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Fußball
Der Gänheimer Christian Wück tritt sein Amt als Bundestrainer der deutschen Fußballerinnen an
Der 51-jährige Ex-Profi aus dem Landkreis Main-Spessart setzt auf Vertrauen, Zutrauen und Kommunikation. 2025 soll sein Team um den EM-Titel mitspielen.
Der 51-jährige Unterfranke Christian Wück wurde am Freitag offiziell als neuer Bundestrainer der DFB-Frauen vorgestellt.
Foto: Arne Dedert, dpa | Der 51-jährige Unterfranke Christian Wück wurde am Freitag offiziell als neuer Bundestrainer der DFB-Frauen vorgestellt.
Carolin Münzel
 |  aktualisiert: 04.09.2024 02:46 Uhr

"Es gibt schlimmeres, als in Wembley sein Debüt zu geben. Wenn wir das Spiel gewinnen, trete ich sofort wieder zurück", sagt Christian Wück – und lacht. Der 51-jährige Gänheimer, der auf dem DFB-Campus in Frankfurt gerade offiziell als neuer Bundestrainer der DFB-Frauen vorgestellt wurde, ist an diesem Freitagmittag sichtlich gelöst und bester Dinge. Das mit dem Rücktritt war natürlich ein Scherz. 

Wück, der vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) einen Vertrag bis Ende 2026 bekommen hat, legt gerade erst los. Gemeinsam mit den ehemaligen Fußballerinnen Saskia Bartusiak und Maren Meinert trainiert er ab sofort die deutsche Frauen-Nationalmannschaft, die bei der Europameisterschaft in der Schweiz kommendes Jahr um den Titel mitspielen will. Sein Debüt gibt Wück am 25. Oktober bei einem Testspiel im Wembley-Stadion. Ausgerechnet dem Ort, an dem die deutschen Fußballerinnen bei Europameisterschaft 2022 im Finale so bitter gegen die Engländerinnen verloren hatten.

Gemeinsam mit den ehemaligen Fußballerinnen Maren Meinert (links) und Saskia Bartusiak (rechts) trainiert der Gänheimer Christian Wück (Mitte) künftig die deutsche Frauen-Nationalmannschaft.
Foto: Arne Dedert, dpa | Gemeinsam mit den ehemaligen Fußballerinnen Maren Meinert (links) und Saskia Bartusiak (rechts) trainiert der Gänheimer Christian Wück (Mitte) künftig die deutsche Frauen-Nationalmannschaft.

Die stehen auf Rang zwei der Fifa-Weltrangliste und damit auch aktuell vor den viertplatzierten Deutschen, die bei den Olympischen Spielen in Paris gerade erst die Bronze-Medaille gewonnen haben. Ein Umstand, den die Verantwortlichen des Verbandes betonen, der aber nicht über die Schwächen hinwegtäuscht, die das deutsche Team punktuell noch hat. Wück soll helfen, diese zu beheben.

"Christian hat gezeigt, dass er Titel gewinnen kann."
DFB-Sportdirektorin Nia Künzer über den neuen Frauen-Bundestrainer Christian Wück

"Christian hat gezeigt, dass er Titel gewinnen kann", sagt DFB-Sportdirektorin Nia Künzer bei der Vorstellung in Frankfurt. 2023 hatte Wück für Begeisterung gesorgt, als er mit den deutschen U 17-Junioren erst die Europa- und dann auch noch die Weltmeisterschaft gewann. "Mich hat überzeugt, dass er Spieler weiterentwickeln kann und das Beste aus ihnen herausholt", begründet die ehemalige Nationalspielerin ihre Entscheidung für den Unterfranken, der seit inzwischen 13 Jahren für den DFB arbeitet.

Für den neuen Bundestrainer ist seine erste Partie gegen England gleich eine wünschenswerte Herausforderung: "Wir wollen uns mit den Besten messen und schauen, dass wir in diesen Spielen unsere Entwicklung fortsetzen." Nur drei Tage nach der Partie auf der Insel, am 28. Oktober, empfangen die Deutschen in Duisburg Australien zu einem Testspiel.

Rund zwei Monate haben Wück und seine Kolleginnen also nun erst einmal Zeit, in Ruhe mit dem Team zu arbeiten. Wofür der ehemalige Profi, der unter anderem von 1990 bis 1994 vier Jahre für den 1. FC Nürnberg gespielt hat, steht, wird schnell klar. Er ist ein moderner Trainer, setzt auf "Vertrauen, Zutrauen und Kommunikation". Wück will seine Fußballerinnen nicht einschränken, sondern ihnen lediglich einen Rahmen vorgeben, in dem sie möglichst frei agieren können.

"Man sollte als Trainer nicht zu viele Vorgaben machen. Die Fußballerinnen sollen sich ausleben können. Und die Zuschauer freuen sich doch auch, wenn sie auf dem Platz mal was Verrücktes sehen", sagt er am Rand der offiziellen Vorstellung in Frankfurt. Trainiert werden soll bei ihm in kleinen Gruppen. Maren Meinert wird sich speziell um die Offensive, Saskia Bartusiak um die Arbeit mit der Defensive kümmern. Darüber hinaus wird es viele Gespräche geben. "Ich glaube, dass unheimlich viel Potenzial in der Mannschaft steckt. Der Grundstein ist gelegt, um auch in Zukunft Erfolge zu erreichen", ist er sich sicher.

Während Wück keine großen Veränderungen erwartet, was seinen Trainingsansatz und die Arbeit auf dem Platz betrifft, muss er sich an die große Aufmerksamkeit, die ihm und seinem Tun plötzlich zuteilwird, erst noch gewöhnen. "Das ist schon mehr als bei den Junioren", sagt er. Und sie wird sicher noch größer werden, stellen sich tatsächlich erste Erfolge ein.

 
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