Der TSV Abtswind hat am vergangenen Samstag in der Fußball-Bayernliga Nord mit 3:1 (1:1) gegen die abstiegsbedrohte SpVgg Bayern Hof gewonnen.
Während der Hofer Trainer Miheil Sajaia im Gespräch mit dieser Redaktion danach "eine verdiente Niederlage" einräumte und die Abtswinder lobte, wollen die Oberfranken nun aufgrund eines Regelverstoßes benachteiligt worden sein.
Fabian Frühwirth, Pressesprecher vom Bayerischen Fußball-Verband (BFV) bestätigt auf Nachfrage dieser Redaktion, dass Bayern Hof Einspruch gegen die Spielwertung eingelegt habe. Dadurch hat die Partie ein Nachspiel vor dem Verbandssportgericht.
Tore auf dem Kunstrasenplatz in Abtswind sind nicht fest verankert
Die Abtswinder hatten im Vorfeld die Begegnung auf ihren Kunstrasenplatz verlegt, auf dem sie auch ihre vorherigen Heimspiele ausgetragen hatten. Dieser ist offiziell als Spielfeld zugelassen. Die Tore sind dort allerdings nicht fest im Boden verankert, sondern beweglich.
Genau das sei ihnen zum Verhängnis geworden, beklagen die Hofer. Vor dem Ausgleich in der 31. Minute durch Fabio Bozesan hatte Tizian Hümmer von rechts aufs Tor geschossen, der Ball prallte vom rechten Pfosten ins Feld zurück, sodass Bozesan mittig ins Tor schießen konnte.
Jedoch war auch der Hofer Torhüter David Guyon bei seinem Versuch, Hümmers Schuss abzuwehren, gegen das Gestänge gestoßen und hatte es dadurch offenbar verschoben. Fernsehbilder zeigen, dass sich der Torpfosten infolge genau dieser Aktion nach hinten bewegte.
Aber wie weit wurde das Tor verschoben? Dazu gehen die Meinungen recht weit auseinander. Der Abtswinder Fußball-Manager Christoph Mix spricht von drei bis vier Zentimetern, wobei der Pfosten noch auf der Linie geblieben sei. Die Hofer dagegen wollen das Tor um ganze 30 bis 40 Zentimeter verrückt gesehen haben.
Schiedsrichter weist den Hofer Protest ab und verwarnt einen Funktionär
Achim Schubert, Geschäftsführer der Spielbetriebs GmbH der SpVgg Bayern Hof, betont: "Wir haben überhaupt nichts gegen die Abtswinder. Wir fühlen uns dort als Gäste sehr wohl. Wir haben mit dem Einspruch nur das getan, was wir unserer Ansicht nach tun mussten."
Schubert, der wegen der strittigen Szene beim Schiedsrichter protestierte und als Funktionär dafür die Gelbe Karte sah, erklärt: "Es gibt eben die Regel, dass ein Spiel zu unterbrechen ist, wenn das Tor verschoben ist, und es dann mit einem Schiedsrichterball fortgesetzt wird."
Was in den offiziellen DFB-Fußball-Regeln unter Regel 1 (Spielfeld) in Punkt 10 (Tor) genau so festgehalten ist. Er habe aber das Gefühl, dass dieses "Ereignis einfach ignoriert" worden sei.
Hofer verlassen sich auf das Sportgericht, Abtswinder bleiben gelassen
Ob er nun erwarte, noch einmal für ein Wiederholungsspiel nach Abtswind zu fahren, möchte Achim Schubert nicht kommentieren: "Das entscheidet das Sportgericht." Er erwarte allerdings "eine zügige Entscheidung". Mix sagt, er sei da "ziemlich gelassen", dass eine solche gegen den TSV ausfallen könnte.
Das Verbandssportgericht wird darüber befinden müssen, ob es sich um einen Regelverstoß oder gar eine Tatsachen-Entscheidung des Schiedsrichters handelt. Ein Regelverstoß wäre es, wenn er zwar wahrgenommen hätte, dass das Tor verschoben sei, aber daraufhin nicht regelkonform gehandelt hat.
Wenn es so kommen sollte ... jeder Torwart fängt dann an darüber nachzudenken das Tor zu verschieben vor dem Abschluss des gegnerischen Stürmers ... damit es Schiriball gibt. Alleine die Diskussion darüber jetzt ... einfach Lächerlich!!!