Als die Sonne am Samstagabend unterging und die Spieler des Fußball-Bayernligisten TSV Karlburg die verbliebenen Zuschauer auf dem Sportplatz in der Au auf dem Weg Richtung Kabine passierten, erschallte kurz Applaus. Beifall nach einer Partie, die 0:0 geendet hatte und in der die Anwesenden kaum Torchancen sahen? Doch, die Anhänger des TSV waren zufrieden nach der Nullnummer. Denn die wurde immer gegen das Spitzenteam ASV Neumarkt errungen, und die Karlburger zeigten eine Leistungssteigerung gegenüber den jüngsten Auftritten.
Die Karlburger wirkten spritziger und leidenschaftlicher als noch sechs Tage zuvor bei der 0:2-Heimniederlage gegen den SC Feucht, es erinnerte eher an die engagierten Auftritte des TSV zu Saisonbeginn. Und die Hausherren verwickelten den Gast aus der Oberpfalz ein ums andere Mal in Zweikämpfe und nahmen den ASV-Kickern so den Spaß am Fußballspielen. "Wir wussten, dass Karlburg tief steht und es hier nicht angenehm ist. Aber nach zwei Niederlagen haben wir zumindest wieder einmal einen Punkt geholt", erklärte Neumarkts Co-Trainer Johannes Geitner nach dem Schlusspfiff. Sein Team erspielte sich in Abwesenheit des wegen einer Muskelverletzung fehlenden Torjägers Christian Schrödl nur wenige Möglichkeiten. Die beste hatte Daniel Haubner, der Sekunden vor der Pause einen Freistoß aus spitzem Winkel an die Latte des Karlburger Tores drehte.
Jan Wabnitz überzeugt in der Mittelfeldzentrale
Einen starken Auftritt hatte Jan Wabnitz im defensiven Mittelfeld der Einheimischen. Der 23-Jährige, der zu dieser Saison von der linken Außenverteidigerposition in die Zentrale gewechselt ist, fiel nicht nur als Balleroberer auf. Oft, wenn die Neumarkter früh attackierten, hielt er mit großer Ballsicherheit das Spielgerät in den eigenen Reihen. "Wir trainieren es ja, dass wir solche Situationen spielerisch lösen. Das haben wir diesmal richtig gut gemacht", erklärte Wabnitz.
Dass die Hausherren ihren Auftritt nicht noch mit einem Tor krönten, lag dann daran, dass die Zuspiele in die Spitze mitunter zu unpräzise ausfielen. Zweimal war's dann doch richtig gefährlich: Nach Flanke von Fabio Gobbo nahm Jan Martin den Ball direkt, doch ASV-Keeper Nicolas Herzig war rechtzeitig im kurzen Eck (37.). In der 70. Minute stand dann Herzig etwas weit vor seinem Kasten, doch Marco Kunzmanns Bogenlampe aus 40 Metern Entfernung segelte knapp am Tor vorbei.
"Es war klar, dass wir nicht so viele Chancen kriegen", wies Karlburgs Trainer Markus Köhler darauf hin, dass seine Spieler viel nach hinten arbeiten mussten und die Wege zum gegnerischen Tor nach Balleroberungen oft sehr weit waren. Trotzdem sei nach der Leistungssteigerung bei ihm und seiner Mannschaft ein "gutes Gefühl" zu registrieren gewesen. Nicht allein deswegen, weil den Karlburgern nach zuvor zwei Niederlagen in Folge wieder ein Punktgewinn gelungen war.
Auch der Blick auf die Tabellen dürfte für besagtes gutes Gefühl sorgen. Mit dem Punktgewinn verbesserte sich das TSV-Team von Rang 14 auf 13, von einem Relegationsplatz auf einen Nichtabstiegsplatz.
