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Radsport
Zielankunft in Alpe d'Huez: Ihre erste Tour de France war für Linda Riedmann "eine mega coole Erfahrung"
Die Profi-Radsportlerin aus Karbach ist froh, die große Herausforderung gemeistert zu haben. Der nächste Höhepunkt steht schon vor der Tür.
Linda Riedmann (Archivbild von Mai 2023) startete erstmals bei der Tour de France der Frauen.
Foto: Heidi Vogel | Linda Riedmann (Archivbild von Mai 2023) startete erstmals bei der Tour de France der Frauen.
Heidi Vogel
 |  aktualisiert: 04.09.2024 02:46 Uhr

Nach acht Etappen an sieben Tagen und einem an Spannung kaum zu überbietenden Finale endete am Sonntagabend die Tour de France der Frauen mit Katarzyna Niewiadoma (Polen) als Siegerin. Erstmals mit dabei war die Profi-Radsportlerin Linda Riedmann aus Karbach, die beim niederländischen Rennstall Visma-Lease a bike unter Vertrag ist. "Auf jeden Fall war es das bisher größte Ereignis in meiner Laufbahn", bekräftigt die 21-jährige Radsportlerin wenige Tage nach der Zielankunft in Alpe d'Huez im Gespräch mit dieser Redaktion.

Ursprünglich hatte sie geplant, direkt im Anschluss an die Tour de France bei der Tour de l'Avenir, einem Etappenrennen für Nachwuchsfahrerinnen, zu starten. Doch eine Corona-Infektion bremst Riedmann aus, sie befindet sich derzeit im heimischen Karbach, um sich auszukurieren.

"Ich war schon ein bisschen kaputt, aber es war eine mega coole Erfahrung", berichtet sie von ihren Eindrücken von der Tour de France, bei der die Fahrerinnen 949 Kilometer und 10.700 Höhenmeter bewältigen mussten. Besonders beeindruckt war sie von den zahlreichen Zuschauern und der großen Aufmerksamkeit durch die Medien.

"Bei den ersten Etappen in den Niederlanden waren extrem viele Zuschauer, da es dort sehr viele Radsportbegeisterte gibt", schwärmt die 21-Jährige vom Auftakt in Rotterdam und fügt an, dass die Anfeuerungsrufe des Publikums einen gerade auf den letzten Kilometern einer Etappe nochmals gepusht haben. Bei der vierten und fünften Etappe war auch ihre Familie vor Ort. "Wir haben uns vor dem Start und am Ziel am Tourbus gesehen, das hat mich natürlich zusätzlich motiviert", freut sich die Karbacherin über die Unterstützung durch die Eltern.

An den letzten Tagen standen die härtesten Etappen auf dem Programm

Aber auch von der Strecke insgesamt war die Profisportlerin beeindruckt. "Dass wir in Holland gestartet sind, war schon etwas Besonderes", schwärmt sie von der Heimat ihres Rennstalls, dem sie seit drei Jahren angehört. Riedmann gibt zu, dass jede einzelne Etappe des Rennens eine "Herausforderung" gewesen sei. "Es waren extrem steile Etappen dabei, die waren hart und schwer", berichtet die Karbacherin und hebt hier besonders die beiden letzten Tage hervor.

So stand am Samstag von Champagnole nach Le Chinaillon mit 166,4 Kilometern die längste Etappe und am Sonntag zum Finale mit der legendären Zielankunft in Alpe d'Huez auf 1860 Metern Höhe die mit Abstand anspruchsvollste Bergetappe auf dem Programm.

Gut zu bewältigen seien für sie dagegen die beiden Etappen am zweiten Tour-Tag gewesen, wo es zunächst galt, die 70 Kilometer von Dordrecht nach Rotterdam und am Nachmittag ein Zeitfahren zu absolvieren. "Da muss man aufpassen, dass man sich gut verpflegt, denn das kostet viel Energie", weiß die Profisportlerin und gibt zu, dass sie längere Etappen anstelle von zwei an einem Tag bevorzugt.

Bereits im Vorfeld hatte Riedmann geäußert, dass ihre Aufgabe darin bestehe, Teamkollegin Marianne Vos zuzuarbeiten. "Ich persönlich bin zufrieden", antwortet die 21-Jährige, die in der Nachwuchswertung den achten und im Gesamtklassement den 72. Platz belegte, auf die Frage, ob sie ihre gesteckten Ziele erreicht hat.

Mit einem Tagessieg klappt es für Riedmanns Team nicht

Denn vor allem für die ersten Etappen habe es mit der Unterstützung für Vos geklappt und auch bei der vierten und fünften Etappe sei sie mit den "Lead-outs", bei denen ein Radfahrer mit hoher Geschwindigkeit vorausfährt, damit ein nachfolgender Teamkollege vom Windschatten profitieren kann, zufrieden gewesen.

Aus Teamsicht habe man zwar mit dem Grünen Trikot für Marianne Vos sehr gut abgeschnitten, Ziel sei es jedoch auch gewesen, eine Etappe zu gewinnen und in der Gesamtwertung Richtung Podium zu landen. Am Ende stand jedoch für ihr Team lediglich der elfte Rang. "Es war irgendwie nicht unsere Woche und wir hatten nicht die Beine", erklärt Riedmann.

Der nächste Höhepunkt steht für die Karbacherin die Europameisterschaft vom 11. bis 15. September in der belgischen Provinz Limburg auf dem Plan. Außerdem hofft sie auf eine Nominierung für die WM in Zürich Ende September.

 
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