Anders, als landläufig kommuniziert, gibt es schon bayerische Fußballvereine, die nach der Coronapause den Punktspielbetrieb bereits aufgenommen haben, wie etwa der Südwest-Regionalligist FC Bayern Alzenau (Lkr. Aschaffenburg). Bei einem anderen Klub ist das Treiben auf dem Spielfeld durch einen Coronafall jedoch erst einmal gebremst, 32 Menschen mussten in Quarantäne.
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Bei besagtem Klub handelt sich um den TSV Jahn Kreuzwertheim, der an der äußersten Südgrenze des unterfränkischen Landkreises Main-Spessart beheimatet ist, aber in der Kreisliga Tauberbischofsheim unter dem Dach des Badischen Fußballverbandes um Punkte kämpft. Weil in Bayern derzeit noch kein Wettspielbetrieb zugelassen ist, mussten die Kicker aus der Marktgemeinde am Main, in der gut 3500 Menschen leben, am vergangenen Sonntag beim Saisonstart auswärts in Tauberbischofsheim antreten und verloren prompt deutlich. Doch nach dem 0:6 auf badischem Terrain kam es noch dicker: An diesem Mittwoch wurde ein positiver Corona-Test eines TSV-Spielers bekannt.
"Der Spieler hatte am vergangenen Freitag am Training und der anschließenden Spielvorbesprechung teilgenommen. Nachdem am Folgetag leichte Symptome einer möglichen Covid-19-Infektion aufgetreten sind, sagte er seine Teilnahme an den Meisterschaftsspielen am vergangenen Sonntag ab und begab sich in ärztliche Betreuung", schreibt TSV-Vorstandsmitglied Jan Klüpfel in einer Pressemitteilung. "In Absprache mit den Gesundheitsämtern der Landkreise Main-Tauber und Main-Spessart wurde die vereinsinterne Kontaktpersonennachverfolgung unverzüglich begonnen und weitere Maßnahmen abgestimmt."
Keine Spiele, kein Training
Konsequenz: Für 32 Spieler, Trainer und Betreuer wurde eine 14-tägige häusliche Quarantäne und eine Testung angeordnet. Der Badische Fußballverband verfügte eine Verlegung von insgesamt vier Meisterschaftsspielen der beiden TSV-Seniorenmannschaften an den folgenden Wochenenden. Der Verein beschloss darüber hinaus für diese beiden Mannschaften einen Trainingsstopp bis Ende der kommenden Woche. Jan Klüpfel allerdings versichert, dass das gesetzeskonforme Schutz- und Hygienekonzept des TSV strikt eingehalten worden sei. Die Vorgänge rund um diesen ersten Corona-Fall im Fußballkreis Tauberbischofsheim zeigten, dass die konsequente Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben zur Kontaktpersonennachverfolgung und das zugehörige Vereinskonzept funktionierten, so Klüpfel.