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FUSSBALL: BAYERNLIGA
Karlburg beginnt das Mannschaftstraining ohne den Kapitän
Drei sind gegangen beim 16. der Fußball-Bayernliga, drei sind gekommen. Unter den Abgängern ist ein Akteur, der das Karlburger Spiel ein Jahrzehnt lang geprägt hat.
Zurück auf dem Platz: Coach Markus Köhler und sein Karlburger Team haben den Mannschaftstrainingsbetrieb wieder aufgenommen.
Foto: Yvonne Vogeltanz | Zurück auf dem Platz: Coach Markus Köhler und sein Karlburger Team haben den Mannschaftstrainingsbetrieb wieder aufgenommen.
Uli Sommerkorn
 |  aktualisiert: 23.02.2024 22:14 Uhr

Nach 19-wöchiger Coronapause haben sich die Fußballer von Bayernligist TSV Karlburg in dieser Woche erstmals wieder zu zwei Mannschaftstrainingseinheiten eingefunden: "Es war einfach ein schönes Gefühl", berichtet Trainer Markus Köhler über seine Empfindungen, wieder mit dem Team auf dem Platz zu stehen. Und mit Blick die vorangegangene Zwangspause ergänzt der Coach: "Ich hoffe, dass wir das nicht noch einmal erleben müssen. Und das meine ich nicht nur im Hinblick auf den Fußball."

Einer jedoch war in Köhlers Trainingsgruppe nicht mehr dabei: Manuel Römlein, Mittelfeldregisseur, Kapitän und im vergangenen Jahrzehnt eine der prägenden Figuren im Karlburger Team, der Linksfuß hat seit 2010 in 247 Ligaspielen 59 Tore erzielt. Der 29-Jährige ist zum Bezirksligisten TSV Neuhütten-Wiesthal gewechselt, wo er als spielender Co-Trainer fungieren wird. Wobei die Karlburger ihren Kapitän freigaben für seinen Wechsel zum neuen Verein. "Wir haben lange mit ihm gesprochen und uns so entschieden", berichtet TSV-Vorstand Sport, Michael Gehret. Ein wesentlicher Grund für die Freigabe sei Römleins Umzug nach Dammbach (Lkr. Aschaffenburg) gewesen. Von dem Spessartort ist die Anfahrt nach Neuhütten deutlich kürzer als die nach Karlburg.

Verlassen haben den Tabellen-16. der Bayernliga Nord auch Defensivakteur Josef Burghard und Außenstürmer David Machau. Ersterer wird seine sportliche Laufbahn im Münchner Raum, wohin er als Polizist versetzt worden ist, fortsetzen. Letzterer ist zu seinem Heimatverein FC Arnstein zurückgekehrt.

Ein Trio aus dem Kickers-Nachwuchs

Dafür ist ein Trio aus der U-19-Mannschaft des Zweitliga-Aufsteigers FC Würzburger Kickers zu den Karlburgern gestoßen: Jan Martin (zentrales Mittelfeld), Adrian Winter (Abwehr innen/außen) und Jari Heuchert (offensives Mittelfeld) spielen künftig für die Schwarzweißen. "Bei denen ist viel Potenzial da, da merkt man, dass sie gut ausgebildet wurden", bemerkt Michael Gehret, der aber auch darauf verweist, dass die Youngster Zeit bräuchten, um sich im Aktivenbereich zurechtzufinden. "Die bringen Talent und Willen mit", sagt Markus Köhler, der in der ersten gemeinsamen Trainingswoche noch auf Jan Martin verzichten musste, weil diesem zuvor die Weisheitszähne gezogen worden waren.

Der TSV-Coach ist das Training nicht angegangen wie die Vorbereitung auf eine normale Saison: "Es ging erst einmal darum, Spaß zu haben",  versichert Markus Köhler. Schließlich hat er auch mehr Zeit zur Verfügung als bei einer "normalen" Vorbereitung. Am ersten September-Wochenende sollen mit der ersten Totopokal-Qualifikationsrunde auf Verbandsebene die ersten Pflichtspiele stattfinden. Anschließend soll es mit der Fortsetzung der wegen Corona unterbrochenen Bayernliga-Saison sowie mit Ligapokal-Spielen weitergehen. In welcher Reihenfolge das geschieht, ist noch offen. Derzeit liegt Karlburg auf Bayernliga-Rang 16, einem Relegationsplatz, mit vier Punkten Vorsprung auf Viktoria Kahl. Das rangiert bei drei Spielen weniger als Karlburg auf Direktabstiegsplatz 17.

Manuel Römlein (links) war im Karlburger Trikot keiner, der sich schonte. Hier ein Bild aus dem Jahr 2018, als er das Spiel gegen den TSV Kleinrinderfeld nach einer Verletzung mit Kopfverband zu Ende spielte.
Foto: Uli Sommerkorn | Manuel Römlein (links) war im Karlburger Trikot keiner, der sich schonte. Hier ein Bild aus dem Jahr 2018, als er das Spiel gegen den TSV Kleinrinderfeld nach einer Verletzung mit Kopfverband zu Ende spielte.

Wenn im September wieder Heimspiele stattfinden können, sollen auch die drei Karlburger Abgänger offiziell verabschiedet werden, wie Sport-Vorstand Gehret betont. Ein offizieller Abschiedsakt war wegen der abrupten Saisonunterbrechung bedingt durch Corona nicht möglich gewesen. Besonders für einen Spieler wie Manuel Römlein, der das Karlburger Spiel so lange geprägt hat, wäre das dann noch ein würdiger Abschluss seiner Zeit beim TSV.

 
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