2,03 Meter groß ist er und bringt die Erfahrung von 96 Handball-Länderspielen für Spanien mit: Carlos Prieto. Ab der neuen Saison wird der 39-jährige Kreisläufer das Trikot des Bayernligisten TSV Lohr tragen. Das gab der Sportliche Leiter des Vereins, Sven Lehmann, nun bekannt. Damit schließt Prieto, der einen Einjahresvertrag erhalten hat, die Lücke, die nach dem Weggang von Ivan Majic nach der abgelaufenen Saison entstanden ist.
Beeindruckende sportliche Vita
Die sportliche Vita des in Merida in der Provinz Extremadura geborenen Prieto ließt sich beeindruckend. In seiner Heimat spielte er als junger Handballer für die zu dieser Zeit renommiertesten Vereine des Landes, den FC Barcelona und BM Ciudad Real, mit denen er insgesamt dreimal die Champions League gewann.
Hinzu kommen vier spanische Meistertitel und die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking mit der Nationalmannschaft, für die er insgesamt 111 Tore erzielte. 2009 folgte der Wechsel zu den Rhein-Neckar Löwen nach Mannheim, dann weitere Stationen in Celje (Slowenien), Kopenhagen und bei der HSG Wetzlar, wo Prieto im Jahr 2016 seine Profi-Laufbahn beendete.
Lebensmittelpunkt in Mittelhessen
Prieto lebt aber weiter in Mittelhessen und half im Frühjahr 2019 noch einmal beim Zweitligisten TV Hüttenberg aus. "Carlos wohnt weiterhin in Dutenhofen. Er hat dort eine Arbeitsstelle und kommt nur zum Training und zu den Spielen am Wochenende nach Lohr", teilte Sven Lehmann mit. Das heißt: Die Neuverpflichtung des TSV nimmt zu jeder Übungseinheit eine 141 Kilometer lange Anreise auf sich.
Derzeit befindet sich Prieto noch im Urlaub und soll Anfang September zum Team des neuen TSV-Trainers Maximilian Schmitt stoßen. Er ist damit neben Kevin Gehl der zweite Kreisläufer im Aufgebot des Zehnten der Vorsaison, der lange um den Klassenerhalt hatte bangen müssen.
In die neue Runde startet der TSV Lohr am Sonntag, 15. September, mit einem Auswärtsspiel in Friedberg. Sechs Tage später, am 21. September, können die Lohrer Zuschauer Carlos Prieto erstmals in der Spessarttorhalle im Punktspiel-Einsatz sehen, dann steht die Heimpremiere mit einem Unterfranken-Derby gegen die TG Heidingsfeld an.