Freude bei den Teilnehmerinnen, viel Arbeit und großer Aufwand beim Veranstalter: Am vergangenen Wochenende fand in Bad Königshofen die zentrale Endrunde der Schach-Bundesliga der Frauen statt. Das bedeutet, dass sich alle zwölf Bundesligisten an den letzten drei von insgesamt elf Spieltagen an ein- und demselben Ort duellieren.
"Die Vorbereitungen begannen schon mehrere Wochen vor Rundenstart", berichtet der 1. Vorsitzende des SC Bad Königshofen, Jürgen Müller. Es gilt, ein Programm auf die Beine zu stellen, die gastronomischen Bedürfnisse zu erfüllen, Übernachtungen für die ca. 100 Spielerinnen und 30 Betreuer zu organisieren und vor allem Helfer zu finden. "Das benötigt Zeit, da bist du sprichwörtlich jeden Tag am Ball", sagt Müller weiter.
Die Übernachtungsmöglichkeiten stellten noch das geringste Problem dar. Insgesamt wurden – da einige Klubs bereits am Donnerstag an- und erst am Montag abreisten – mehr als 500 Übernachtungen gezählt. "Das ist für die Betriebe und die Stadt ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor, sie profitieren finanziell und müssen dafür keinen Cent für Werbung ausgeben", sagt Müller.
Aufgrund des Spielplans – die Partien am Freitag endeten erst gegen 22 Uhr – erwies sich die Verpflegung der Gäste als ein Problem, das aber auch gelöst wurde. "Wir hatten mehr als 36 Helfer im Einsatz, die haben aber nicht nur eine halbe Stunde, sondern mehr als 10 Stunden pro Tag gebuckelt. Sie hatten es verdient, dass ich sie bei der Siegehrung namentlich erwähnt habe", betont Müller
Viel Werbung für Bad Königshofen
Doch mit ihrer Unterstützung sei der "größte Kraftakt in der Vereinsgeschichte" gestemmt worden, erklärt Müller. Hunger und Durst wurden gestillt, weil vor der Franken-Therme ein Barbecue-Stand aufgebaut worden war. Allein hierfür waren ständig acht Helfer im Einsatz. Doch es wurde auch Küchen- und Thekenpersonal benötigt, es waren Transfers durchzuführen, "wir sind im Prinzip drei Tage zwischen Kursaal und Verpflegungsständen hin- und hergesprungen", erklärt Müller. Der zudem technisches Personal benötigte, weil die Partien live im Internet übertragen wurden. Dabei haben weltweit mehr als eine Million Schachfreunde die insgesamt 108 Partien verfolgt.
Und da wird der eine oder andere zum ersten Mal von der Existenz eines Bad Königshofen gehört und gelesen haben, ein unbezahlbarer und zudem kostenloser Werbefaktor für die Stadt. Mit dem Ablauf insgesamt war Müller sehr zufrieden, hörte nur lobende worte, "da vergisst man den Stress, und auch die Helfer sehen sich für ihre Arbeit mit hohem Zeitaufwand für das Gelingen einer großartigen Veranstaltung belohnt", zieht Müller Bilanz.