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Badminton: 2. Bundesliga
2. Bundesliga als Plattform: Darum spielen junge Badmintonspielerinnen aus Nachbarländern für den TV Marktheidenfeld
Für die Schweizerin Lina Schadegg oder die Österreicherin Lena Rumpold gibt es keine Reichtümer zu verdienen. Dafür können sie Erfahrungen sammeln, die für sie in Zukunft wertvoll sein können.
Nach über sechs Stunden Zugfahrt: Lina Schadegg gewann für den TV Marktheidenfeld ihr Einzel und ihr Doppel, das sie an der Seite von Lena Rumpold spielte.
Foto: Julien Becker (Archivbild) | Nach über sechs Stunden Zugfahrt: Lina Schadegg gewann für den TV Marktheidenfeld ihr Einzel und ihr Doppel, das sie an der Seite von Lena Rumpold spielte.
Uli Sommerkorn
 |  aktualisiert: 09.12.2024 02:32 Uhr

"Sechs oder sieben Stunden" ist Lina Schadegg nach eigenen Worten im Zug gesessen, um von ihrem Heimatort Oberuzwil im Kanton St. Gallen nach Unterfranken zu kommen. Und das tat die 19-jährige Schweizerin, um am späten Samstagnachmittag für den TV Marktheidenfeld ein Spiel in der 2. Badminton-Bundesliga Süd zu bestreiten. Und das bewerkstelligte sie höchst erfolgreich. Im Duell des Meisters gegen den Zweiten der Vorsaison siegte sie mit dem TVM mit 6:1 gegen den TSV Freystadt und gewann ihre beiden Matches, bei denen sie auf dem Court stand, ohne Satzverlust. Einmal das Doppel an der Seite der Österreicherin Lena Rumpold, dann im Einzel gegen die Freystadterin Silke Mader.

Um ein konkurrenzfähiges Zweitliga-Team zu stellen, verfügt der TV Marktheidenfeld im männlichen Bereich über genügend geeignetes Personal. Bei den Frauen greift er indes auf externe Kräfte wie Lina Schadegg, Lena Rumpold oder die vom Bodensee stammende Janina Schumacher zurück, die gegen den TSV Freystadt nicht dabei war.

Dahinter erhalten eigene Nachwuchsakteurinnen wie Anja Böhm, Rania Offe oder Esther Huth gelegentliche Einsätze im Zweitliga-Team, um an das Niveau herangeführt zu werden, spielen aber meist in der zweiten Mannschaft, die Tabellenführer in der Bayernliga Nord ist.

Leistungssport unter Amateurbedingungen

Allerdings treten die externen Spielerinnen nach Auskunft von Abteilungsleiter Karl Fuchs für den TV Marktheidenfeld ohne nennenswerte Vergütung an, Badminton ist in der 2. Bundesliga anders als in der 1. Bundesliga zu großen Teilen Leistungssport unter Amateurbedingungen. Aufgrund dieser strukturellen Unterschiede hat der TV Marktheidenfeld in der vergangenen Saison ebenso wie der Gegner TSV Freystadt auf einen möglichen Aufstieg in die Erstklassigkeit verzichtet. Sponsorengewinnung sei ein mühsames Geschäft, so Karl Fuchs. Und Badminton ist selbst in der 2. Bundesliga Nischensport. Das Spiel gegen den TSV Freystadt sahen in der Renkhoff-Halle nur wenige Dutzend Zuschauer und Zuschauerinnen.

Allerdings sei die zweite deutsche Klasse gerade für junge Spielerinnen aus dem Ausland, die sich entwickeln wollten, eine gute Plattform, um regelmäßig auf gutem Niveau gegen starke Gegnerinnen zu spielen. "Viele von denen wollen sportlich noch weiterkommen. Da fragen Nachwuchstrainer aus Österreich oder der Schweiz schon mal bei uns an, ob die Spielerinnen zu uns kommen können", so Fuchs. Denn im Ligen-Spielbetrieb seien die ambitionierten, jungen Akteurinnen häufiger im Einsatz als bei internationalen Turnieren, die nur in unregelmäßigen Abständen stattfinden.

Mit Spaß bei der Sache

"Ich bin Leistungssportlerin und will weitere Erfahrung sammeln", begründet die seit dieser Saison beim TVM spielende Lina Schadegg, warum sie die Aufwand auf sich nimmt, von der Schweiz regelmäßig mit dem Zug zu Zweitliga-Partien nach Süddeutschland zu reisen. Hinzu kommt, dass sie sich in ihrer ersten Saison beim TV Marktheidenfeld augenscheinlich wohlfühlt. "Es ist cool, in ein neues Team zu kommen. Es macht wirklich Spaß hier", betont die 19-Jährige.

Zumal das Zusammenspiel mit ihrer österreichischen Doppelpartnerin Lena Rumpold gut funktioniert. Die stammt übrigens aus dem Bundesland Vorarlberg, dessen Dialekt sich von den übrigen österreichischen Regionen stark unterscheidet und wie das Schwyzerdütsch zur alemannischen Sprachfamilie gehört. "Wir verstehen uns in jeder Beziehung", sagt Lina Schadegg über ihre Doppelpartnerin.

Badminton: 2. Bundesliga Süd
TV Marktheidenfeld – TSV Freystadt 6:1.
Punkte für Marktheidenfeld: Hippold/St. Grün, Rumpold/Schadegg, M. Fuchs/Unz, St. Grün, Schadegg, M. Fuchs/Rumpold.

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