An diesem Donnerstag, 13. Mai, steigt in und um Karbach (Lkr. Main-Spessart) das traditionelle Bundesliga-Radrennen "Main-Spessart-Rundfahrt".
"Wir haben ein gutes Hygienekonzept ausgearbeitet, das vom Landratsamt befürwortet wurde", erklärt Robert Riedmann, Vorsitzender von Ausrichter Radsportverein (RV) Concordia Karbach, voller Vorfreude. Im vergangenen Jahr war das Radrennen, das von Karbach über Urspringen, Billingshausen, Birkenfeld zurück nach Karbach führt, ausgefallen.
In diesem Jahr ist es für die Radsportler das erste Rennen der Bundesliga-Saison. Die Frauen-Bundesliga, die Juniorinnen- und Junioren, Jugend, Schüler, Amateure sowie die Elite, sprich die Erwachsenen nach den Junioren, werden an Christi Himmelfahrt auf der Fränkischen Platte ihre Runden drehen.
Vor Ort wird bei der Rundfahrt diesmal einiges anders sein
"Die Sportler haben den Winter über trainiert und sind froh, dass es endlich losgeht", weiß Riedmann. Voraussetzung für den Start in Karbach ist natürlich ein negativer Corona-Test. "Die Sportler und Betreuer, die hier ankommen, sind alle negativ", betont der Karbacher die strengen Vorgaben. Maskenpflicht und Abstandsregeln sind unabdingbar.
Karbachs Bürgermeister Bertram Werrlein berichtet, dass die BRK-Ortsgruppe alle Helfer im Vorfeld ebenfalls teste. Auch vor Ort wird in diesem Jahr einiges anders sein: Die Rennklassements parken in Karbach an unterschiedlichen Stellen, damit sich die Teilnehmer und ihr Tross nicht begegnen. Außerdem sind keine Zuschauer vorgesehen. Es werden sich also nicht, wie in den Vorjahren, die Besucher am Ziel in der Ortsmitte tummeln. Essen und Getränke für die Teilnehmer gibt's nur zum Mitnehmen.
Rennen in sieben Kategorien starten zeit- und ortsversetzt
"Die Betreuer werden natürlich vor Ort sein, aber mit Abstand", sagt Riedmann und räumt ein, dass man vereinzelte Zuschauer am Straßenrand wohl nicht verhindern könne. Zudem würden die Rennen zu unterschiedlichen Zeiten und an verschiedenen Orten starten, um zu viele Begegnungen vorzubeugen.
Auf der Strecke gibt es für die Rennfahrer, nachdem sie die Betonpiste von Karbach nach Urspringen bewältigt haben, eine kleine Änderung: In Urspringen befindet sich nämlich kurz nach Ortseingang eine Baustelle, so dass der Tross über das Gewerbegebiet "Am Schmiedsberg" zur Billingshäuser Straße mit einem steilen Anstieg umgeleitet wird. Als Nachteil auf dem 17,3 Kilometer langen Rundkurs, der an diesem Tag für Autofahrer nur im Einbahnstraßenverkehr befahrbar ist, sieht Riedmann das aber nicht. Froh ist er, dass die Baustelle in Birkenfeld rechtzeitig zum Rennen fertig geworden sei.
Linda Riedmann startet in Karbach als deutsche Meisterin
Mit am Start wird Riedmanns Tochter Linda sein. Die 18-Jährige gehört seit 2020 dem Team "Mangertseder Bayern" an. Sie startet in der Juniorinnen-Klasse bereits um 9.05 Uhr. Die Lokalmatadorin befindet sich in Topform: Sie hat am vergangenen Wochenende die U19-Nationencup-Rundfahrt "Tour du Gévaudan Occitanie femmes" in Südfrankreich gewonnen. Die junge Karbacherin war einen Tag nach ihrem Auftaktsieg in Saint-Étienne auch auf der zweiten Etappe die schnellste und holte sich den Tages- und Gesamtsieg.
Außerdem fährt sie im Trikot der deutschen Meisterin: "Das ist nicht alltäglich", sagt ihr Vater voller Stolz. Seine Tochter ist nach Regina Schleicher die zweite Radsportlerin aus der Region, die als deutsche Meisterin in Karbach startet. Bis zum heimischen Rennen hat die erfolgreiche Radsportlerin aber noch einen weiteren wichtigen Termin im Kalender stehen: Schließlich beginnen an diesem Mittwoch auch für die 18-Jährige die Abiturprüfungen.
Beim Rennen der U19-Junioren-Bundesliga wird am frühen Nachmittag auch das Team "Auto Eder Bayern" dabei sein, dem Lindas Zwillingsbruder Jan angehörte, der vergangenes Jahr im August nach einem tragischen Unfall bei einer Trainingsfahrt verstarb.
