Fußball: Landesliga Nordwest, Männer
TSV Rottendorf – ASV Rimpar 0:1 (0:0).
Die Talfahrt des TSV Rottendorf in der Fußball-Landesliga geht weiter. Die Heimniederlage im Derby gegen Rimpar hätte aus Rottendorfer Sicht dabei kaum bitterer zustande kommen können. Ein Sonntagsschuss von Lukas Behringer aus 25 Metern unter die Latte besiegelte in der Nachspielzeit die bereits neunte Niederlage am Stück für die Hausherren.
Trotz Niedergeschlagenheit bescheinigte Rottendorfs Trainer Martin Lang den Gästen, das Derby "völlig verdient" gewonnen zu haben. Einmal mehr kamen die offensiv harmlosen Gastgeber über die, so Lang, "eine oder andere gute Annäherung" ans gegnerische Tor nicht hinaus und wurden für ASV-Torhüter Robin Michel bis auf einen Kopfball Jakob Siedlers nicht gefährlich.
Glück hatte Langs Mannschaft, dass Sandro Kramosch für Rimpar früh einen Elfmeter am Tor vorbei schoss (9.), was Rottendorf aber auch keinen Auftrieb gab. "Wir haben gut verteidigt, aber wenn man keine Tore macht, nimmt man selten etwas Zählbares mit", folgerte Lang. Nach vorne fehle seiner Mannschaft derzeit "Wille, Druck und Überzeugung".
Man dürfe nicht darauf hoffen, dass einem der Ball mal zufällig auf den Schlappen falle, "sondern Tore musst du dir erarbeiten", weiß der Trainer, dass sich seine Mannschaft, die sich, da auch die Konkurrenten auf den letzten drei Plätzen kaum punkten, noch immer auf einem Relegationsrang hält, nur am eigenen Schopf aus der Krise ziehen könne.
Von einer solchen ist Aufsteiger Rimpar derweil weit entfernt. "Rottendorf stand in der ersten Halbzeit sehr gut, weshalb wir uns schwergetan haben, Lücken zu finden," sah ASV-Trainer Henry Stenzinger bis zum Wechsel einen zurückhaltenden Auftritt seiner Elf.
Eine taktische Umstellung in der Pause veränderte allerdings das Bild. Der Gast habe nun deutlich mehr Zug nach vorne entwickelt und das Heft in die Hand genommen, berichtete Stenzinger, dessen Mannschaft sich durch Behringers "sehenswerten Fernschuss, Marke Traumtor", schließlich belohnt habe.
Rottendorf: Trappschuh – Lücke (90. Weyer), Fritzler, Weber, Fischer (20. Storandt), Friedrich (72. Hofrichter), Böhler, Moritz Schubert, Mainka, Hackenberg, Siedler (78. de Candido). Rimpar: Michel – Baier, Reinhart, Brahimi, Sandro Kramosch (90.+2 Trimi), Dlugaj (62. Bah), Löw, Sommer, Behringer, Marco Kramosch, Ott (90. Hagen). Tor: 0:1 Lukas Behringer (90.). Besonderheit: Sandro Kramosch (Rimpar) vergibt Foulelfmeter.
DJK Dampfach – TSV Karlburg 1:0 (0:0).
Vieles deutet daraufhin, dass die 0:1-Niederlage beim Aufsteiger DJK Dampfach für Bayernliga-Absteiger TSV Karlburg das Abrutschen ins Landesliga-Mittelmaß bedeutet. Nach dem verlorenen Spiel am Samstagnachmittag im Haßberge-Kreis ist der Rückstand des TSV auf die beiden Spitzenteams auf acht Punkte angewachsen.
"Eigentlich war es bis kurz nach Halbzeit ein typisches 0:0-Spiel. Beide Mannschaften hatten nur wenige Möglichkeiten", erklärte TSV-Trainer Markus Köhler nach der Begegnung. Dann aber ging die DJK Dampfach in Führung, als Luis Schenk nach einem abgewehrten Eckball für die Hausherren traf (53.). In der Folge waren die Karlburger Ausgleichsbemühungen nur selten gefährlich. "Der Gegner stand gut, wir hatten nur ein oder zwei Chancen und es so auch nicht verdient, dass wir noch den Ausgleich machen", gab Markus Köhler zu.
Dampfach war bei seinen Kontern in der zweiten Hälfte sogar die gefährlichere Mannschaft. In der Nachspielzeit hatte die Heimelf bei einem Foulelfmeter sogar die Chance, ihre Führung auszubauen, doch der Strafstoß prallte gegen den Pfosten des Karlburger Tores.
Karlburg: Fischer-Vallecilla – Schulz (57. Heuchert), Schramm, Winter, Lambrecht (78. Franz) – Wabnitz – Karle, Martin, Fries, Leibold (67. Fleischmann), Kunzmann. Schiedsrichter: Schweigert (Diespeck). Zuschauende: 380. Tor: 1:0 Luis Schenk (53.). Gelb-Rot: Adrian Winter (90.+3, Karlburg).
SV Vatan Spor Aschaffenburg – TuS Frammersbach 1:3 (1:1).
Eiskalt erwischt wurde Frammersbach von Vatan Spor Aschaffenburg. Bereits in der zweiten Minute markierte Hendrik Ehmann das 1:0 für die Hausherren. "Ich war mit dem Aufwärmen schon nicht zufrieden. Dann sind wir wie in einem Trainingsspiel aufgetreten und haben dem Gegner beim Tor quasi Begleitschutz gegeben", ärgerte sich Frammersbachs Spielertrainer Patrick Amrhein über den Auftritt seiner Mannschaft beim frühen Rückstand.
