"Anfangs war es nicht so mein Spiel", gab sich Jonas Leibold kurz nach dem Abpfiff bescheiden, während seine Mannschaftskollegen vom TSV Duttenbrunn und die mitgereisten Fans in Blau-Weiß sich jubelnd in den Armen lagen. Doch mit dem 3:1-Sieg nach Verlängerung über die DJK Retzstadt feierte Leibolds Team den Kreisliga-Aufstieg und damit den größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Für Retzstadt indes geht die Relegation weiter.
Zwischenzeitlich draußen
Doch am Ende drückte Leibold dem Spiel in Retzbach doch noch maßgeblich den Stempel auf. Denn mit seinen beiden Treffern zu Beginn der Verlängerung sorgte er für die Entscheidung zu Gunsten des TSV und demonstrierte eindrucksvoll, wie wichtig der Torjäger für sein Team ist. Denn mit dem verletzungsbedingten Ausscheiden des 20-Jährigen nach einem groben Foul im zweiten Abschnitt der regulären Spielzeit verlor Duttenbrunn, zu diesem Zeitpunkt durch den Treffer von Marius Liebler hochverdient in Führung, völlig den Faden.
Retzstadt bekam trotz numerischer Unterlegenheit Aufwind und schaffte durch einen Strafstoß den Ausgleich. Erst gegen Ende der regulären Spielzeit fand der TSV wieder besser ins Spiel und hätte die Partie durch Jürgen Bauer bereits für sich entscheiden können. Retzstadts glänzend aufgelegter Ersatzkeeper Louis Nun hielt seine Mannschaft aber im Spiel.
Mit Beginn der Verlängerung stand dann Jonas Leibold wieder auf dem Feld ,und Duttenbrunn dominierte das Geschehen. „Eigentlich wollte ich schon früher rein, aber der Schiedsrichter hat gesagt, dass ich nicht wieder eingewechselt werden kann“, berichtet der Doppeltorschütze, der nach dem Foul kurzzeitig benommen gewesen war, angesichts der Fehlinformation des Unparteiischen Felix Meding. Denn in dieser Klasse ist eine Rückwechslung sehr wohl erlaubt.
Genugtuung
Und so war es dem Torjäger sichtlich eine Genugtuung, als er in der 100. Minute das Leder in den Winkel hämmerte und nur zwei Minuten später einen Alleingang mit dem vorentscheidenden 3:1 abschloss. Duttenbrunns scheidender Trainer Hans-Peter Hain sah kurz nach dem Erfolg noch ziemlich mitgenommen aus: „Ich bin noch völlig geschockt nach diesem hektischen Spiel.“ Er sah seine Mannschaft jedoch als verdienten Sieger, die trotz des zwischenzeitlichen Retzstadter Aufwinds ihre Stärke, nämlich den Kampfgeist, gezeigt habe.
Vergebene Duttenbrunner Chance in der Endphase der regulären Spielzeit beim Stand von 1:1
DJK-Spielertrainer Michael Weber, dessen Team am kommenden Sonntag gegen Gülchsheim die Chance hat, doch noch die Klasse zu halten, zeigte sich ratlos. „Mir hat die Art gefallen, wie sich meine Jungs nach dem 0:1-Rückstand und trotz Roter Karte gewehrt haben. Aber weshalb geht das nicht gleich so?“