Die Saison 2023/24 in der Schach-Bundesliga der Frauen, vom Deutschen Schachbund aufgrund vieler Weltklassespielerinnen in allen zwölf Teams als "stärkste Liga der Welt" bezeichnet, wurde am Wochenende in Bad Königshofen mit einer zentralen Endrunde aller Teams abgeschlossen. Im großen Kursaal hatten auch die Gastgeberinnen die Spieltage neun bis elf zu bestreiten und das taten sie, obwohl sie durchwegs auf Tabellennachbarn trafen, mit Erfolg und drei Siegen. Am Freitag hatten die Bad Königshöferinnen, die sich als Tabellenvierte noch Hoffnung auf das Erreichen des dritten Tabellenplatzes machten, gleich einen schwierige Aufgabe. Denn der Tabellenvierte, die Rodewischer Schachmiezen, sollten aufgrund ihrer starken Spielerinnen an den ersten Brettern nicht leicht zu knacken sein.
Jürgen Müller ist mit der Saison des SC Bad Königshofen zufrieden
Tatsächlich boten die Rodewischerinnen Paroli, vermochten aber trotz des Erfolges ihrer Spitzenspielerin Stavrola Tsolikidou, die an Brett Eins gegen die junge Jana Schneider gewann, eine Niederlage nicht zu verhindern. Die Gastgeberinnen erwiesen sich an Brett fünf (Tatjana Melamed) und sechs(Olga Babiy) überlegen und erkämpfte sich bei drei Remis (Oliwia Kiolbasa, Aleksandra Maltsevskaya, Anastasia Savina) einen 3,5:2,5 Erfolg. Einen Tag später saßen die SC'lerinnen dem Tabellensechsten SG Solingen gegenüber. Nach drei Siegen (Savina, Babiy und die erst 16-jährige Martina Manko) und bei Punkteteilungen von Maltsevskaja und Melamed waren auch die Spielerinnen aus Nordrhein-Westfalen mit 4:2 bezwungen.
Mit großen Selbstvertrauen ging es zum Abschluss der Saison, "mit der wir insgesamt sehr zufrieden sein können" (SC-Vorsitzender Jürgen Müller), gegen den Tabellendritten Hamburger SK. Dieses Team hätte Bad Königshofen mit einem Sieg noch überholen können, allerdings hätte der Erfolg sehr hoch ausfallen müssen, denn die Hausherrinnen verzeichneten die schwächeren Brettpunktzahl. Das erste Ziel, nämlich der doppelte Punktgewinn, wurde geschafft. Es siegten Aleksandra Maltsevskaja und Olga Babiy, während Oliwia Kiolbasa, Anastasia Savina, Tatjana Melamed und Martina Manko remisierten.
Doch trotz des 4:2-Erfolgs wurde das zweite Ziel verpasst. Die Hansestädterinnen hatten die bessere Brettpunktzahl (47:44) auf ihrer Seite. "Das war insofern schade, weil die Hamburgerinnen zwei Brettpunkte geschenkt bekamen, während wir zwei fast schon gewonnene nicht realisieren konnten", sagte Müller. Der Vorsitzende des SC Bad Königshofen war trotzdem stolz auf das Erreichte. "Nach schwachem Saisonbeginn haben wir uns kontinuierlich gesteigert", meinte Müller. Leistungsträgerinnen waren die jeweils ungeschlagenen Tatjana Melamed (7,5 aus 9) und Anastasia Savina (6,5/9).