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RADSPORT
Linda Riedmann fährt bei WM auf den Bronzerang
Bei der Straßen-Weltmeisterschaft in Flandern ist die Karbacherin in der U-19-Konkurrenz Schnellste im Sprint des Verfolgerfelds. Der Titel geht an eine Britin.
Siegerehrung mit der Drittplatzierten Linda Riedmann (rechts): In der Mitte die neue Weltmeisterin Zoe Backstedt aus Großbritannien, links daneben die Zweitplatzierte Kaia Schmid aus den USA.
Foto: David Stockman/dpa | Siegerehrung mit der Drittplatzierten Linda Riedmann (rechts): In der Mitte die neue Weltmeisterin Zoe Backstedt aus Großbritannien, links daneben die Zweitplatzierte Kaia Schmid aus den USA.
Uli Sommerkorn
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:09 Uhr

15 Tage nach dem Gewinn des U-19-Europameistertitels hat es Linda Riedmann erneut aufs Treppchen bei einer internationalen Meisterschaft geschafft: Die Karbacher Radsportlerin fuhr am Samstagmorgen bei der Weltmeisterschaft im belgischen Leuven auf Platz drei im U-19-Rennen auf der Straße. Die 18-Jährige gewann den Sprint der ersten Verfolgergruppe, wobei Linda Riedmann auf der Zielgeraden nach gut 75 Kilometern noch an zwei Konkurrentinnen vorbeirauschte.

Neue Weltmeisterin wurde die Britin Zoe Backstedt. Die Tochter des schwedischen Paris-Roubaix-Siegers von 2004, Magnus Bäckstedt, hatte sich 32 Kilometer vor dem Ziel mit der US-Amerikanerin Kaia Schmid vom Feld abgesetzt. Das Duo brachte am Ende einen stattlichen Vorsprung ins Ziel, weil in der Verfolgergruppe in der flandrischen 100000-Einwohner-Stadt keine effektive Nachführarbeit geleistet wurde.

"Während des Rennens habe ich mich schon geärgert, dass ich die Spitzengruppe verpasst habe. Aber letzten Endes bin ich zufrieden und kann mich inzwischen über den dritten Platz freuen", erklärt Linda Riedmann wenige Stunden nach dem Gewinn der Bronzemedaille. "Ich war vorne mit dabei und habe es mitbekommen. Ich hätte reagieren können und müssen, aber das habe ich ein bisschen verpasst", berichtet sie angesichts der vorentscheidenden Situation 32 Kilometer vor dem Ziel, als sich die Britin und die Amerikanerin vom Feld absetzten. Dann sei das Loch zu den beiden Führenden immer größer geworden.

Bereits in der letzten Runde am Berg versuchte die Karbacherin dann, nochmals anzugreifen, um die Lücke zu den beiden Ausreißerinnen zu schließen. "Die holländische Fahrerin hat mich zunächst unterstützt, doch fehlte ihr am Ende die Kraft. Die Britin hat eher versucht, das Aufschließen zu unterbinden, um ihre Teamkollegin vorne zu unterstützen", schildert Riedmann die schwierige Situation. So habe sie sich auf den dritten Platz konzentrieren müssen.

Sprint um Bronze: Linda Riedmann (links) gibt der Konkurrenz das Nachsehen.
Foto: Eric Lalmand/dpa | Sprint um Bronze: Linda Riedmann (links) gibt der Konkurrenz das Nachsehen.

Auch gestikulierte sie immer wieder. So, als wolle sie ihre Mitstreiterinnen in der Verfolgergruppe zu höherem Tempo animieren. Doch in den engen Gassen der flämischen Handelsstadt, in der immer wieder kurze, steile Rampen zu bewältigen waren, kamen die Verfolgerinnen nicht auf Touren. Was wohl auch daran lag, dass in der Gruppe Britinnen und US-Amerikanerinnen vertreten waren, die kein Interesse daran hatten, dass das Verfolgerfeld zu ihren vorne liegenden Teamkolleginnen aufschloss.

Schließlich fiel die Entscheidung über die letzte zu vergebende Medaille im Sprint der Verfolgerinnen. "Ich habe mir am Freitag die anderen Rennen angeschaut und gewusst, dass der Sprint relativ lang wird. Also habe ich lange gewartet und dann die richtige Lücke gefunden", erklärt die Karbacherin ihre erfolgreiche Taktik kurz vor dem Zieleinlauf. Durch einen souveränen Sprint sicherte sich die Europameisterin schließlich den dritten Platz bei der WM. "Heute Abend werden wir im Hotel ein bisschen feiern, bevor es am Sonntagabend wieder zurück geht", erklärt die 18-Jährige ihr Programm nach dem Wettkampf.

 
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Kommentare
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  • uli.sommerkorn@mainpost.de
    Schnellste im Sprint der ersten Verfolgergruppe, was heißt, dass vor ihr nach zwei andere Fahrerinnen lagen, die aber an dem Sprint nicht beteiligt waren, weil sie eine Minute vorher ins Ziel gekommen waren, Grüße Uli Sommerkorn
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  • b.werthmann@web.de
    Schnellste im Sprint - und doch "nur" Bronze??? Wie passt das denn zusammen?
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  • 691969
    Sie war die schnellste des Verfolgerfeldes.
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