das Ding vielleicht sogar noch gewinnen können", sprach Ronny Roggatz mit vielen Konjunktiven. "Wir hatten in der ersten Halbzeit noch Riesenbretter. Da hätten sie sich nicht beschweren dürfen, wenn wir mit einer klaren Führung in die Pause gegangen wären."
Und Martin Beck hatte "in der zweiten Halbzeit eine klare Steigerung meiner Mannschaft" gesehen. "Wir wussten im Voraus, es wird brutal schwer. Es müssen ja nicht immer traumhafte Tore und Ergebnisse sein."