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AUSDAUERSPORT
Eine Karlburgerin startet beim legendären Triathlon auf Hawaii
Triathletin Karina Steffan vom TSV Karlstadt, hier mit ihrem Mann Andreas Vicedom, wird einen solchen Neoprenanzug bei der Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii nicht benötigen.
Foto: Stefan Schnell | Triathletin Karina Steffan vom TSV Karlstadt, hier mit ihrem Mann Andreas Vicedom, wird einen solchen Neoprenanzug bei der Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii nicht benötigen.
Jürgen Kamm
 |  aktualisiert: 15.07.2024 14:32 Uhr

Einmal bei der Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii zu starten, das ist der Traum vieler Triathleten. Für Karina Steffan vom TSV Karlstadt wird er am 14. Oktober dieses Jahres wahr werden. Sie kam beim "Ironman Frankfurt" am 2. Juli auf Platz zehn ihrer Altersklasse (AK) ins Ziel. Damit war ihr ein Startplatz für das legendäre Rennen aber noch nicht sicher, da für ihre AK 45 nur acht Plätze vorgesehen waren.

Die 45-jährige Karlburgerin ist schon seit 2007 im Triathlon aktiv. "Der Sport soll ein Ausgleich zum Beruf sein", erklärt sie. Es gehe um den Spaß an der Bewegung und darum, draußen in der Natur unterwegs zu sein.

War sie anfangs klassisch auf Einsteiger- und Sprintdistanzen unterwegs, steigerte sich das im Laufe der Jahre. Dreimal ging der Titel der bayerischen Meisterin über die Mitteldistanz an sie. Danach wagte sie den Sprung zur Langdistanz aus 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und einem Marathonlauf (42,2 Kilometer). Unter anderem startete sie schon bei der Challenge Roth und beim Ironman Tallinn (Estland).

Im Jahr 2022 knapp gescheitert

Mit dem Start beim Ironman in Frankfurt visierte sie die Teilnahme auf Hawaii an. Es sollte ihre fünfte Langdistanz und die dritte unter dem Ironman-Logo werden. Im Jahr zuvor hatte sie die Qualifikation beim "Ironman Gdynia" in Polen als Zweite ihrer Altersklasse denkbar knapp verpasst. Für die laufende Saison setzt sie auf ein professionelles Online-Coaching. Nach dem üblichen Grundlagentraining im Herbst (mit Rollentrainer und Schwimmen im Hallenbad) begann das spezifische Training im Frühjahr mit persönlich auf sie abgestimmten Einheiten.

Beim Ironman in Frankfurt war sie von der Stimmung begeistert, besonders auf der Laufstrecke. "Man läuft die vier Runden fast nur durch das Spalier der Zuschauer", erinnert sie sich. Den Marathon lief sie fast wie ein Uhrwerk in guten 3:51 Stunden.

Das Radfahren sei dagegen schwierig gewesen, vor allem weil es ziemlich windig war. Auf den letzten 30 Kilometern wurde der Wind sehr böig. "Da konnte ich nicht mehr in der Aero-Position fahren, sondern musste den Lenker festhalten,"

Ein Bild von der Schwimm-Konkurrenz beim 'Ironman Frankfurt' im Langener Waldsee.
Foto: Arne Dedert, dpa | Ein Bild von der Schwimm-Konkurrenz beim "Ironman Frankfurt" im Langener Waldsee.

Dass es am Morgen beim Schwimmstart recht kühl gewesen war, machte ihr wenig aus. Schon da sei die Stimmung "top" gewesen. Schwierig fand sie die Orientierung im Langener Waldsee, die Bojen lagen weit auseinander, zwei schwarze Wendebojen waren kaum zu sehen. Bei Wechsel aufs Rad hatte sie fast 200 "Extrameter" auf der Triathlonuhr, laut Live-Tracking verschwammen sich sogar Profi-Triathletinnen.

Auf der Ziellinie am Römerberg standen 11:32:41 Stunden auf der Uhr von Karina Steffan – Platz zehn ihrer Altersklasse, zwei Minuten hinter der Deutschen Monika Hägele und 16 Minuten vor der Belgierin Annick Vande Kerckhove.

Acht Plätze sollten in der Altersklasse 45-4 vergeben werden. Dazu kam ein Nichtverteilter der AK 50 – Spannung pur, als die Nominierung bei der AK 45 dran war. Eine habe gerufen: "Ich bin schon qualifiziert." Eine andere Sportlerin lehnte die Teilnahme ab. "Da wusste ich, diesmal klappts", berichtet Karina Steffan von ihrem besonderen Moment. Natürlich nahm sie die Urkunde an und zahlte direkt danach die Startgebühr für Hawaii per Kreditkarte.

Beim Ironman-Triathlon-Wettbewerb auf Hawaii sind die Teilnehmer und Teilnehmerinnen im offenen Meer unterwegs.
Foto: Dominik Berchtold | Beim Ironman-Triathlon-Wettbewerb auf Hawaii sind die Teilnehmer und Teilnehmerinnen im offenen Meer unterwegs.

Sportlich gesehen hat die erfolgreiche Triathletin noch ein paar Tage Pause, mit Training nach Lust und Laune, ehe sie das Training für den Ironman auf Hawaii Kailua-Kona zusammen mit ihrem Personaltrainer aufbaut. Das Ziel lautet schlicht: "Genießen und finishen!" Sie freut sich schon auf das Schwimmen im Meer ohne Neopren-Anzug.

Bis dahin will auch noch die Reise organisiert sein samt neuem Reisepass. Trotz gezahlter Startgebühr muss sie sich noch offiziell als Teilnehmerin registrieren und eine amerikanische Tageslizenz kaufen.

 
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