Sie wollten, durften aber nicht spielen: "Wir haben versucht, alles dafür zu geben, damit dieses Spiel stattfinden kann", sagt Christoph Kniewasser, stellvertretender Vorsitzender beim TSV Abtswind und Kapitän der zweiten Mannschaft in der Fußball-Bezirksliga Ost.
"Schließlich sollten wir das ja auch", verweist der 30-Jährige auf eine Aussage von Bezirks-Spielleiter Bernd Reitstetter, den Spieltag in den beiden unterfränkischen Bezirksligen an diesem Wochenende noch einmal laufen zu lassen – unter dem Motto: spielen, was geht.
Die für Samstag angesetzte Partie zwischen seinem TSV und dem FC Sand fand allerdings trotzdem nicht statt, da die eingeteilte Schiedsrichterin, nachdem sie sich mit ihren Assistenten beraten hatte, den Abtswinder Kunstrasenplatz für unbespielbar erklärte. Das Risiko, dass sich Spieler verletzten, sei zu hoch gewesen, berichtete Kniewasser den Absagegrund, nachdem sich beide Mannschaften und das Schiedsrichtergespann bereits umgezogen und warmgelaufen hatten.
Unparteiische haben nach der Platzbegehung das letzte Wort darüber, ob eine Partie stattfinden kann – oder eben nicht. So sehen es die vom Deutschen Fußball-Bund vorgegebenen Regeln vor, sollte "die Beschaffenheit des Platzes infolge schlechten Wetters (...) so sein, dass den Spielern Gefahr droht oder eine ordnungsgemäße Durchführung des Spieles nicht gewährleistet ist".
"Wir haben den Platz weitgehend vom Schnee befreit. Wir haben ja schon öfter bei so einem Wetter auf unserem Kunstrasenplatz gespielt. Das hat immer funktioniert. Aber dass ein Spiel so kurzfristig abgesagt wird, das habe ich noch nicht gehabt", schildert Kniewasser. Für ihn ärgerlich: "Wir haben viel Zeit und Mühe investiert, um die Partie stattfinden lassen zu können."
Folgerichtig fand Sands Trainer Christian Breunig dagegen die Absage: "Der Platz war stellenweise noch glatt", stellte er fest, merkte aber auch an, dass sich die Abtswinder darum bemüht hätten, den Platz bespielbar zu machen. Jedoch: "Wir haben uns aufgewärmt und ihn getestet, es wäre aber nicht möglich gewesen, darauf Fußball zu spielen. Das wäre eine Rutschpartie geworden."
Nachgeholt wird diese Partie nun womöglich im Februar oder März nächsten Jahres. "Kein Beinbruch", findet Kniewasser, dessen Team dann eben noch eine Stunde lang alleine auf dem Kunstrasenplatz kickte. Die Sander hatten bislang alle Spiele ausgetragen, können ein Nachholspiel somit auch recht entspannt sehen, zumal die sich nun für sie wiederholende Fahrt nach Abtswind eine der kürzeren in dieser Saison ist.