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FUSSBALL: BEZIRKSLIGA WEST
Für Felix Schanbacher ist ein bisschen träumen erlaubt
Bezirksliga-Start: Welche Ziele der Mittelfeldregisseur mit seinem TSV Neuhütten-Wiesthal noch hat. Und welche Stärken der Bezirksligist aus dem Hochspessart besitzt.
Er hat mit seinem TSV Neuhütten-Wiesthal noch einiges vor: Felix Schanbacher.
Foto: Heidi Vogel | Er hat mit seinem TSV Neuhütten-Wiesthal noch einiges vor: Felix Schanbacher.
Heidi Vogel
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:56 Uhr

"Wir sind heiß und möchten besser starten als die letzten Jahre", erklärt der aus Wiesthal stammende und mittlerweile in Partenstein lebende Felix Schanbacher kurz vor dem Beginn der Runde in der Fußball-Bezirksliga West, die für ihn und seinen TSV Neuhütten-Wiesthal am Sonntag um 15 Uhr mit einem Auswärtsspiel in Keilberg beginnt.

Lange Zeit des Bangens

Nur ungern erinnert sich der 27-jährige Zollbeauftragte, der in Bad Neustadt an der Saale arbeitet, an die vergangene Saison zurück. "Das haben wir uns anders vorgestellt", gibt Schanbacher angesichts des Bangens um den Klassenerhalt bis kurz vor Schluss offen zu. Denn immerhin hatte der Fusionsverein die Runde zuvor auf einem glänzenden vierten Rang abgeschlossen und sich auch für die Saison 2018/19 eine ähnliche Platzierung erhofft.

Bekanntlich lief es unter Trainer Nico De Rinaldis, dessen Engagement zu Beginn der Winterpause endete, nicht besonders gut. "Besser abschließen als im letzten Jahr", laute daher die Zielvorgabe des Vereins für die neue Saison. Und auch der Mittelfeldregisseur pflichtet dieser Vorgabe bei. Der Wiesthaler geht bereits in seine sechste Spielzeit bei seinem Heimatverein, davor hat er mit der TuS Frammersbach in der Landesliga höherklassige Erfahrung gesammelt.

Bei Eintracht Frankfurt in der Jugend

Aber auch in der Jugend hat Schanbacher bereits höherklassig Fußballluft geschnuppert. So wechselte er in der U 13 von seinem Heimatverein zu den Kickers nach Offenbach, ehe er die U 15 und die U 17 bei Eintracht Frankfurt durchlief. In der U 19 kehrte er zur heimischen JFG Hochspessart zurück, wechselte jedoch bereits im Alter von 17 Jahren mit einem Sportattest zur Herrenmannschaft der TuS Frammersbach.

Für Felix Schanbacher ist ein bisschen träumen erlaubt

Auf die Frage nach den Highlights in seiner bisherigen Laufbahn muss der 27-Jährige nicht lange überlegen. "Das waren die beiden Aufstiege. Einmal mit Frammersbach von der Bezirksoberliga in die Landesliga und dann die vier Relegationsspiele des TSV", schwärmt der offensive Mittelfeldakteur, der in seiner Freizeit gerne mit Freunden weggeht und ab und zu Badminton spielt.

Fuision als "richtige Entscheidung"

Bei den Relegationsspielen, durch die der TSV nur ein Jahr nach der Fusion den Aufstieg in die Bezirksligaschaffte, stand Schanbacher zwar noch nicht im Kader. Als Wiesthaler, der unmittelbar danach zu seinem Heimatverein zurückkehrte, verfolgte er das Geschehen jedoch aufmerksam. Überhaupt erachtet er den Zusammenschluss der beiden Mannschaften aus Neuhütten und Wiesthal als „richtige Entscheidung“.

