Handball auf Bezirksebene startet an diesem Wochenende in die neue Saison. Die Bezirksoberliga als höchste Spielklasse wurde bei den Männern in zwei Siebener-Gruppen aufgeteilt, die Frauen spielen in einer Elfer-Staffel.
Stefan Knötgen, der als Trainer beim TV Marktsteft in die dritte Runde geht, schränkt jedoch ein: "Uns sind wichtige Spieler weggefallen. Das wird nicht so einfach, aber das Ziel Aufstieg steht freilich noch." Michael Bayer und Florian Lang hätten aufgehört, Florian Irmler stehe nur noch sporadisch zur Verfügung und gleich zum Start fehlten die erfahrenen Franz-Xaver Hetterich und Dominik Thorwarth.
Marktsteft hat seine ehemaligen Jugendspieler fest integriert
Verlass ist auf die Stefter Jugend: Die ehemaligen A-Junioren-Spieler seien "fest integriert" und dürfen gleich ran: "Im ersten Spiel fangen wir auf fast jeder Position mit einem 19-Jährigen an." Da die Vorbereitung, wie wohl bei allen Mannschaften, "nicht so wie in den vergangenen Jahren gelaufen" sei, will sich Knötgen überraschen lassen, ob die sportliche Konkurrenz mit ähnlichen Problemen zu kämpfen gehabt habe.
"Wir haben versucht, uns über die lange Pause hinweg weiterzuentwickeln. Wir sind nach wie vor eines der jüngsten Teams in der Liga", berichtet Thomas Endriß vom TSV Rödelsee. Das frühere Aushängeschild des Landkreis-Handballs befinde sich "weiter in einer schwierigen personellen Situation", sagt Endriß.
Als Spielertrainer sehe er aber "großes Potenzial" in seiner Mannschaft und will "den einen oder anderen Gegner in dieser Saison ärgern". Allerdings sei er auch Realist: "Ich habe wohl jedes Wochenende eine andere Mannschaft zur Verfügung, je nachdem, wer gerade da ist."
Nach zwei abgebrochenen Saisons freuten sich alle auf die neue Runde, berichtet Dominik Ruschin, verantwortlich für die Männer bei der HSG Mainfranken. Trotz der langen Pause seien "bis auf wenige Ausnahmen" alle Mann wieder mit dabei. Mit Raphael Höhn und Robin Link stießen zwei Neuzugänge aus der Jugend dazu.
Bitzek: Wer Meister werden will, muss an Partenstein vorbei
Mit einer Platzierung im oberen Drittel würden sich die Mainfranken um Trainer Norbert Senft aus dem wohl verschärften Abstiegskampf gerne heraushalten, da die in zwei Siebener-Gruppen geteilte Liga nach dieser Saison wieder auf zwölf Teilnehmer verringert werden soll.
"Es kribbelt, wie schon lange nicht mehr", gesteht Mario Bitzek, der mit Valiantsin Akushka ("Er ist der Chef"), die Männer bei der SpVgg Giebelstadt trainiert. Da die Mannschaft in den vergangenen Jahren viele Gegentore kassiert hatte, hätten sie ihren Fokus in der Vorbereitung diesmal vor allem auf die Abwehr gelegt.
Zwar bestehe der Kern der Giebelstädter Mannschaft aus erfahrenen Spielern, doch seien "ein paar ganz junge Spieler" dazugekommen. Einer davon ist Fabian Benkert, der ein Zweitspielrecht für die Rimparer A-Jugend hat. Als Favoriten nennt Bitzek Partenstein: Wer Meister werden solle, müsse an ihnen vorbei.
Auch bei Fabian Servatius von der HSG Volkach überwiegt die Freude über den Handball-Saisonstart: "Wir freuen uns wahnsinnig, dass es endlich wieder losgeht." Alle Spieler seien an Bord geblieben, mit Sebastian Krapf vom SV Michelfeld und dem früheren Rimparer Florian Brezina seien zwei Neue dazu gekommen. "Einen guten Mittelfeldplatz" nehmen sich die Volkacher vor.
Großlangheim und Rödelsee üben einmal pro Woche gemeinsam
Der TV Großlangheim, trainiert von Claus Bergmann und Sebastian Sterk, startet "mit dem jüngsten Team, das wir jemals hatten" in die neue Runde. Neun Spieler seien zwischen 18 und 21 Jahre alt, informiert Bergmann. Breit ist ihr Kader nicht, also taten sich die Großlangheimer mit dem Ligakonkurrenten Rödelsee zusammen: Beide Teams trainieren nun einmal pro Woche gemeinsam.
Bei den Frauen geht die HSG Volkach mit Radovan Suchy als neuem Trainer in der Bezirksoberliga an den Start. Eigentlich trainiert er die Volkacherinnen bereits seit August 2020, ein Ligaspiel mit ihnen hat er aber noch nicht bestritten.
Volkach sei "eine gute, motivierte und begeisterungsfähige Mannschaft", berichtet er. 16 bis 17 Spielerinnen seien im Training, der Kader habe sich kaum verändert. "Ich bin gespannt, wo es für uns hingeht", sagt Suchy. Ein Thema sei, die Nervosität der Spielerinnen in Griff zu bekommen, "besonders im ersten Spiel vor Zuschauern nach langer Pause".