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Hallenfußball
Kein Happy End für den Schwarzacher David Klos vom 1. FC Nürnberg beim Norit-Cup in Dettelbach
Der U-16-Fußballer scheitert mit dem Nachwuchs des 1. FC Nürnberg im Finale des Norit-Cups am überraschenden Sieger Stuttgarter Kickers, erhält aber trotzdem einen Pokal.
David Klos aus Schwarzach erreichte mit der U 16 des 1. FC Nürnberg das Finale, aber verpasste den Sieg beim Norit-Cup knapp. Dafür erhielt der 15-Jährige den Pokal des erfolgreichsten Torschützen des Turniers.
Foto: Hans Will | David Klos aus Schwarzach erreichte mit der U 16 des 1. FC Nürnberg das Finale, aber verpasste den Sieg beim Norit-Cup knapp. Dafür erhielt der 15-Jährige den Pokal des erfolgreichsten Torschützen des Turniers.
Andreas Stöckinger
Andreas Stöckinger
 |  aktualisiert: 08.02.2024 15:41 Uhr

Als die Schlusssirene im Endspiel des 24. Norit-Cup in Dettelbach ertönte, sank David Klos zu Boden und vergrub für einige Sekunden seinen Kopf enttäuscht zwischen den Händen. Der Lokalmatador aus dem benachbarten Schwarzach hatte mit der U 16 des 1. FC Nürnberg nach einem packenden Finale mit 2:3 gegen die Stuttgarter Kickers verloren.

Etwas überraschend ließen die Schwaben nach zwei Turniertagen die vermeintlichen Favoriten aus den Bundesliga-Leistungszentren hinter sich. Umso mehr jubelten sie hinterher über ihren Erfolg. Ihr Trainer Matthias Urbani strahlte ebenso: "Wir haben uns in einen richtigen Rausch gespielt. Nachdem wir zu Beginn mit Leipzig und Gladbach zwei Hochkaräter geschlagen haben, glaubten die Jungs auch daran, dass sie was holen können." Im Endspiel bogen die Stuttgarter einen Rückstand noch um, Oskar Henkes Freistoßtor zwei Minuten vor Schluss brachte ihren den Sieg.

Zwei Spieler der Region als erfolgreichste Torschützen ausgezeichnet

Dagegen verpasste David Klos sein Happy End im Heimspiel. Ein kleiner Trost blieb dem 15-Jährigen aber: Er hatte im Finale mit seinem achten Turniertor das zwischenzeitliche 2:1 für den Club erzielt und erhielt deshalb die Auszeichnung als erfolgreichster Torschütze, den er sich mit einem zweiten Spieler aus der Region teilte: Denn der aus Giebelstadt stammende Alessandro Crimaldi, der im Nachwuchs des VfL Wolfsburg spielt, erzielte ebenfalls acht Tore.

Jubelten überraschend in Dettelbach: Der U-16-Nachwuchs der Stuttgarter Kickers hat den Norit-Cup gewonnen. Im Endspiel besiegten sie den 1. FC Nürnberg.
Foto: Hans Will | Jubelten überraschend in Dettelbach: Der U-16-Nachwuchs der Stuttgarter Kickers hat den Norit-Cup gewonnen. Im Endspiel besiegten sie den 1. FC Nürnberg.

"Mir wäre der Turniersieg mit meiner Mannschaft lieber gewesen", sagte David Klos. Seit sechs Jahren ist der Schüler des Egbert-Gymnasiums in Münsterschwarzach beim FCN. Der Auftritt vor den Augen vieler Freunde und Verwandten sei für ihn "ein tolles Erlebnis" gewesen, zumal einige seiner Freunde beim Gastgeberteam (SG) Dettelbach/Schwarzach kickten.

Die Talentschau in der Maintalhalle bot wieder spektakulären Hallenfußball in der an beiden Tagen ausverkauften Halle. "Die Spieler sind alle auf einem extrem hohen Niveau, das Tempo ist unglaublich", zeigte sich Christian Graber vom Ausrichter Dettelbach und Ortsteile begeistert. Im Vorfeld sei die Lust auf die Halle bei den jungen Talenten nach zwei Jahren Pause riesengroß gewesen, hatte auch Hertha-Trainer Malik Fathi festgestellt.

