Der deutsche Mountainbike-Meister vom RV Viktoria Wombach überraschte mit starken Leistungen bei seinen ersten Weltcup-Rennen in der Elitekategorie im tschechischen Nove Mesto. Mit Platz fünf und drei bei den Short-Track-Rennen sowie Platz elf und neun in der olympischen Cross-Country-Disziplin hatten Maximilian Brandl und sein Lexware-Team nicht gerechnet. Auch sein Vereinskollege Alex Bregenzer (Eighty Eight Racing Team) überzeugte bei seinen letzten Weltcup-Rennen in der U-23-Klasse mit den Plätzen 19 und 21.
Neuer Trainer
Beim ersten Aufeinandertreffen der Weltspitze nach über einem Jahr Pause standen viele Fragezeichen im Raum, nicht nur durch die Corona-Pandemie aufgeworfen. Brandl hatte den Trainer gewechselt und seine Trainingsumfänge deutlich gesteigert. So war er sich im Vorfeld nicht sicher, wie er die extreme Belastung verkraften würde: "Vier Rennen in sechs Tagen – das ist vielleicht ein bisschen viel."
Zum Auftakt am vergangenen Dienstag setzte er mit Platz fünf im Short-Track-Rennen gleich ein Ausrufezeichen und verschaffte sich dadurch einen Startplatz aus der ersten Startreihe für das Cross-Country-Rennen am Donnerstag. Es gelang ihm, diesen Vorteil in ein starkes Ergebnis umzuwandeln. Nach einer klugen, aber konservativen Renneinteilung wurde er Elfter.
Direkt am Folgetag stand der zweite Weltcup-Block an. Im Short-Track gelang es Brandl, seine Leistung im schnellen Rennformat sogar noch zu verbessern. Auf vierter Position in die lange Start-Ziel-Gerade einbiegend, sprintete er an dem jungen Niederländer Milan Vader vorbei und holte sich die erste Top-3-Platzierung eines Deutschen im Weltcup seit 2015. "Mit dem dritten Platz hat Max Geschichte geschrieben", sagt Daniel Berhe, Teamchef des Lexware-Teams. "Wir sind jetzt in der Weltspitze angekommen – und zwar nicht mehr im Nachwuchsbereich, sondern in der Elite."
Tags drauf setzte Brandl im Cross-Country-Rennen noch einen drauf. Mit den Erfahrungen vom Donnerstag ging traute er sich von Beginn an mehr zu und blieb als Verfolger der Spitzengruppe stets in den Top 15. Er behauptete sich Runde für Runde, fuhr konstant im eigenen Rhythmus und wurde schließlich Neunter. In der letzten Runde hatte er nochmals drei Plätze gutmachen können, so lag er nur 23 Sekunden hinter dem Sieger Henrique Avancini.
Glücklich zog der Wombacher Bilanz. "Die Freude ist riesig. Platz neun bestätigt meine grandiose Woche hier. Meine Entscheidungen beim Lexware-Team zu bleiben und mit einem neuen Trainer zu arbeiten, waren die richtigen." Im Hinblick auf die Olympischen Spiele, die im Sommer 2021 in Tokio stattfinden sollen, empfahl sich Brandl mit den Ergebnissen. Bisher haben vier deutsche Sportler die Qualifikation erfüllt, Startplätze gibt es allerdings nur zwei.
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Auch für Alex Bregenzer lief es bei seinen letzten Weltcup-Rennen in der U-23-Altersklasse gut. Beide Male war er nach Brandls Team-Kollege David List zweitbester Deutscher. Am Donnerstag fuhr der Unterfranke von Startplatz 39 schnell in die Top 20. Mitte des Rennens kratzte er sogar an den Top 15, musste dann aber wieder einige Fahrer vorbeilassen. Schließlich feierte er mit Platz 19 sein bestes Weltcup-Resultat. Noch explosiver startete Bregenzer zwei Tage später und fuhr schon in der Startrunde auf Platz 18 vor. Diesem Kraftakt musste er danach Tribut zollen. "Es war ein langes Leiden. Ich hatte nicht die besten Beine. Aber ich bin zufrieden damit, dass ich es durchziehen konnte. Platz 21 ist ein gutes Ergebnis", Bregenzer.
Für Alex Bregenzer und Maximilian Brandl geht es nun Schlag auf Schlag weiter. Bei der Weltmeisterschaft in Leogang in Österreich steht am Freitag das U-23-Rennen, am Samstag das Eliterennen auf dem Programm. In der Woche darauf geht es im Schweizer Kanton Tessin um die Europameistertitel. Das Saisonfinale findet am 24. Oktober mit den deutschen Meisterschaften in Obergessertshausen bei Augsburg statt.