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Ultralauf
1000 Meilen in weniger als 24 Tagen: Walter Zimmermanns Rekordlauf
Am Gardasee legt der 70-jährige Marktheidenfelder ein Rennergebnis hin, das in seiner Altersklasse weltweit noch niemand erreicht hatte. Und das trotz widriger Bedingungen.
Lief in nicht einmal 24 Tagen 1000 Meilen: Walter Zimmermann (Archivbild), Ultra-Langläufer aus Marktheidenfeld.
Foto: Andreas Brachs | Lief in nicht einmal 24 Tagen 1000 Meilen: Walter Zimmermann (Archivbild), Ultra-Langläufer aus Marktheidenfeld.
Uli Sommerkorn
 |  aktualisiert: 18.10.2024 04:00 Uhr

Für eine weltweite Bestmarke hat Ultraläufer Walter Zimmermann beim "Deca Ultra Iron" in Desenzano am Gardasee gesorgt. Der 70-jährige Marktheidenfelder bewältigte das Rennen über 1000 Meilen, rund 1610 Kilometer, in 23 Tagen, 21 Stunden, 21 Minuten und 37 Sekunden: eine Zeit, die in der Altersklasse M70 auf dieser Distanz bislang noch nicht erreicht worden war.

Dies gelang auf einem Kurs in einem Schwimmbad, der den Teilnehmerinnen und Teilnehmern keine einfachen Bedingungen bot. "Es war schwierig, weil es keine geteerte Strecke war, sondern zum Teil über Rasen ging", berichtet Zimmermann im Gespräch mit dieser Redaktion. Da es zeitweise stark regnete, verwandelte sich der Kurs in eine schlammige Cross-Strecke. Außerdem seien auf jeder der 1067 Meter langen Runden zehn Höhenmeter zu bewältigen zu gewesen. "Insgesamt kommst du da auf über 10.000 Höhenmeter", so Zimmermann.

Pro Tag hatte er im Schnitt gut 67 Kilometer zu laufen, die er in fünf Etappen á drei Stunden mit je einer Stunde Pause bewältigte. "Jeder konnte sich sein Rennen so einteilen, wie er wollte", berichtet der früher als Postzusteller tätige Marktheidenfelder. Nachtruhe war für ihn zwischen 21.30 und 1.30 Uhr in einem nahe der Stecke aufgestellten Vier-Personen-Zelt. "Gerade, als es geregnet hat, war es da nachts ganz schön klamm", so Zimmermann, der nach der nächtlichen Pause und einem Müsli zur Stärkung immer ab zwei Uhr sein Pensum für den folgenden Tag in Angriff nahm.

Physiotherapeutische Hilfe

Zwischendurch hatte Walter Zimmermann mit Rückenbeschwerden zu kämpfen, doch dank physiotherapeutischer Hilfe konnte er diese überwinden und das Rennen fortsetzen, in dem es neben der 1000-Meilen-Konkurrenz auch noch Wettbewerbe über 1000, 2000 und 3000 Kilometer gab.

Schnellster über die 1000 Meilen war der Österreicher Christian Stolovitz gewesen. Der 58-Jährige aus Eisenstadt im Burgenland hatte 17 Tage und 18 Stunden benötigt und war auch derjenige gewesen, der Walter Zimmermann zur Teilnahme in Desenzano ermuntert hatte. "Es gibt in dieser Altersklasse in Deutschland kaum noch aktive Läufer", erläutert Zimmermann, warum er häufiger an internationalen Wettbewerben teilnimmt. Dabei gehe es oft weniger um Platzierungen, sondern eher um Rekorde und Ranglistenplätze.

Weitere Bestmarken

Und von denen hat der Marktheidenfelder in Desenzano in seiner Altersklasse quasi im "Vorbeigehen" noch einige geschafft: Über 1000 Kilometer erreichte er nach 14 Tagen, vier Stunden und 57:25 Minuten einen Europarekord, dazu mit 440,99 Kilometern einen deutschen Sechs-Tage-Rekord. Umso bemerkenswerter ist das, da der 70-Jährige bei der Vorbereitung auf den Wettkampf auch noch mit einer Covid-Infektion zu kämpfen hatte, die er aber schnell überwunden habe.

 
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