Club schaltet Hertha BSC im Halbfinale im Neunmeterschießen aus

Der Berliner Ex-Profi sah das Dettelbacher Turnier für seine U 16 als "tolle Plattform, um sich mit den anderen großen Klubs zu messen". Dafür habe er gern ein paar Kilometer Anfahrt in Kauf genommen. Fathis Jungs waren über weite Strecken zwar das beste Team, doch im Halbfinale war nach einem 2:2 und dem folgenden Neunmeterschießen gegen den Club Schluss.

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Bereits früher verabschiedete sich Titelverteidiger FC Augsburg, bei dem mit Markus Feulner ein weiterer bekannter Ex-Profi (unter anderem Bayern München, FSV Mainz 05, Borussia Dortmund und 1. FC Nürnberg) hinter der Bande stand: "Einige waren eben besser als wir. Das Niveau ist ziemlich hoch", stellte er fest.

Das ausgeglichene Teilnehmerfeld wurde mit RB Leipzig einem der vermeintlichen Favoriten zum Verhängnis: Die Leipziger waren nach zuletzt zwei zweiten Plätzen mit großen Ambitionen und einem Bildschirm angereist. Doch selbst die Videoanalysen in der Kabine nach ihren Spielen führten nicht in die Endrunde, welche die Sachsen knapp verpassten.

Nachwuchstrainer kritisieren den Druck in den Junioren-Bundesligen

Über seine Premiere in Dettelbach freute sich 1. FC Saarbrücken: "Das hat richtig Spaß gemacht, wir können auch gegen diese Klubs mithalten", nahm Trainer Joscha Klauck als Fazit mit. Gastgeber Dettelbach durfte sich nicht nur über viel Lob freuen, dem SG-Nachwuchs gelang sogar als einziger ein Sieg gegen den späteren Turniersieger Stuttgarter Kickers.

Angesprochen auf die aktuelle Situation, woran es im deutschen Fußball nach dem erneut frühen WM-Aus fehle, sparten die Trainer der Profi-Nachwuchsklubs nicht mit Kritik. "Bei sechs Absteigern aus den Junioren-Bundesliga gibt es immer Druck. Da bleibt die Ausbildung oft auf der Strecke, weil nur der Klassenerhalt zählt", kritisierte Feulner. Er vermisse bei den jungen Spielern aber oft auch "den absoluten Willen, nach oben zu kommen".

Sein Kollege André Vilk von Union Berlin führte an, dass "häufig zu viel Wert auf Taktik anstatt auf die individuelle Förderung" gelegt werde. Man müsse "sicher an der einen oder anderen Stellschraube drehen, aber es ist nicht alles schlecht nur wegen ein paar schlechter WM-Minuten", gab Herthas Malik Fathi zu bedenken.

Halbfinale: Stuttgarter Kickers - Mainz 05 2:1, 1. FC Nürnberg - Hertha BSC 3:2. Endspiel: Stuttgarter Kickers – 1. FC Nürnberg 3:2.

Abschlusstabelle: 1. Stuttgarter Kickers, 2. 1. FC Nürnberg, 3. Hertha BSC Berlin, 4. FSV Mainz 05, 5. Union Berlin, 6. Fortuna Düsseldorf, 7. Borussia Mönchengladbach, 8. FC Augsburg, 9. SV Darmstadt 98; 10. 1. FC Saarbrücken, 11. VfL Wolfsburg, 12. RB Leipzig, 13. Arminia Bielefeld, 14. FC Schweinfurt 05, 15. SpVgg Greuther Fürth, 16. (SG) Dettelbach/Schwarzach.

Erfolgreichste Torschützen: Alessandro Crimaldi (VfL Wolfsburg), David Klos (1. FC Nürnberg) mit acht Toren. Bester Spieler des Turniers: Patrice Covic (Hertha BSC Berlin). Bester Torhüter: Tim Vongelen (Fortuna Düsseldorf).

 
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