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Fußball: Bayernliga
SV Donaustauf kündigt Bayernliga-Aus an: Was das für den FV 04 Würzburg im Abstiegskampf bedeutet
Der Vorletzte kündigt an, seine Mannschaft nach dieser Saison aus der Fußball-Bayernliga zurückzuziehen. Wie die Nullvierer auf die Nachricht des Konkurrenten reagieren.
Fabio Hock (links) vom FV 04 Würzburg im Zweikampf mit Altin Maxhuni vom SV Donaustauf. Die Nullvierer haben alle bisherigen drei Bayernliga-Duelle gegen Donaustauf gewonnen.
Foto: Julien Becker | Fabio Hock (links) vom FV 04 Würzburg im Zweikampf mit Altin Maxhuni vom SV Donaustauf. Die Nullvierer haben alle bisherigen drei Bayernliga-Duelle gegen Donaustauf gewonnen.
Jürgen Sterzbach
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:24 Uhr

Nach dem FC Geesdorf in der vergangenen Saison zieht sich mit dem SV Donaustauf nach dieser Saison eine weitere Mannschaft aus der Fußball-Bayernliga freiwillig zurück. Das kündigte der Verein aus dem Landkreis Regensburg am Freitagabend in einer Pressemitteilung an.

In dieser heißt es: "Nach sieben Jahren ambitionierten Fußballs unter der Walhalla geht nun eine Ära zu Ende." Die SV Donaustauf Fußball GmbH & Co. KG mit ihrem Geschäftsführer Matthias Klemens habe den Vertrag zur Finanzierung des Spielbetriebs der ersten Mannschaft im Dezember 2023 fristgerecht zum Ende der aktuellen Saison mit dem Verein gekündigt.

Man blicke dabei "auf interessante und unvergessliche Jahre" zurück. Unvergessen bleibe die Verpflichtung von Weltmeister Klaus Augenthaler als Trainer, die Donaustauf deutschlandweit bekannt gemacht habe. Augenthaler trainierte die Mannschaft in der Saison 2016/17 und wurde mit ihr Zweiter in der Landesliga Mitte.

Rückzug: Kein höherklassiger Fußball mehr beim SV Donaustauf

Dem Ziel, in die Regionalliga aufzusteigen, kam der Klub in der Saison 2021/22 am nächsten, als der damals Zweite der Bayernliga Süd mit zwei deutlichen Niederlagen in der Relegation an Greuther Fürth II (0:6, 0:4) scheiterte. Nachdem die Mannschaft in der Bayernliga umgruppiert worden war, beendete sie die vergangene Saison als Fünfter der Nord-Staffel. In der aktuellen Runde kämpfen die Donaustaufer in dieser gegen den Abstieg.

Nicht nur der in dieser Saison ausbleibende sportliche Erfolg – die Mannschaft ist Vorletzter der Fußball-Bayernliga Nord zur Winterpause – habe die Entscheidung beeinflusst, erklärt Klemens in der Mitteilung: "Seit der Corona-Zeit ist es für uns immer schwieriger geworden, Werbepartner und Unterstützer für hochklassigen Fußball zu gewinnen."

Höherklassigen Fußball will der Verein nun aber gar nicht mehr bieten. In der Mitteilung heißt es weiter: "Ein Rückzug der ersten Mannschaft in eine niedrigere Liga ist der Wunsch des SV Donaustauf. Eine angedachte Fortführung des Spielbetriebs in der Bayern- oder Landesliga (...) wurde (...) nicht in Erwägung gezogen worden."

Spielleiter verweist auf die in der Spielordnung genannten Fristen

Beim Bayerischen Fußball-Verband (BFV) ist der Fall zwar bekannt, Bayernliga-Spielleiter Jens Reitstetter gibt aber an, dass der SV Donaustauf bisher noch nicht offiziell auf sein Spielrecht in der Bayernliga verzichtet habe, und verweist hierbei auf die in der BFV-Spielordnung genannten Fristen: "Mannschaften, die vor ihrem vorletzten Meisterschaftsspiel in der jeweiligen Liga (...) schriftlich den Verzicht auf die Ligazugehörigkeit beantragen, werden am Saisonende auf den letzten Tabellenplatz gesetzt. Die Tabelle ändert sich entsprechend."

Da in dieser Saison zwei Mannschaften aus der Bayernliga Nord absteigen, würde sich beim Abstieg nur etwas ändern, falls Donaustauf nicht Vorletzter oder Letzter ist. Steht die Mannschaft auf einem Relegationsplatz, nimmt nicht sie an dieser teil, sondern stattdessen der Bayernliga-Vorletzte.

Versäumt der Verein allerdings die in der BFV-Spielordnung genannte Frist, hat das nicht nur Folgen für die direkten Konkurrenten, denn die Tabelle bliebe bestehen, wie sie tatsächlich ist. Ein solches Verhalten sanktioniert aber der Verband, indem er die Mannschaft "bei einer Verzichtserklärung nach Beginn des vorletzten Meisterschaftsspiels" in die unterste Liga eingruppiert.

FV bestreitet sein erstes Spiel nach der Winterpause in Donaustauf

"Das Gerücht ist schon etwas länger herumgegeistert. Ich hatte es vor ein paar Wochen schon mal gehört", ist Sportvorstand Marco Scheder vom FV 04 Würzburg nicht sonderlich überrascht von der Donaustaufer Ankündigung. Die Nullvierer sind zur Winterpause Drittletzter in der Bayernliga Nord und kämpfen auch mit dem SV Donaustauf um den Klassenerhalt.

"Für uns ändert sich dadurch aber erst mal nichts. Wir müssen selbst unsere Hausaufgaben machen. Im besten Fall könnte uns das am Ende sogar egal sein", sagt Scheder. Nämlich wenn der FV in der Tabelle vor dem Konkurrenten bleibt. Der FV tritt in seiner ersten Partie nach der Winterpause am Samstag, 17. Februar, zum Nachholspiel in Donaustauf an: "Auch da bleibt die Herangehensweise die selbe: Wir brauchen dort drei Punkte – so oder so."

Offen ist, ob sich die Mannschaft des SV Donaustauf, der mit der Ankündigung, sich aus der Bayernliga zurückzuziehen und auch in der Landesliga nicht anzutreten, die sportliche Perspektive genommen ist, bis dorthin noch verändern wird. Das Wintertransferfenster schließt an diesem Mittwoch. Fix ist bereits der Abgang von Lukas Dotzler zum Regionalligisten DJK Vilzing. Und Abwehrspieler Adrian Hoti wird zur SpVgg SV Weiden in die Landesliga wechseln.

 
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