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Fußball: Bayernliga
Zwei Kleinbusse statt Reisebus: So tritt der SV Donaustauf auf seiner Abschiedstournee beim TSV Abtswind auf
Die Abtswinder gewinnen ihr Bayernliga-Heimspiel gegen den SV Donaustauf, geraten aber zuerst in Rückstand. Die Gäste geben offen Antwort auf Fragen nach ihrer Zukunft.
Ferdinand Hansel (Mitte) vom TSV Abtswind ärgert sich nach einer verpassten Torchance. Altin Maxhuni (rechts) dreht schon ab und Torhüter Josip Jokanovic schaut dem Ball noch hinterher.
Foto: Jürgen Sterzbach | Ferdinand Hansel (Mitte) vom TSV Abtswind ärgert sich nach einer verpassten Torchance. Altin Maxhuni (rechts) dreht schon ab und Torhüter Josip Jokanovic schaut dem Ball noch hinterher.
Jürgen Sterzbach
 |  aktualisiert: 20.04.2024 02:40 Uhr

Statt eines großen, in knalligem Rot lackierten Reisebusses mit auffälligem Leipziger Kennzeichen parkten an diesem Freitagabend zwei Kleinbusse mit Regensburger Nummernschild vor dem Sportgelände des TSV Abtswind. Die Wahl des Anreisemittels war ein Anzeichen dafür, dass die besseren Zeiten des SV Donaustauf im höherklassigen Amateurfußball vorbei sind.

Eine der Fragen, die der Donaustaufer Tross häufiger zu hören bekommt: Wie geht es denn nun weiter bei euch? Die Gäste beantworten sie geduldig. Der Bus sei weg, da er eine Regensburger Eishockey-Mannschaft chauffiere, der sich der bisherige Hauptsponsor der Fußballer, eine in Leipzig und Regensburg tätige Immobilienfirma, jetzt zugewandt habe.

Warum Abtswind gut riecht und sich auf dem Platz wenig tut

Die Mannschaft trete in der nächsten Saison in der Kreis- oder Bezirksliga an, das werde sich in Kürze entscheiden, da inzwischen auch der Verband um eine Klarstellung gebeten hätte. Alle Spieler würden den Verein verlassen, neue Spieler gesucht, einen neuen Trainer gebe es mit Thomas Semmelmann sogar schon, der die Donaustaufer bereits in genannten Ligen coachte.

Florian Gutheil (rechts) vom TSV Abtswind behauptet sich gegen Kevin Hoffmann.
Foto: Jürgen Sterzbach | Florian Gutheil (rechts) vom TSV Abtswind behauptet sich gegen Kevin Hoffmann.

Der Bayernliga-Vorletzte hielt beim Abtswinder 3:1 (0:0) eine Halbzeit lang die Partie offen – das Würzigste war zunächst aber der nach einer Kräutermischung duftende Westwind. Auf dem Rasen tat sich nicht viel, der TSV hatte mehr Ballbesitz, doch wusste diesen nicht für sich zu nutzen. Viel lief bei der Heimelf über die linke Seite und Antonius Cosar, der die beste Gelegenheit hatte, als er eine Hereingabe von Adrian Dußler knapp verpasste. Der Ball sprang am Tor vorbei ins Aus (38.).

Abschlüsse aufs Tor, wenn auch nicht herausfordernd für Abtswinds Torhüter Felix Reusch, hatten die Donaustaufer mehr. Kevin Mutobe stand frei am langen Pfosten, doch schoss daneben (19.), und Kevin Hoffmann, Drittliga-Akteur in Reihen der Gäste, zirkelte einen Freistoß aus 25 Metern am Tor vorbei (32.). "In der ersten Halbzeit ist auf beiden Seiten nicht viel passiert", stellte auch TSV-Trainer Claudiu Bozesan fest.

Abtswind wacht nach einem sehenswerten Gegentor auf

Diese Donaustaufer vertraten ihren Verein, für den sie noch kicken, sympathisch. Torhüter Josip Jokanovic bedankte sich, als ein hinter dem Tor spielender Junge den Ball zu ihm zurückwarf. Und Familie Peric war gekommen, um Sohn Leon zu unterstützen, der mit seinem Schuss aus 25 Metern sehenswert zum 1:0 ins lange Eck traf (63.).

Antonius Cosar (rechts) vom TSV Abtswind setzt sich gegen Marcel Onwudiwe durch.
Foto: Jürgen Sterzbach | Antonius Cosar (rechts) vom TSV Abtswind setzt sich gegen Marcel Onwudiwe durch.

Das Gegentor tat den Abtswindern offenbar gut, sie zeigten eine schnelle Reaktion. "Dadurch sind wir wach geworden und haben noch eine Schippe draufgelegt", fand Bozesan. Nach Vorarbeit von Egon Zelenskiy von rechts erzielte Antonius Cosar das 1:1 (66.), gefolgt von zwei Toren des eingewechselten Triandafil Ceraj (71., 82.). In den letzten 20 Minuten hatten die Abtswinder das Spiel übernommen, Donaustauf wehrte sich kaum noch.

 "Wir haben es bis zur 65. Minute recht ordentlich gemacht", fand SV-Trainer André Kleinknecht. "Abtswind konnte aber über 90 Minuten gehen, wir leider nicht. Dadurch war es letztlich ein verdienter Heimsieg." Die Situation für ihn und seinen Trainerkollegen sei "eine komplexe". Für seine Spieler gehe es gerade vor allem darum, dass sie ab Sommer "woanders auf vergleichbarem Niveau spielen" könnten.

Klassenerhalt für Abtswind dürfte so gut wie sicher sein

Dass der TSV weiterhin auf demselben Niveau in der Fußball-Bayernliga Nord spielen wird, dazu trugen diese errungenen drei Punkte bei. Der Klassenerhalt dürfte inzwischen so gut wie sicher sein. Mit 47 Punkten setzten sich die Abtswinder, die acht ihrer vergangenen elf Spiele gewannen und am nächsten Samstag in Cham antreten, weiter von den unteren Rängen ab.

Fußball: Bayernliga Nord, Männer
TSV Abtswind – SV Donaustauf 3:1 (0:0).
Abtswind:
Reusch – Zelenskiy, Hillenbrand, F. Feidel, Wildeis – Gutheil (89. Henninger), Groß – Hümmer (64. Ceraj), Dußler (70. Lehrmann), Cosar (75. Wächter) – Hansel (46. Kuhn).
Donaustauf: Jokanovic – Onwudiwe (72. Buyaala), Adelabu, Maxhuni, Winter (84. Hodo) – Hoffmann, Sedlaczek – Krasniqi (74. Akpeko), König (84. Zaskoku), Peric – Mutove (84. Benslimane).
Schiedsrichter: Dinger (Bischofsgrün). Zuschauende: 200. Tore: 0:1 Leon Peric (63.), 1:1 Antonius Cosar (66.), 2:1 Triandafil Ceraj (71.), 3:1 Triandafil Ceraj (82.).

 
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