"Wir sind heiß und möchten besser starten als die letzten Jahre", erklärt der aus Wiesthal stammende und mittlerweile in Partenstein lebende Felix Schanbacher kurz vor dem Beginn der Runde in der Fußball-Bezirksliga West, die für ihn und seinen TSV Neuhütten-Wiesthal am Sonntag um 15 Uhr mit einem Auswärtsspiel in Keilberg beginnt.
Lange Zeit des Bangens
Nur ungern erinnert sich der 27-jährige Zollbeauftragte, der in Bad Neustadt an der Saale arbeitet, an die vergangene Saison zurück. "Das haben wir uns anders vorgestellt", gibt Schanbacher angesichts des Bangens um den Klassenerhalt bis kurz vor Schluss offen zu. Denn immerhin hatte der Fusionsverein die Runde zuvor auf einem glänzenden vierten Rang abgeschlossen und sich auch für die Saison 2018/19 eine ähnliche Platzierung erhofft.
Bekanntlich lief es unter Trainer Nico De Rinaldis, dessen Engagement zu Beginn der Winterpause endete, nicht besonders gut. "Besser abschließen als im letzten Jahr", laute daher die Zielvorgabe des Vereins für die neue Saison. Und auch der Mittelfeldregisseur pflichtet dieser Vorgabe bei. Der Wiesthaler geht bereits in seine sechste Spielzeit bei seinem Heimatverein, davor hat er mit der TuS Frammersbach in der Landesliga höherklassige Erfahrung gesammelt.
Bei Eintracht Frankfurt in der Jugend
Aber auch in der Jugend hat Schanbacher bereits höherklassig Fußballluft geschnuppert. So wechselte er in der U 13 von seinem Heimatverein zu den Kickers nach Offenbach, ehe er die U 15 und die U 17 bei Eintracht Frankfurt durchlief. In der U 19 kehrte er zur heimischen JFG Hochspessart zurück, wechselte jedoch bereits im Alter von 17 Jahren mit einem Sportattest zur Herrenmannschaft der TuS Frammersbach.
Auf die Frage nach den Highlights in seiner bisherigen Laufbahn muss der 27-Jährige nicht lange überlegen. "Das waren die beiden Aufstiege. Einmal mit Frammersbach von der Bezirksoberliga in die Landesliga und dann die vier Relegationsspiele des TSV", schwärmt der offensive Mittelfeldakteur, der in seiner Freizeit gerne mit Freunden weggeht und ab und zu Badminton spielt.
Fuision als "richtige Entscheidung"
Bei den Relegationsspielen, durch die der TSV nur ein Jahr nach der Fusion den Aufstieg in die Bezirksligaschaffte, stand Schanbacher zwar noch nicht im Kader. Als Wiesthaler, der unmittelbar danach zu seinem Heimatverein zurückkehrte, verfolgte er das Geschehen jedoch aufmerksam. Überhaupt erachtet er den Zusammenschluss der beiden Mannschaften aus Neuhütten und Wiesthal als „richtige Entscheidung“.
"Das sind beide fußballverrückte Ortschaften. Klar gab es von den Älteren Bedenken, aber die Jungen spielen seit der U 13 zusammen, da war das überhaupt kein Problem", berichtet er und fügt an, dass es keinerlei Grüppchenbildung gebe. So ist seine Antwort auf die Frage nach der Stärke der Mannschaft nur logisch: "Wir sind eine eingeschworene Truppe. Wir haben gute Fußballer und können auch beißen."
Bestes Zeichen für den Zusammenhalt ist der jüngste „Vereinsausflug“, als 40 Spieler und Betreuer unmittelbar nach Saisonende für mehrere Tage nach Mallorca geflogen sind. Der „Zehner“, der in Frammersbach zwei Jahre lang in der Abwehr spielte, gibt zu, dass er sich im offensiven Mittelfeld wohler fühlt – und die Torbilanz der letzten Saison spricht eindeutig dafür. Denn mit immerhin 17 Treffern war er neben Lukas Salg, der ebenso viele Tore erzielt hat, der erfolgreichste Torschütze des TSV und wohl einer der torgefährlichsten Mittelfeldspieler der Liga. "Da waren sieben Freistoß-Tore dabei. Normalerweise gebe ich eher die Assists", zeigt sich Schanbacher, der im Mittelfeld geschickt die Fäden zieht und sich zum Leistungsträger des Bezirksligisten entwickelt hat, bescheiden.
Und welche Ziele hat der 27-Jährige? "Wenn wir in die Landesliga aufsteigen würden, was sehr unrealistisch ist, wäre das klasse. Aber ein bisschen träumen darf man ja", erklärt der Zollbeauftragte mit einem Augenzwinkern.