
Sollten die Olympischen Spiele in diesem Sommer in Tokio wie geplant stattfinden und Corona den Athleten nicht wie im vergangenen Jahr einen Strich durch die Rechnung machen, dann stünden am 26. Juli die Mountainbiker zu ihrem Cross-Country-Rennen an der Startlinie.
Und die Möglichkeit, dass mit Maximilian Brandl ein Unterfranke unter ihnen sein wird, ist durchaus groß.
"Meine Chancen stehen gut", erklärt der 23-Jährige aus dem Lohrer Stadtteil Sendelbach, der seine sportliche Laufbahn beim RV Viktoria Wombach gestartet und mittlerweile seinen Lebensmittelpunkt in Freiburg im Breisgau hat, auf seine Olympia-Perspektiven angesprochen.
Maximilian Brandl fährt stark bei unterschiedlichen Bedingungen
Der Biologiestudent ist der deutsche Meister der vergangenen beiden Jahre und hat bei diesen Titelgewinnen bewiesen, dass er mit höchst unterschiedlichen Bedingungen zurechtkommt:
Im heimischen Wombach siegte er 2019 bei frühsommerlicher Trockenheit und im Herbst 2020 in Obergessertshausen (Lkr. Günzburg) in einem Rennen, bei dem die Teilnehmer ihr Rad wieder und wieder durch den Schlamm tragen mussten, weil der Boden so tief war. Zudem war Brandl bei der Mountainbike-Weltmeisterschaft 2020 im österreichischen Leogang als Zwölfter bester Deutscher.
Trotz all der beachtlichen Vorleistungen: Brandl kann sich seiner Teilnahme an den Olympischen Spielen noch nicht ganz sicher sein, obwohl er bereits den für die Spiele in Tokio notwendigen Papierkram (Datenschutzerklärungen, Athletenvereinbarungen, etc.) erledigt hat. "Ich habe zwar die Olympianorm schon mehrfach erfüllt, aber es gibt sechs oder sieben Leute, die für eine Teilnahme in Frage kommen", erklärt er. Nach derzeitigem Stand gibt es für Deutschland allerdings nur zwei Startplätze.
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Einer dieser Plätze könnte sogar noch verloren gehen, sollten die Vertreter des Bundes Deutscher Radfahrer den achten Platz in der Nationenwertung, den sie gegenwärtig belegen, bei den Weltcup-Rennen in Albstadt (8./9. Mai) und im tschechischen Nove Mesto (15./16. Mai) an die hinter ihnen liegenden Tschechen abgeben. "Da müssen wir noch einmal etwas zeigen", versichert Brandl.
Vorher stehen noch ein internationales Rennen im österreichischen Heiming im Ötztal (18. April) und ein Bundesliga-Lauf in Heubach (25. Mai) an.
"Ende Mai oder Anfang Juni werden dann die Nominierungsvorschläge an den DOSB weitergegeben", berichtet Maximilian Brandl. Daher werde er wohl erst Mitte Juni endgültig wissen, ob er am 26. Juli beim Cross-Country-Rennen von Tokio auch wirklich am Start stehen wird.