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FUSSBALL: KREISLIGA WÜ 2
Georg Röding bereitet der Job in Duttenbrunn Freude
Warum der 54-jährige Müdesheimer den Absprung vom Fußball bislang nicht geschafft hat und was ihm an seinem neuen Verein besonders gefällt.
Seit dieser Saison hat Georg Röding an der Seitenlinie beim TSV Duttenbrunn das Sagen.
Foto: Yvonne Vogeltanz | Seit dieser Saison hat Georg Röding an der Seitenlinie beim TSV Duttenbrunn das Sagen.
Heidi Vogel
 |  aktualisiert: 16.12.2021 16:22 Uhr

Georg Röding ist seit dieser Saison als Trainer für die Fußballer des TSV Duttenbrunn verantwortlich. Nach elf Spieltagen belegt der Kreisliga-Neuling, der noch nie in der Vereinsgeschichte so hochklassig gespielt hat, mit 18 Punkten einen glänzenden siebten Platz.

Stetige Aufwärtsentwicklung

"Im ersten Saisonspiel gegen Leinach haben wir Lehrgeld bezahlt. Aber dann ging es stetig bergauf, und mittlerweile sind wir in der Klasse angekommen", freut sich der 54-jährige TSV-Trainer über die positive Entwicklung seiner Mannschaft. Überhaupt ist im Gespräch mit Röding immer wieder die Begeisterung für sein Team, aber auch für den Verein und das Umfeld herauszuhören.

Doch wie kam der in Müdesheim lebende Berufssoldat, der in Hammelburg stationiert ist, überhaupt zum TSV? "Eigentlich wollte ich den Absprung vom Fußball schaffen", berichtet Röding mit einem Schmunzeln. Der gebürtige Prosselsheimer spielte seit seiner Kindheit Fußball und übernahm im Alter von 24 Jahren beim ASV Hofstetten seinen ersten Posten als Spielertrainer. Insgesamt sieben Spielertrainer- und Trainerstationen, darunter Pfaffenhausen, Heßdorf, Westheim und Wasserlosen, liegen hinter ihm.

Nach dreijähriger Tätigkeit beim FC Thüngen legte er von 2018 bis 2019 ein Jahr Pause ein. Doch recht schnell merkte der fußballbegeisterte Coach, der seine Familie und seinen Garten als Hobby nennt, dass ihm ohne den sonntäglichen Sportplatzbesuch etwas fehlt. Und so meldete sich der Vater zweier erwachsener Kinder auf eine Anzeige des TSV Duttenbrunn, der im Frühjahr auf der Suche nach einem Nachfolger für Hans-Peter Hain war. Nach einem ersten Gespräch habe er nicht lange überlegen müssen und sagte im März 2019 zu. "Das war gut für mich, weil ich dann alle Spiele des TSV angeschaut habe", gibt der ehemalige Mittelfeldakteur zu und fügt an, dass seine Entscheidung nicht von der Spielklasse abhängig war.

Oma und Opa am Sportplatz

Zum damaligen Zeitpunkt stand ohnehin noch nicht fest, dass der TSV von der Kreisklasse in die Kreisliga aufsteigen würde. Auf die Frage, was ihn an Duttenbrunn gereizt hat, fällt Röding die Antwort leicht, er muss nicht lange überlegen. "Das ist ein Verein, wo der Fußball im Dorf noch im Mittelpunkt steht. Das findet man nur noch ganz selten. Es ist klasse, wenn sonntags Oma und Opa zum Sportplatz hochlaufen", schwärmt er vom guten Miteinander in dem familiären Verein.

Voll des Lobes ist der 54-Jährige, der sich als kameradschaftlichen Trainer beschreiben würde, auch angesichts der Beteiligung bei seinen Übungseinheiten. "Die Jungs ziehen super mit. Ich habe im Schnitt 16 Mann beim Training, bei einem Kader von 22 Spielern", freut er sich über den Einsatz, auch von solchen Spielern, die bislang noch nicht den Sprung in die erste Mannschaft geschafft haben. Insgesamt sei das Team sehr lernwillig. "In der Vorbereitung habe ich die Jungs verschiedene Systeme spielen lassen, auch Angriffspressing, was sie noch nicht gekannt haben", berichtet Röding und freut sich über die schnelle Umsetzungsgabe.

Duttenbrunn von oben, links des Dorfes an der Staatsstraße 2439 liegt das TSV-Sportgelände

Gerade auch im Spiel sei es ihm als Teamplayer wichtig, die Mannschaft mit einzubeziehen. "In Altfeld beispielsweise haben wir zunächst 4-4-2 gespielt, und das hat nicht gepasst", erinnert sich Röding. Nachdem er mit den Spielern in der Halbzeitpause die Umstellung erörtert habe, ging der TSV am Ende als Sieger vom Platz.

Während der Müdesheimer als Manko lediglich die Chancenverwertung nennt, zählt er als Stärke seines Teams mehrere Faktoren auf. "Die mannschaftliche Geschlossenheit steht ganz klar an erster Stelle. Da kämpft jeder für den anderen", betont Röding angesichts der guten Kameradschaft auf und neben dem Platz. Der Trainer weiß aber freilich auch, was er an den drei torgefährlichen Leibold-Brüdern hat. Auch Neuzugang Patrick Luger, der seit Beginn der Saison das Tor des TSV hütet, sieht er als "große Verstärkung". Und auch wenn der TSV die letzten vier Spiele allesamt gewonnen und mittlerweile 18 Punkte auf dem Konto hat, sei das Saisonziel nach wie vor der Klassenerhalt. "Das sind alles Punkte gegen den Abstieg. Bei uns träumt keiner, dafür sorge ich schon."

Das nächste Spiel
An diesem Sonntag (15 Uhr) empfängt Georg Rödings Team den TSV Eisingen (3./26), der als Meister gemeinsam mit Duttenbrunn aus der Kreisklasse 4 aufgestiegen ist. "Das wird ein schweres Spiel. Aber wir freuen uns darauf, weil wir nach vier Siegen in Folge befreit aufspielen können", gibt Röding, der mit einem Punkt zufrieden wäre, an. Personell muss der TSV-Trainer verletzungsbedingt weiterhin auf Marius Liebler verzichten. Und wie will er die Partie angehen? "Wir machen unser Spiel und werden gegebenenfalls reagieren. Ob wir es offensiv angehen, das verrate ich nicht", erklärt er mit einem Lachen.
 
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