
Der Fast-Olympionike kam als Erster ins Ziel: Nach 33:18 Minuten überquerte der Ochsenfurter Patrick Karl die Ziellinie. "Erst in den letzten beiden Runden hat er das Tempo etwas angezogen. Das war eine lockere Einheit für ihn", weiß Sebastian Apfelbacher. Ihn, den Abteilungsleiter des Laufteams der Turngemeinde Kitzingen, habe es "extrem gefreut, dass er sich hier angemeldet hat und eine Breitensport-Veranstaltung wie diese unterstützt."
In diesem Jahr ging es auf der Waldstrecke im Tännigwald nicht um Rekorde. "Uns war klar, dass alles eine Nummer kleiner ausfällt. Wir wollten den Lauf trotzdem stattfinden lassen", sagt Apfelbacher. "Wenn eine solche Veranstaltung mal eingeschlafen ist, wird es ganz schwierig, sie wieder zum Leben zu erwecken."
Keine weiteren Einschränkungen
Die Abteilung habe sich "erst relativ spät entschieden", dass der Lebkuchenlauf in seiner 22. Auflage nach einem Jahr Pause wieder stattfinden soll, erzählt er. Die im September befragten Mitglieder seien alle dafür gewesen. Angeführt von Hartmut Gleß und Ute Würfel als Organisatoren begannen sie, den Lauf zu planen.
Die in den letzten drei Wochen vor dem Lauf stark gestiegenen Corona-Fallzahlen hätten nicht mehr dazu geführt, dass die Veranstalter mehr kontrollieren oder sich weiter einschränken mussten. "Wir sind ja eine Freiluft-Veranstaltung. An unserem Konzept hat das nichts geändert. Wir haben in den Tagen davor natürlich noch einmal mit dem Landratsamt über alles gesprochen", berichtet Apfelbacher.

Ohnehin hatten sich die Kitzinger massiv eingeschränkt und ihre Veranstaltung auf das Wesentliche reduziert: das Laufen. Das ganze Drumherum – der Verkauf von Essen und Getränken, eine Tombola, die Siegerehrung – sei von Anfang an nicht vorgesehen gewesen: "Es war uns klar, dass das Gesellige nicht sein durfte."
Wer angemeldet ist, kommt auch
Wer teilnehmen wollte, musste sich per Internet anmelden, denn Nachmeldungen gab's ebenfalls nicht, um auch dabei ein mögliches Gedränge zu vermeiden. Rund zehn Prozent der Teilnehmenden würden sich meist erst kurzfristig entschließen mitzulaufen – auf sie habe man in diesem Jahr eben verzichten müssen.
Insgesamt meldeten sich für die Strecken (Schülerläufe über 1000 und 2500 Meter, Jugend- und Hobbylauf über 5000 Meter sowie der Hauptlauf über 10 000 Meter) mehr als 300 Teilnehmende an, 162 für den Hauptlauf – vor zwei Jahren waren es mehr als doppelt so viele gewesen, in der Spitze sogar mal mehr als 800.

Dass angemeldete Läuferinnen und Läufer aber wegen der zuletzt auch in Stadt und Landkreis Kitzingen deutlich gestiegenen Sieben-Tage-Inzidenz nicht gekommen seien, stellte Apfelbacher nicht fest: "Ein paar Startnummern sind nicht abgeholt worden, das gibt es aber bei jeder Laufveranstaltung. In diesem Jahr waren es auch nicht mehr als sonst."
Viele positive Rückmeldungen
Die Laufveranstaltung unter so arg gekürzten Bedingungen durchzuführen, habe bei Apfelbacher, selbst ein ambitionierter Langstreckenläufer, zu "einem weinenden und einem lachenden Auge" geführt. Er bedauerte es, dass es beispielsweise keine Siegerehrung gegeben habe, "denn die gehört doch schließlich dazu".
Jedoch hätten ihn "die vielen positiven Rückmeldungen" darin bestätigt, dass es richtig gewesen sei, den Lauf trotz aller Einschränkungen stattfinden zu lassen, obwohl die Abteilung diesmal finanziell nur dank der Unterstützung der Sponsoren "etwas über Null" landete. Gewöhnlich erziele sie mit dem Lebkuchenlauf einen kleinen vierstelligen Gewinn, der ihr hilft, im Jahr anfallende Kosten zu decken. Aber dieses Jahr fällt eben alles eine Nummer kleiner aus.