An diesem Sonntag, 22. Mai, steigt in Karbach bereits zum 34. Mal die Main-Spessart-Rundfahrt mit dem Bundesliga-Radrennen der Frauen sowie der Juniorinnen und Junioren.
Am Start bei diesem Straßenrennen wird auch Lokalmatadorin Linda Riedmann sein. Die 19-jährige Radrennfahrerin steht inzwischen als Profi-Sportlerin beim niederländischen Team Jumbo-Visma Women unter Vertrag. Bis Dienstag dieser Woche befand sie sich mit ihren Teamkolleginnen noch im Trainingslager im niederländischen Sittard, wo der Rennstall eigens ein Team-Haus für seine Sportler und Sportlerinnen unterhält.
"Ich habe mit meinem Trainerteam abgesprochen, dass ich abwarte, wie ich mich nach dem Trainingslager fühle", berichtet Riedmann, die erst vor wenigen Wochen an Corona erkrankt war, im Gespräch mit dieser Redaktion zu Beginn der Woche. Sie habe zwar keine so starken Symptome verspürt, jedoch nach dem ersten negativen Selbsttest vorsichtshalber noch eine einwöchige Pause eingelegt. "Dann bin ich langsam wieder ins Training eingestiegen, und es lief anfangs nicht so gut", gibt die Radsportlerin offen zu. Mittlerweile laufe es jedoch von Tag zu Tag besser. Hatte sie bis Mitte der Woche noch überlegt, ob sie an dem heimischen Rennen teilnehmen solle, ist ihr Start inzwischen sicher.
Linda Riedmann startet morgens kurz nach neun Uhr
Hier wird sie am Sonntag um 9.07 Uhr in der Elite-Klasse der Frauen starten, sprich im Feld der Bundesliga-Frauen. Mit dabei ist auch ihre deutsche Teamkollegin Romy Kasper, doch bestreiten beide das Rennen als Einzelstarterinnen. "Als Teamkolleginnen fahren wir aber schon zusammen", erklärt die 19-jährige Riedmann, die sich nach eigenem Bekunden bereits sehr auf das Rennen vor heimischer Kulisse freut.
Auf die Frage, ob sie eher "just for fun", also eher aus Spaß teilnehme, antwortet die Profisportlerin mit einem entschiedenen "Nein". Und fügt an: "Ich sehe es als Vorbereitung für das nächste große Rennen – und natürlich will man beim Heimrennen ein gutes Ergebnis einfahren." Es sei auf jeden Fall ein Erlebnis und interessant, große Rennen zu fahren. Es sei aber auch schön, in der Heimat zu starten, betont die 19-Jährige, die an Ostern erstmals beim legendären Rennen Paris-Roubaix dabei war und in der kommenden Woche die Thüringen-Rundfahrt bestreiten wird.
Eine Taktik für die 86,5 Kilometer lange Strecke, die mit der Betonpiste von Karbach nach Urspringen und dem Anstieg kurz nach Urspringen Richtung Billingshausen markante Stellen enthält, hat sich Riedmann noch nicht überlegt. "Zunächst gilt es, die Juniorinnen, die zwei Minuten früher starten, einzuholen", weiß die Karbacherin. Dann komme es darauf an, wie sie sich fühle. Vor einem Jahr, als sie selbst noch bei den Juniorinnen gestartet war, ist sie in die Spitzengruppe gefahren und hat dann als Erste die Ziellinie überquert. "Eine vordere Platzierung strebe ich schon an", erklärt die amtierende U-19-Europameisterin und WM-Dritte des Jahres 2021 vor ihrem Start in der Elite-Klasse selbstbewusst.
Wie Robert Riedmann, Vater von Linda und Vorsitzender des ausrichtenden Radfahrvereins Concordia Karbach, auf Anfrage mitteilt, liegen für die verschiedenen Rennen gut 700 Anmeldungen vor. Aus den Reihen der Concordia werden mit Luis Remy und David Schreck zwei Fahrer der U 13 am Start sein. Außerdem sind Max Roth, der dem Team Innobike Bayern angehört, sowie Michael Weyer vom Team Hanau, beides Karbacher Eigengewächse, mit dabei.
Insgesamt sind zwischen 9 und 17 Uhr zehn Rennen terminiert, Start und Ziel befinden sich in der Marktheidenfelder Straße in Karbach.