Die Gäste benötigten hernach zwar ein paar Minuten, um den Schock zu verdauen, doch mit zunehmender Spieldauer kämpfte sich das Team von Amrhein in die Partie. Noch vor der Halbzeit bestimmte Frammersbach das Geschehen und schaffte durch Tim Zachrau den verdienten Ausgleich. Dennoch blieb der SV stets gefährlich. "In der zweiten Halbzeit standen wir tief und haben die machen lassen", erklärte Amrhein die Taktik für den zweiten Durchgang, die prompt aufging.
Denn während die Defensive um TuS-Torwart Leon Raven nichts zuließ, nutzte die Frammersbacher Offensive einen Teil ihrer Kontermöglichkeiten geschickt. Patrick Amhrein und Dominik Bathon waren für Frammersbach erfolgreich, während Dominik Englert, der alleine auf SV-Keeper Fabian Schreiber zugelaufen war, an diesem scheiterte. Die Einheimischen drängten zwar in den letzten 20 Minuten vehement und versuchten, zumindest einen Punkt zu retten, doch sicherte sich Frammersbach den verdienten Dreier.
Frammersbach: Raven – Geiger (50. Weber), Schiebel, Zachrau, Beck, Bathon, Dimitrov (53. Muthig), Amrhein, Matreux (83. Elbert), Summa, Ritter (58. Englert). Schiedsrichter: Hegwein (Sugenheim). Zuschauende: 150. Tore: 1:0 Hendrik Ehmann (2.), 1:1 Tim Zachrau (35.), 1:2 Patrick Amrhein (58.), 1:3 Dominik Bathon (63.).
SV Friesen – TSV Lengfeld 1:1 (0:0).
Nach zuvor viermal fünf Gegentoren sei es ein Fortschritt gewesen, stellte Lengfelds Trainer Okan Delihasan fest. Vorgabe für das Auswärtsspiel in Friesen sei gewesen, zunächst hinten kompakt zu stehen und konsequent zu verteidigen. Das sei seiner Mannschaft gelungen, weshalb er den Punktgewinn positiv bewertete. Trotzdem sagte Delihasan: "Da war mehr drin."
Das torlose Unentschieden in der ersten Halbzeit sei die Folge dessen gewesen, was sich die Lengfelder für diese Partie vorgenommen hatten. In der Offensive traten sie nur selten in Erscheinung, da ihr Fokus auf der Abwehr lag. "Unsere wenigen Chancen hätten wir aber besser nutzen können", meinte Delihasan.
Aus einem leichtfertig vertändelten Ball entstand kurz nach dem Seitenwechsel ein von Lengfeld verschuldeter Foulelfmeter, den die Gastgeber zur Führung nutzten. Im weiteren Verlauf hätten sich mehrere Chancen für Lengfeld ergeben, mit einer davon traf Cristian Dan zum Ausgleich. "Am Ende müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein", fand Delihasan und hob hervor: "Alle haben dafür gekämpft."
Obwohl der TSV nach fünf Niederlagen wieder einen Punkt holte, war es das neunte Spiel in Folge ohne Sieg. Am nächsten Sonntag, 16. Oktober, erwarten die Lengfelder zu Hause den FC Sand, den Tabellenletzten der Landesliga Nordwest.
Lengfeld: Christof – Schmitt, Bedir (80. Plagens), Dan, Zuljevic, Istrefi, Stauder, Myhres-Kukuk, Celiker, Fuss Prozorovschi (77. Ramaj). Schiedsrichter: Hoffmann (Röthenbach). Zuschauende: 150. Tore: 1:0 Rico Nassel (53., Elfmeter), 1:1 Cristian Dan (75.).
FC Coburg – TG Höchberg 4:2 (1:2).
Zerknirscht nach der Niederlage erklärte Höchbergs Trainer Dirk Pschiebl: "Man kann sich davon halt nichts kaufen, wenn man gegen eine Topmannschaft der Liga ein gutes Spiel macht." Denn in Coburg zogen die Höchberger den Kürzeren, obwohl das, was sie sich für diese Partie vorgenommen hatten, aufgegangen sei.
Wie erwartet rissen die technich überlegenen Coburger von Beginn an die Spielkontrolle an sich, Höchberg gelang es aber, mit Kontern Nadelstiche zu setzen. So brachte Lennart Bolg die Seinen sogar zweimal bis zur Halbzeit in Führung. "Wir hätten sogar noch höher führen können", deutete Pschiebl weitere Gelegenheiten für seine Mannschaft an.
Nach dem Seitenwechsel hätten die Gastgeber aber mehr Druck gemacht und nach gut einer Stunde den routinierten Daniel Sam eingewechselt, der mit seinem ersten Ballkontakt zum Ausgleich und später zur Coburger Führung traf.
Als Höchbergs Torhüter Leon Schultheiß Rot gesehen und Rene Riebe als dessen Vertreter ins Tor musste, führte die Heimelf die Entscheidung herbei. "Das ist bitter, dass du am Ende wieder mit leeren Händen dastehst", fand Pschiebl.
Höchberg: Schultheiß – Lehner, Riebe, Vadai (70. Grießenauer), Bröer, Pimpertz, Bolg, Hausmann (83. Streit), Grön, Ljajic, Broll (79. Hochstein). Schiedsrichter: Schwarzmann (Scheßlitz). Zuschauende: 80. Tore: 0:1 Lennart Bolg (7.), 1:1 Fabian Carl (17.), 1:2 Lennart Bolg (44.), 2:2 Daniel Sam (62.), 3:2 Daniel Sam (79.), 4:2 Gökhan Sener (86.). Rot: Leon Schultheiß (85., Höchberg).