Vor dem Start in die Aufstiegsrunde der Bayernliga hatte Lohrs Spielertrainer Maximilian Schmitt seine Handballer aufgefordert, die sechs Spiele einfach zu genießen. Doch von Genuss war allerdings zunächst wenig zu sehen: Nach zwei Niederlagen am vergangenen Wochenende gegen den SV Anzing und dem 22:23 (12:9) am Samstagabend gegen die TG Landshut in der heimischen Nägelseehalle herrschte Ernüchterung vor. Umso überraschender, dass die Lohrer tags drauf mit einem 27:25 (18:12)-Sieg bei der TG Landshut die Trendwende schafften.
"Wir tun uns derzeit schwer", bekannte Schmitt nach der Niederlage am Samstagabend, wobei seine Mannschaft zur Pause noch mit 12:9 vorn lag. "Eigentlich müssen wir da höher führen, wir haben zu viele Chancen liegen lassen", erklärte der Lohrer Spielertrainer hernach. Nach dem Wechsel allerdings tat sich der TSV Lohr gegen die bewegliche Landshuter Deckung enorm schwer, klare Chancen zu erspielen. Wogegen der Gast mit fortschreitender Spieldauer immer leichter zu seinen Möglichkeiten kam.
Einen Grund sah Maximilian Schmitt in der personellen Situation seiner Mannschaft: Mit Jannik Schmitt wurde der torgefährlichste Lohrer Rückraumspieler mit Kniebeschwerden nur sehr dosiert eingesetzt, zudem brach während der Partie die Schulterverletzung von Kreisläufer Bernardo Gomes da Almeida wieder auf.
Der Portugiese fehlte tags drauf in Landshut ebenso wie Lorenz Schmitt, Jannik Schmitt oder Keeper Tamas Szabo. Trotzdem machten die Lohrer in der niederbayerischen Bezirkshauptstadt ein prima Spiel. Auch etwa Keeper Fabian Gowor aus der zweiten Mannschaft oder Co-Trainer Milan Kralik, der selbst ein Trikot übergestreift hatte und der Abwehr bei seinen Einsätzen Stabilität verlieh.
Besonders heraus ragte allerdings Markus Seltsam, der mit seiner Durchsetzungsstärke die Lücken in der TG-Abwehr zu nutzen wusste und insgesamt 13 Treffer erzielte. "Er war unser Matchwinner. Aber die anderen haben ihn auch gut ins Spiel gebracht", bemerkte TSV-Spielertrainer Maximilian Schmitt, der sich über weite Strecken mit einer Manndeckung herumärgern musste. Der Sieg trägt jedenfalls dazu bei, dass die Stimmung vor den abschließenden Aufstiegsrunden-Spielen am 14. und 15. Mai gegen die SG Regensburg wieder deutlich besser geworden ist.