Wirklich in Schwung sind die Fußballer aus Dettelbach und Ortsteilen in dieser Saison noch nicht gekommen. Dem 1:0-Husarenstreich bei Titelanwärter SV Heidingsfeld folgte am vergangenen Wochenende eine bittere 1:3-Pille bei der SG Sommerhausen/Winterhausen. Drei Siege aus 13 Spielen und somit nur zwölf Punkte bedeuten Rang 13 in der Würzburger Kreisliga 1 - dahinter kommen nur noch der SV Gelchsheim (zehn Punkte) und der FC Eibelstadt (sechs Punkte). "Wir sind eine richtige Wundertüte", sagt Dettelbachs Sportleiter Hugo Holzapfel folgerichtig.
Ratlos angesichts der schwankenden Leistungen seiner Mannschaft ist auch der zuletzt wieder selbst mitspielende Trainer Velibor Teofilovic: "Ich frage mich auch, wie es das geben kann." Gegen Heidingsfeld klappte alles, Dettelbach überzeugte sowohl spielerisch als auch kämpferisch. Eine Woche später in Sommerhausen konnte das Team keineswegs an diese Leistung anknüpfen.
Nur Teofilovic und zwei weitere Spieler auf der Auswechselbank
Wie kommt das? Eine mögliche Ursache verrät der Blick auf den Aufstellungsbogen: Nur drei Akteure saßen auf der Auswechselbank, einer davon war Teofilovic. Im Juni feierte der Bosnier, einst Profi und Zweitliga-Stürmer beim FC 05 Schweinfurt, seinen 50. Geburtstag. Fit genug für Kurzeinsätze fühle er sich trotzdem noch. "Beim Training mache ich meistens mit, manchmal auch als Torwart. Zuletzt habe ich mich ein paar mal selbst eingewechselt, weil wir einfach wenig Leute hatten", sagt Teofilovic. Von Verhältnissen, wie neulich beim Gegner Heidingsfeld, kann er nur träumen. "Die haben fünfmal gewechselt, und dann saßen dort immer noch drei Leute."
Dettelbachs Hauptproblem sei das Personal, meint der Bosnier - gerade im Angriff. "Wir mussten drei, vier Spiele ohne gelernten Stürmer spielen. Das merkst du einfach", so Teofilovic. Qualität ist allerdings durchaus vorhanden. Schließlich war ein Großteil der Spieler bereits 2018 mit dabei, als die Mannschaft den Aufstieg in die Bezirksliga feierte. Damals ging es nach nur einem Jahr wieder runter. Teofilovic übernahm im September 2019 eine ziemlich verunsicherte Mannschaft und stoppte den Abwärtstrend. Zum Rundenabbruch wegen Corona stand das Team dann auf Platz acht.
Teofilovic: "Kommen schon wieder in die Spur"
Diesmal hinkt das DuO seit dem mäßigen Start in die Runde mit drei Niederlagen hinterher. Sportleiter Holzapfel hat dafür einen einfachen Grund: "Wir hatten vier, fünf Akteure, die nahezu gleichzeitig in Urlaub waren. Das muss man verstehen, wir sind schließlich Amateure." Die Vorgabe für die nächsten Wochen ist klar: bis zum Winter möglichst viele Punkte sammeln. Bange ist Trainer Teofilovic nicht, er hat Vertrauen in seine Spieler. "Das sind tolle Jungs. Wir kommen schon wieder in die Spur." Das sieht auch Sportleiter Holzapfel so. "Wenn wir komplett sind, gehören wir unter die ersten Fünf."
Ganz vorne steht derzeit der Ortsnachbar und sonntägliche Gegner SC Schwarzach. Ob man in Dettelbach nicht etwas neidisch auf den Rivalen schaue? "Nein, sicher nicht. Die sollen ihr Ding machen", sagt der Trainer.