
Bis mindestens Ende Februar wird der Handball-Spielbetrieb pausieren, für den der Bayerischer Handball-Verband (BHV) verantwortlich ist. Also die Klassen von den Bayernligen abwärts. Das geht aus einem Schreiben hervor, das der Verband nun auf seiner Homepage veröffentlicht hat und das von BHV-Präsident Georg Clarke und Geschäftsführer Thomas Reichard unterzeichnet ist. In den Schreiben werden verschiedene Szenarien durchgespielt, wie es nach der gegenwärtigen Corona-Zwangspause für den Breitensport weitergehen könnte. Ferner ist der Hinweis enthalten, dass eine Wiederaufnahme des Trainings- und Spielbetriebs nur nach entsprechenden Beschlüssen der Politik möglich sei.
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Gegenwärtig sind die Restriktionen bis 10. Januar verlängert, was heißt, dass bis dahin kein Trainings- und Spielbetrieb zugelassen ist. In einem so genannten "Best-Case-Szenario", also bei einer verhältnismäßig günstigen Entwicklung der Coronazahlen, geht der Verband für den Männer- und Frauen-Spielbetrieb von einem Wiederbeginn am 27./28. Februar 2021 aus. Danach ist eine Einfach-Runde geplant, die sich bis in den Sommer erstrecken soll.
Allerdings derzeit kann keiner sagen, ob die Coronazahlen einen Wiedereinstieg in den Spielbetrieb im Februar zulassen. Deshalb hat der BHV auch ein "Worst-Case-Szenario" entwickelt: Dieses sieht eine Ausspielung von Meisterschaften in den Bayern- und Landesligen der Männer und Frauen an vier Turnierwochenenden vor, für die es derzeit aber noch keinen Termin gibt. Können die Turniere bis 9. Mai 2021 nicht ausgetragen werden, wird die Saison abgebrochen und mit der Klasseneinteilung von Herbst 2020 im September neu begonnen.
Auf Bezirksebene würde es für Männer und Frauen bereits einen Saisonabbruch geben, wenn ein Einstieg Ende Februar nicht möglich wäre. Danach könnten Freundschaftsspiele ausgetragen werden, die Spielrunden würden im Herbst 2021 ohne Auf- und Absteiger neu gestartet.
Der BHV hat sogar Pläne entworfen, wenn es mancherorts Beschränkungen gibt, die anderswo nicht existieren: "Bei Teillockdown in einzelnen Bezirken/bei einzelnen Mannschaften und den daraus folgenden Einschränkungen im Spielbetrieb können die betroffenen Bezirke je nach Situation diese unvollständig werten, in eine Freundschaftsrunde umwandeln oder komplett annullieren. Hierbei ist aber seitens aller Bezirke eine Absprache erwünscht, um einheitliche Lösungen zu erarbeiten", heißt es in dem Verbandsschreiben.
Abbruch des Jugendspielbetriebs
Dagegen wird der Jugendspielbetrieb auf BHV-Ebene mit kleinen Ausnahmen für diese Saison komplett abgebrochen. Ausnahmen gibt es lediglich für die Bayernligen der A- und B-Jugend (männlich und weiblich), bei denen die Austragung von Qualikationsturnieren zur deutschen Meisterschaft erwogen wird. Für alle anderen Klassen plant der Verband ab Ende Februar Freundschaftsspiele, so es die Infektionszahlen vor Ort zulassen. Priorität hat hier die Qualifikation für die Jugendligen der Saison 2021/22, über deren Modus allerdings noch nicht entschieden ist. Nach den Planungen des BHV soll diese Qualifikation möglichst vor Ostern 2021 beginnen.