Zweiter Sieg im zweiten Saisonspiel für den ETSV Würzburg in der Fußball-Kreisliga Würzburg 2. Allerdings taten sich die Gastgeber, die einige Ausfälle zu verkraften hatten, beim 1:0 (0:0) über den TSV Karlburg II vor allem in der ersten Hälfte schwer.
Erst nach der Pause schwammen sich die Eisenbahner frei und erzielten nach knapp einer Stunde, als Christoph Nonnenmacher durchgelaufen war und Gästekeeper Rene Kohlhepp mit überlegtem Abschluss überwand, den einzigen Treffer der Partie. In der Endphase hatte Karlburg noch einige Möglichkeiten. Die beste davon durch Felix Gold, der drei Minuten vor Schluss aus kurzer Distanz knapp am Tor vorbeischoss. Doch am Ende stand für die Bayernliga-Reserve die zweite 0:1-Niederlage im zweiten Saisonspiel.
Vergangene Saison hatte der ETSV noch in der Kreisliga Würzburg 1 gespielt und war dort Zehnter geworden. Doch dann wurde das Team in die Staffel 2 umgruppiert, brach also in bisher unbekannte Regionen auf. Anstatt Stadtderbys gegen den SV Heidingsfeld oder den SC Lindleinsmühle zu bestreiten, hat das Team bis zu 50 Kilometer weite Auswärtsfahrten nach Gemünden oder Esselbach zu bewältigen. "Das war erst einmal ein Schock", gibt Trainer Pascal Bauer zu.
In kleinen Orten ist mehr los
Doch mittlerweile hat der 32-Jährige der neuen Situation auch etwas Positives abgewonnen: "Wir spielen überwiegend gegen Vereine vom Land. Da stehen noch ganze Orte dahinter, so dass bei Auswärtsspielen auch etwas los ist." Einen Vorgeschmack haben seine Mannschaft und er schon vor Wochenfrist bekommen, als der ETSV zum Saisonauftakt mit 3:1 beim SV Altfeld siegte.
Bauer und sein Team, in dem zahlreiche Studenten aktiv sind, wollen sich erst einmal in der neuen Klasse zurechtfinden und den ETSV auf Dauer in der Kreisliga etablieren. "Wir wollen wieder ein Stück mehr ETSV sein. Leute, die zu uns kommen, sollen sich mehr mit dem Verein identifizieren", so der Coach. In dieses Bild passt es auch, dass die Eisenbahner, seit vor zwei Jahren die JFG Mainfranken aufgelöst wurde, wieder eigenständig Jugendarbeit betreiben.
Trio aus dem Bayernliga-Kader
Der Gegner aus Karlburg indes ist ein Reserveteam, dessen erste Garnitur in der Bayernliga spielt. "Ich hätte sechs oder sieben Leute aus dem Bayernliga-Kader einsetzen können, aber ich habe selbst genügend Leute", erklärt Trainer Björn Spehnkuch, dessen jüngerer Bruder Timo bei seinem Team im Angriff spielt. Der 36-jährige Coach setzte beim ETSV mit Marcel Frank, Kai Langer und Michael Wolff allerdings nur ein Trio aus dem Aufgebot der ersten Mannschaft ein, das bislang in der Bayernliga nur wenig oder gar nicht gespielt hat.
Spehnkuch war bislang Trainer der dritten Karlburger Mannschaft gewesen. Doch nachdem der bisherige Reservecoach Markus Köhler die erste Mannschaft übernommen hat, trainiert Spehnkuch das Kreisliga-Team. "Schon bei Markus haben zweite und dritte Mannschaft zusammentrainiert. Er hat die Einheiten geleitet, nun mache ich das", so der 36-Jährige, der mit seinem Team anstrebt, nichts mit dem Abstieg zu tun haben zu wollen. Vorgemacht, wie so etwas zu bewerkstelligen ist, hat die Karlburger Reserve in der Vorsaison. Da befreite sie sich mit einer starken Rückrunde aus der Abstiegszone.