Eigentlich sind der SV Birkenfeld (1. Platz/42 Punkte) und der TSV Eisingen (2./39) für die Fußball-Kreisliga Würzburg 2 eine Nummer zu groß. Die Birkenfelder, am Sonntag, 31. Oktober, um 15 Uhr Gastgeber beim Spitzenspiel, haben bislang alle 14 Saisonpartien gewonnen, die Gäste aus Eisingen alle Begegnungen bis auf eine. Das war das Hinspiel am 31. Juli, das Birkenfeld auf dem Sportgelände an der Pfarrer-Robert-Kümmert-Straße nach 1:3-Rückstand noch mit 5:3 für sich entschied. Angesichts der Dominanz der Kontrahenten könnte am Sonntag beim Rückspiel bereits eine Entscheidung im Titelrennen fallen. Hier eine Aufzählung, was für Birkenfeld spricht und was für Eisingen.
Der Tabellenstand
Um noch aus eigener Kraft Meister werden zu können, müsste der TSV Eisingen nicht nur gewinnen, sondern auch den 3:5-Rückstand aus dem Hinspiel aufholen – um den direkten Vergleich zu gewinnen. Denn der wiederum ist bei Punktgleichheit entscheidend. Ergebnis: Vorteil Birkenfeld.
Der Kader
Namhafter besetzt ist auf jeden Fall der TSV Eisingen. Viele seiner Spieler verfügen über Landesliga-Erfahrung etwa in Höchberg, Rimpar oder Kleinrinderfeld. Spielertrainer Philipp Christ, Alexander McBride oder Benedikt Engert sind da nur einige Bespiele von vielen. In puncto höherklassiger Erfahrung kann der Gastgeber da nicht mithalten. Ergebnis: Vorteil Eisingen.
Die Torgefahr
Auch hier spricht vieles für Eisingen: Der TSV hat in 14 Spielen 68 Mal getroffen (macht 4,86 Treffer pro Partie im Schnitt), Birkenfeld 55 Mal (im Schnitt 3,92). Zudem hat der Tabellenzweite in Hannes Glas (14 Treffer) und Mario Christ (12) die aktuell erfolgreichsten Torschützen der Klasse in seinen Reihen. Ergebnis: Vorteil Eisingen.
Die Motivation
Klar, Meister werden und damit direkt aufsteigen wollen beide Kontrahenten. Doch während viele der Gästespieler bereits wissen, wie es höherklassig zugeht, scheint die Möglichkeit des Bezirksliga-Aufstiegs die Birkenfelder besonders anzutreiben. Eine Kostprobe ihrer großen Willenskraft gaben die Fußballer um SVB-Spielertrainer Benedikt Strohmenger bereits im Hinspiel, als sie aus einem 1:3-Rückstand noch einen 5:3-Sieg machten. Eine Meisterfeier am Saisonende wäre also ein Höhepunkt für die Kicker aus Main-Spessart. Aber beileibe nicht das erste herausragende Ereignis in dieser Runde: Bereits im August 2020 weilte mit dem TSV 1860 München ein Drittligist in der ersten Totopokalrunde auf bayerischer Ebene auf dem Sportplatz in der St.-Valentinus-Straße. Ergebnis: Vorteil Birkenfeld.
Die Stress-Resistenz
Über den Sieg in Spitzenspielen entscheidet oft nicht die höhere Spielkunst, sondern eher die Resistenz gegen den Stress, der in entscheidenden Partien oft unweigerlich herrscht. Die Frage, wer die besseren Nerven besitzt, ist allerdings schwer zu beantworten, da beide Kontrahenten zuletzt nicht oft wirklich in Verlegenheit gerieten. Und wenn doch, dann bestanden sie die Nervenprobe. So wie die Eisinger am 16. Oktober beim 1:0 gegen den Dritten Helmstadt, als der Gegner 70 Minuten lang ein 0:0 hielt. Tags drauf hielt der SV Greußenheim in Birkenfeld gar 78 Minuten lang ein 0:0, ehe der SVB dann noch zwei Treffer erzielte. Ergebnis: unentschieden.
Fazit
Das Ergebnis unserer Auswertung lautet 2,5:2,5. Deshalb der Schluss: Einen eindeutigen Favoriten für das Spitzenspiel am Sonntag gibt es nicht.