"Das sind beide fußballverrückte Ortschaften. Klar gab es von den Älteren Bedenken, aber die Jungen spielen seit der U 13 zusammen, da war das überhaupt kein Problem", berichtet er und fügt an, dass es keinerlei Grüppchenbildung gebe. So ist seine Antwort auf die Frage nach der Stärke der Mannschaft nur logisch: "Wir sind eine eingeschworene Truppe. Wir haben gute Fußballer und können auch beißen."

22. Oktober 2011: Felix Schanbacher (links) hat im Landesligaspiel für die TuS Frammersbach das 1:0 gegen den heutigen Drittligisten FC Würzburger Kickers erzielt und wird vom Teamkollegen Sebastian Kessler dafür gefeiert. Direkt danach brach der Referee das Spiel allerdings ab, weil ein Kickers-Anhänger dem Linienrichter Bier über den Kopf gegossen hatte.
Foto: Yvonne Vogeltanz | 22. Oktober 2011: Felix Schanbacher (links) hat im Landesligaspiel für die TuS Frammersbach das 1:0 gegen den heutigen Drittligisten FC Würzburger Kickers erzielt und wird vom Teamkollegen Sebastian Kessler dafür ...

Bestes Zeichen für den Zusammenhalt ist der jüngste „Vereinsausflug“, als 40 Spieler und Betreuer unmittelbar nach Saisonende für mehrere Tage nach Mallorca geflogen sind. Der „Zehner“, der in Frammersbach zwei Jahre lang in der Abwehr spielte, gibt zu, dass er sich im offensiven Mittelfeld wohler fühlt – und die Torbilanz der letzten Saison spricht eindeutig dafür. Denn mit immerhin 17 Treffern war er neben Lukas Salg, der ebenso viele Tore erzielt hat, der erfolgreichste Torschütze des TSV und wohl einer der torgefährlichsten Mittelfeldspieler der Liga. "Da waren sieben Freistoß-Tore dabei. Normalerweise gebe ich eher die Assists", zeigt sich Schanbacher, der im Mittelfeld geschickt die Fäden zieht und sich zum Leistungsträger des Bezirksligisten entwickelt hat, bescheiden.

Und welche Ziele hat der 27-Jährige? "Wenn wir in die Landesliga aufsteigen würden, was sehr unrealistisch ist, wäre das klasse. Aber ein bisschen träumen darf man ja", erklärt der Zollbeauftragte mit einem Augenzwinkern.

Das Aufgebot des TSV Neuhütten-Wiesthal
Abgänge: Patrick Joha, David Staub, Jan Bernard, Lukas Staab, Benjamin Pfister, Ludwig Koch, Martin Bischoff, Johannes Imhof, Markus Sieblist, Florian Eckert, Jonas Goldmann, Carsten Bischoff, Julian Ehrlich, René Hartmann, Marcel Durschang.
Zugänge: keine.
Spielerkader, Tor: Philipp Wirzberger, Sebastian Krautwald, Daniel Englert, Daniel Krautwald, Marco Kunkel.
Abwehr: Christian Kunkel, Daniel Stenger, André Wirzberger, Lucas Wirzberger, Patrick Richter, Daniel Bloier, Julian Merz, Marco Kunkel, Dominik Kunkel, Carsten Heuer, Marcel Geist, Patrick Kunkel.
Mittelfeld: Felix Schanbacher, Maximilian Ehrlich, Marcel Hartmann, Thomas Götz, Ralph Väth, Dominik Schuhmann, Alexander Kunkel, Fabio Englert, Florian Eich, Marc Pimpertz, Nicolas Götz, Dominik Kunkel, Andreas Bachmann, Robin Mill, Marcel Steigerwald, Christian Wirzberger.
Angriff: Christian Huth, Marco Kißner, Steffen Englert, André Stenger, Lukas Salg, Steffen Münster, Ahmet Öngel, Benjamin Weber, Florian Dreßler.
Trainer: Alexander Schubert (neu). Saisonziel: vorderes Mittelfeld. Meistertipp: SV Erlenbach.
 
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